Aemilian Hafner
Aemilian Hafner oder Ämilian Hafner (* 25. Dezember 1739 in Reutte in Tirol; † 19. Mai 1823 ebenda) war ein Benediktiner und der letzte Abt des Klosters St. Mang in Füssen.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Familie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Hafner war Sohn des Lehrers Johann Georg Hafner. Sein jüngerer Bruder Alfons Hafner (1742–1807) war der letzte Abt des Benediktinerklosters Ettal, seine Schwester Hildegardis (1759–1840) die letzte Äbtissin des Zisterzienserinnenklosters Maria Hof. Der jüngere Bruder Josef, ebenfalls Ämilian mit Klosternamen (1756–1847), war zunächst im Benediktinerkloster St. Gallen und wurde später erster Generalvikar des Bistums St. Gallen.[1]
Ausbildung, Wirken
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Hafner absolvierte das von den Jesuiten geführte Gymnasium Hall in Tirol. Er trat danach in das Kloster St. Mang in Füssen ein und legte dort am 30. November 1758 die Ordensgelübde ab. Seine Priesterweihe empfing er am 16. Mai 1764. Im Kloster war er zunächst Küchen- und Kellermeister, anschließend wurde er Kustos, Novizenmeister und später Prior.
Hafner wurde am 6. April 1778 zum Abt des Kloster St. Mang gewählt. Er war außerdem Präses der augsburgischen Benediktinerkongregation. Dort machte er sich um die Bildung der Jugend verdient und gründete 1790 ein Gymnasium im Kloster. Auch um die Hebung der akademischen Bildung der Konventualen im Kloster bemühte er sich. In seine Amtszeit fiel außerdem der Besuch des Papstes Pius VI. 1782. Am 14. Januar 1803 wurde sein Kloster im Rahmen der Säkularisation aufgehoben, dabei verlor er auch seine wertvolle Münzsammlung an das Haus Oettingen-Wallerstein.
Hafner zog 1805 nach Reutte zurück. Dort wurde er als Seelsorger und Wohltäter für die Armen bekannt. Auch machte er diverse Zuwendungen an die St.-Mang-Pfarre in Füssen und an die Pfarrkirche Breitenwang. In Breitenwang wurde er beigesetzt.
Hafner ließ 1820 auf seine Kosten die Mönchsgruft in der ehemaligen Abteikirche St. Mang in Füssen erneuern und dort eine Gedenktafel anbringen. Außerdem ließ er zwei Wände der Krypta mit den Namen und Amtsjahren aller 59 Äbte seit dem hl. Magnus gestalten, mit seinem eigenen Namen als letztem (adhuc inter vivos anno MDCCCXX – „noch unter den Lebenden im Jahr 1820“).[2]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Constantin von Wurzbach: Hafner, Tiroler Familie. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 7. Theil. Kaiserlich-königliche Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1861, S. 188 (Digitalisat).
- Pirmin August Lindner: Hafner, Aemilian. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 10, Duncker & Humblot, Leipzig 1879, S. 321 f.
- Pirmin August Lindner: Die Schriftsteller und die um Wissenschaft und Kunst verdienten Mitglieder des Benediktiner-Ordens im heutigen Königreich Bayern vom Jahre 1750 bis zur Gegenwart. 2. Band, Manz, Regensburg 1880, S. 64 f. (online).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ämilian Hafner in der Biographia Benedictina (Benediktinerlexikon.de)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Ämilian Hafner Biographia Benedictina, abgerufen am 15. Dezember 2024
- ↑ Foto
Personendaten | |
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NAME | Hafner, Aemilian |
ALTERNATIVNAMEN | Hafner, Ämilian |
KURZBESCHREIBUNG | Benediktiner |
GEBURTSDATUM | 25. Dezember 1739 |
GEBURTSORT | Reutte in Tirol |
STERBEDATUM | 19. Mai 1823 |
STERBEORT | Reutte in Tirol |