Afrikahaus (Hamburg)
Das Afrikahaus ist ein Kontorhaus in der Hamburger Altstadt, Große Reichenstraße 27. Es wurde 1899 von dem Hamburger Architekten Martin Haller für die Firma C. Woermann erbaut und steht seit 1972 unter Denkmalschutz.
Bau und Bauherr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Afrikahaus wurde 1899 im Auftrag von Adolph Woermann und Eduard Woermann als Kontorhaus für das 1837 von Carl Woermann gegründete Handelsunternehmen C. Woermann errichtet, Betreiber der Woermann-Linie und der Deutschen Ost-Afrika-Linie. Für den Bau wurde das Haus Große Reichenstraße 31, ein Althamburger Bürgerhaus, abgerissen.
Der Architekt Martin Haller gestaltete die Fassade so, dass sie die überseeischen Handelsbeziehungen unterstreicht; die Farbgebung orientiert sich an den Farben der Reederei.[1]
Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das „Afrikahaus“ liegt etwa in der Mitte zwischen der Einkaufsmeile Mönckebergstraße, dem Rathaus und der Speicherstadt. Westlich schließt sich das Zürichhaus an.
Das Afrikahaus als Denkmal
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das „Afrikahaus“ wurde 1972 unter Denkmalschutz gestellt.[2] Das Gebäude dokumentiert den Bautyp des Hamburger Kontorhauses um 1900. Es verbindet damalige moderne Bautechnik und Zweckmäßigkeit.[3] Als Baudenkmal wird es regelmäßig am „Tag des offenen Denkmals“ mit Führungen für Besucher geöffnet.[4]
Vor einigen Jahren wurde es von Grund auf restauriert und im Februar 1999 mit modernen Büroflächen wieder eröffnet. Bei der Sanierung wurde darauf geachtet, dass die typischen Stilmerkmale wie Gusseisen-Stützen, Kappendecken, Stiltüren sowie das Wandmosaik mit afrikanischen Motiven und die gusseisernen Portalelefanten von Carl Börner erhalten bleiben.[1]
Heutige Nutzung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Afrikahaus befindet sich heute noch in Familienbesitz[5] und wird an verschiedene Firmen vermietet. Zu den Firmen, die im Afrikahaus heute Büros und Flächen gemietet haben, gehören Medien-, Event- und Personalagenturen, sowie das Steak-Restaurant Estancia Steak.[6] Seit dem Bau des Hauses befindet sich dort auch die Im- und Export-Firma C. Woermann GmbH & Co.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Kim Sebastian Todzi: "Afrikahaus": Sitz des Woermann-Konzerns. Ein Kapitel kolonialer Globalisierung. In: ders. und Jürgen Zimmerer (Hrsg.): Hamburg: Tor zur kolonialen Welt. Erinnerungsorte der (post-)kolonialen Globalisierung. Wallstein, Göttingen 2021 (Hamburger Beiträge zur Geschichte der kolonialen Globalisierung; 1), ISBN 978-3-8353-5018-2, S. 83–98.
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Liste der Kontorhäuser in Hamburg
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Afrika-Haus: Historie ( vom 4. März 2016 im Internet Archive)
- ↑ Denkmalliste Hamburg ( vom 2. Juni 2015 im Internet Archive)
- ↑ Datei:Afrikahaus04 Tafel.jpg Tafel an der Fassade des Afrikahauses (als Foto im jpg Format)
- ↑ Welt am Sonntag vom 5. September 2004
- ↑ Historie. In: afrika-haus.de. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 21. April 2016; abgerufen am 6. September 2022.
- ↑ Mieter ( vom 1. Juni 2016 im Internet Archive), Webseite Afrikahaus, abgerufen am 22. April 2017
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Koordinaten: 53° 32′ 53″ N, 9° 59′ 44″ O