Martenberg-Klippe
Die Martenberg-Klippe, auch Adorfer Klippe, Rote Klippe und im Volksmund Rosenschlösschen genannt, ist ein geologisches Naturdenkmal auf dem 429 m hohen Martenberg im Naturpark Diemelsee in Nordhessen.
Geographische Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Sie befindet sich in einem ehemaligen Eisenerz-Tagebau etwa 1,7 km nordnordöstlich des Ortszentrums in der Gemarkung von Adorf, einem Ortsteil der Gemeinde Diemelsee im hessischen Landkreis Waldeck-Frankenberg. Etwa 100 m östlich der Klippe verläuft in Süd-Nord-Richtung die Kreisstraße K 88 von Adorf nach Giershagen, einem südlichen Ortsteil der Stadt Marsberg in Nordrhein-Westfalen. (Die Landesgrenze verläuft etwa 2 km weiter nördlich.) Bei der Abzweigung der Straße „Auf dem Martenberg“ von der K 88 ist ein Parkplatz, wo Schautafeln über Geologie, landschaftliche Besonderheiten und Bergbaugeschichte der Gegend informieren, und von wo man die Klippe in wenigen Minuten zu Fuß erreicht. Etwa 1 km weiter westlich, an der Landesstraße L 3076 (Bredelaer Straße) befindet sich das Besucherbergwerk „Grube Christiane“ mit einem Museum zum Bergbau, der Geologie und den Mineralien der Region.[1][2]
Die Klippe
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der geologische Aufbau der etwa acht Meter hohe Klippe umfasst ein in seiner Mächtigkeit stark reduziertes Schwellenprofil aus vorwiegend fossilreichen Kalksteinen des Mittel- bis Oberdevon (Givet- und Adorf-Stufe), die durch Eisenerz imprägniert und daher von intensiv roter Farbe sind, mit graugrünem Tonschiefer der Nehden-Stufe darüber. Die Kalksteine der Givet- und Adorf-Stufen enthalten eine reichhaltige, weit über 300 Millionen Jahre alte fossilierte Roteisen-Fauna aus Cephalopoden (Kopffüßer), Brachiopoden (Armfüßer), Trilobiten (Dreilapp-Gliederfüßer), Crinoiden (Seelilien), Conodonten und solitären Korallen. Die Tonschiefer der Nehden-Stufe enthalten eine reiche Muschelkrebs-Fauna.[1]
Das Interesse von Paläontologen und Biostratigraphen am Martenberg wurde sehr früh geweckt, und zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde der Begriff „Adorf-Stufe“ geprägt. Die Martenberg-Klippe wurde danach Typlokalität und Richtprofil der Adorf-Stufe des Devons.[1]
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Martenberg bei mineralienatlas.de
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c Hessisches Landesamt für Umwelt und Geologie: Die Martenbergklippe oder unser „Rosenschlösschen“ ( vom 4. März 2016 im Internet Archive)
- ↑ Geopark Grenzwelten: Die Adorfer Klippe ( vom 22. April 2017 im Internet Archive)
Koordinaten: 51° 22′ 30,2″ N, 8° 48′ 46,4″ O