Agios Floros

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Ortsgemeinschaft Agios Floros
Τοπική Κοινότητα Αγίου Φλώρου (Άγιος Φλώρος)
Agios Floros (Griechenland)
Agios Floros (Griechenland)
Basisdaten
Staat Griechenland Griechenland
Region Peloponnes
Regionalbezirk Messenien
Gemeinde Kalamata
Gemeindebezirk Arfara
Geographische Koordinaten 37° 10′ N, 22° 2′ OKoordinaten: 37° 10′ N, 22° 2′ O
Höhe ü. d. M. 46 m
(Durchschnitt)
Fläche 8,330 km²
Einwohner 226 (2011[1])
LAU-1-Code-Nr. 44010302
Ortsgliederung 2

Das Dorf Agios Floros (griechisch Άγιος Φλώρος (m. sg.)) bildet gemeinsam mit Christofileika eine Ortsgemeinschaft im Nordwesten der Gemeinde Kalamata in der griechischen Region Peloponnes.

Die Ortsgemeinschaft Agios Floros erstreckt sich im äußersten Nordwesten der Gemeinde Kalamata an der Grenze zur Gemeinde Ichalia über 8,330 km². Im Osten grenzt Bromovrysi und im Süden Arfara an. Durch das Dorf verläuft in Nord-Süd-Richtung die Ethniki Odos 7 und parallel westlich davon die A 7. Das Dorf Christofileika liegt knapp drei Kilometer nördlich an der Ethniki Odos 7.

Das Dorf Agios Floros liegt am Rand einer Hügelkette, die den westlichen Abschluss des Taygetos zur Messenischen Ebene hin bildet. Nordwestlich des Dorfes entspringt die Hauptquelle des Pamisos. Diese Quelle wird aus einem großen Karstbecken gespeist, das einen kontinuierlichen Zufluss während des ganzen Jahres sicherstellt und die bedeutendste der Messenischen Ebene ist.[2] Die wasserreiche Quelle bildet ein ständiges Feuchtgebiet, an dessen Ostseite befinden sich die Überreste eines antiken Tempels, der dem Flussgott Pamisos geweiht war.

Pamisos-Heiligtum

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Der kleine dorische Antentempel wurde in den 1930er Jahren vom schwedischen Archäologen Natan Valmin ausgegraben und untersucht. Der Tempel war anhand zeitgenössischer Reiseberichte im 19. Jahrhundert noch gut erhalten, bis seine Steine vom Besitzer des Grundstückes zum Hausbau verwendet wurden, zudem verkaufte dieser auch einige Bronzeobjekte. Natan Valmin fand 1929 die teilweise unter Wasser liegenden Reste des Tempels vor. Im Herbst 1933 konnte er bei Niedrigwasser den Tempel ausgraben.

Innerhalb der Cella wurden zwei Inschriften gefunden, die dem Pamisos, bzw. Pameisos geweiht waren. Eine der Inschriften gehört zu einem Stierrelief. Nach Valmin dürfte dieser den Pamisos darstellen, da auf der Peloponnes und anderswo Flussgötter öfters tauromorph dargestellt wurden.

Der Tempel wurde über einer älteren Opfergrube errichtet, möglicherweise die damalige eingefasste Quelle des Flusses. In diese wurden Statuetten, Figürchen und Gefäße geopfert sowie Münzen, die vom 4. Jahrhundert v. Chr. bis ins 4. Jahrhundert n. Chr. datiert werden können.

Die ältesten Objekte, die beim Heiligtum gefunden wurden, stammen aus dem frühen 6. Jahrhundert. Dazu gehört eine 10 cm große Bronzestatuette, die den Herakles darstellt, der gegen die Hydra kämpft.

Zwei Bronzeplättchen mit der Darstellung männlicher Geschlechtsteile und zwei oder drei kleine Kouros-Statuetten mit Deformationen an den Beinen werden als Hinweis auf einen Heilkult gedeutet. Gemäß Pausanias wurden an den Quellen des Pamisos kleine Kinder geheilt. Derselbe Autor berichtet auch, dass das Heiligtum des Pamisos von König Sybotas gestiftet wurde und dass die Könige jedes Jahr dem Flussgott opferten. Anderweitig werden weder des Heiligtum noch der Flussgott in der antiken Literatur erwähnt.

Eine auf dem Markt erstandene Statuette eines Speerträgers trägt eine Inschrift, wonach diese von einem Pythodoros dem Flusse Pamisos geweiht wurde. Sie dürfte ursprünglich ebenfalls aus dem Heiligtum stammen.

Die 1912 gegründete Landgemeinde Agios Floros wurde nach der Gebietsreform 1997 in die Gemeinde Arfara eingemeindet[3]. Diese wiederum ist mit der Verwaltungsreform 2010 in der Gemeinde Kalamata aufgegangen.

Einwohnerentwicklung von Agios Floros[4]
Name griechischer Name Code 1920 1928 1940 1951 1961 1971 1981 1991 2001 2011[1]
Agios Floros Άγιος Φλώρος (m. sg.) 4401030201 491 444 530 459 366 256 265 241 253 195
Christofileika Χριστοφιλαίικα (n. pl.) 4401030202 191 221 209 172 131 090 053 053 049 031
Gesamt 44010302 592 665 739 631 497 346 318 294 302 226

Das Feuchtgebiet von Agios Floros bietet bedeutende Lebensräume für eine reiche Fauna und Flora, darunter mehrere Fischarten.[5] Der Strahlenflosser Tropidophoxinellus spartiaticus ist in der Internationalen[6] und nationalen Roten Liste als gefährdet (VU – Vulnerable) eingestuft.[7] Die Morgenländische Platane im Ortszentrum wurde 1985 als Naturdenkmal ausgewiesen.[8]

  • Pausanias, Reisen in Griechenland 4,3,10; 31,4; 34,1 f.
  • Natan Valmin: The Swedish Messenia Expedition. C.W.K. Gleerup, Lund 1938 (Ausgrabungsbericht).
  • Nino Luraghi: Becoming Messenian. In: The Journal of Hellenic Studies, Band 122 (2002), S. 45–69.
  • Gerd Sachs: Die Siedlungsgeschichte der Messenier. Kovaĉ, Hamburg 2006, ISBN 3-8300-2396-0.

Einzelnachweise

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  1. a b Ergebnisse der Volkszählung 2011 beim Nationalen Statistischen Dienst Griechenlands (ΕΛ.ΣΤΑΤ) (Excel-Dokument, 2,6 MB)
  2. Ioannis Karaouzas, Elias Dimitriou, Nikolaos Skoulikidis, Konstantinos Gritzalis, Eva Colombari: Linking Hydrogeological and Ecological Tools for an Integrated River Catchment Assessment. In: Environ Model Assess. Nummer 14, 2009, S. 677–689, hier S. 678.
  3. Κεντρική Ένωση Δήµων και Κοινοτήτων Ελλάδας (ΚΕΔΚΕ), Ελληνική Εταιρία Τοπικής Ανάπτυξης και Αυτοδιοίκησης (ΕΕΤΑΑ) (Hrsg.): Λεξικό Διοικητικών Μεταβολών των Δήµων και Κοινοτήτων (1912–2001). Band 1 (Τόμος A, a–K), Athen 2002, ISBN 960-7509-47-1, Band 1, S. 37. (griechisch)
  4. Einwohnerzahlen von Agios Floros 1920–2011 Griechisches Statistisches Amt ELSTAT, Digitale Bibliothek; Census 2011 (griechisch)
  5. Konstantinos Gritzalis, Evangelia Anastasopoulou, Nikolaos A. Georgiopoulos, Vasiliki V. Markogianni, Nikolaos Th. Skoulikidi: Water quality and benthic fauna biodiversity in a unique small wetland at Messinia, Greece. In: Journal of Environmental Biology. Nummer 36, 2015, S. 171–176, online
  6. Tropidophoxinellus spartiaticus in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2016. Eingestellt von: A.J. Crivelli, 2006.
  7. Α. Λεγάκις, Π. Μαραγκού: Το Κόκκινο Βιβλίο των Απειλούμενων Ζώων της Ελλάδας (Rote Liste gefährdeter Tiere Griechenlands). Hrsg.: Ελληνική Ζωολογική Εταιρεία, Υπουργείο Περιβάλλοντος, Ενέργειας και Κλιματικής Αλλαγής. Athen 2009, ISBN 978-960-85298-8-5, Ψάρια (Fische), S. 146 f.
  8. FEK 589/B/1985 2. Oktober 1985