Aktionsbündnis Forum Natur

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Aktionsbündnis Forum Natur
Logo
Organisationstyp GbR
Gründung 2004 in Berlin
Sitz Berlin
Präsident Max Freiherr von Elverfeldt
Vizepräsident(en) Eberhard Hartelt
Geschäftsführerin Friederike Schulze Hülshorst
Mitglieder 8 ordentliche, 7 fördernde
Website www.forum-natur.de

Das Aktionsbündnis Forum Natur (AFN) ist ein deutscher Interessenverband von Waldbesitzern und Jägern mit Sitz in Berlin.[1] Das Forum will laut Satzung dazu beitragen, „die Natur zu erhalten, zu pflegen und zu nutzen.“[2] Max Freiherr von Elverfeldt ist Vorsitzender des Aktionsbündnis und gleichzeitig Präsident der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Waldbesitzerverbände. Eberhard Hartelt, Präsident des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Pfalz Süd e.V., ist stellvertretender Vorsitzender[3].

Das Aktionsbündnis will nach eigener Aussage die Interessen von Naturnutzern und Naturschützern bündeln und aufeinander abstimmen.

Zweck ist es, auf bundespolitischer Ebene die Fragen um Eigentumspolitik, der Wirtschafts- und Umweltpolitik, der nachhaltigen Nutzung und des Schutzes von Natur und Landschaft „zu erörtern und zu beurteilen“. Gleiches gilt für die Rechte der in dem Verband zusammengeschlossenen Land- und Forstwirte, Jäger, Fischer, Winzer, Reiter, Gärtner und anderen Grundeigentümer. Ziel soll eine gemeinsame Haltung der Mitgliedsverbände zu Naturschutz- und verbraucherpolitischen Fragen sein.

Der Verein agiert im Umfeld der deutschen Bundesministerien und auf EU-Ebene als Lobbyorganisation seiner Mitglieder bei Naturschutzthemen, die die Interessen der Mitglieder berühren.

Ein 2016 startete das AFN eine Kampagne mit dem Ziel, die Neuverhandlung der europäischen Naturschutzrichtlinien des Natura 2000-Netzwerkes und der Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie zu erreichen. Im Raum steht, ob die beiden Gesetzeswerke der EU-Vogelschutzrichtlinie von 1979 und des NATURA 2000 Netzwerkes von 1992 zusammengefasst werden sollen. Damit ergebe sich aus Sicht vieler Naturschützer eine Schwächung von Managementregularien.[4] Das Forum stellte im Februar 2016 ein eigenes „rechts- und naturwissenschaftlichen“ Gutachten vor[5].

Darin wird u. a. gefordert, dass die EU-Vogelschutzrichtlinie nur noch für eine Auswahl von besonders gefährdeten Arten gelten und mindestens 234 Arten herausfallen sollten. Arten der Normallandschaft wie Feldlerche, Mönchsgrasmücke oder Rotkehlchen wären damit nicht mehr geschützt, genauso wenig wie ziehende Arten, die im Mittelmeerraum bejagt werden.

Das Privatinteresse soll gegenüber dem öffentlichen Interesse gestärkt werden. Die EU erlaubt derzeit „bei zwingenden Gründen des überwiegenden öffentlichen Interesses“ Ausnahmen im Artenschutz zu machen. Naturschutzverbände kritisieren, dass diese „Vorgabe … in der Praxis bereits sehr stark strapaziert“ würde (NABU). Das Forum Natur will Ausnahmen für das „Privatinteresse“ ausweiten. „Damit wäre das kommerzielle Interesse einzelner endgültig über das gesellschaftliche Interesse am Naturschutz gestellt“ kritisiert der NABU den Vorschlag[6].

Als fördernde Mitglieder:

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. https://www.forum-natur.de/
  2. Satzung | Forum Natur. In: www.forum-natur.de. Abgerufen am 22. Mai 2016.
  3. Max Freiherr von Elverfeldt übernimmt Vorsitz im Aktionsbündnis Forum Natur. In: www.topagrar.com. Abgerufen am 15. Juni 2019.
  4. SPIEGEL ONLINE, Hamburg Germany: WWF-Studie: Vielen Naturschutzgebieten in Europa droht Zerstörung. In: SPIEGEL ONLINE. Abgerufen am 9. Juni 2016.
  5. https://www.jagdverband.de/sites/default/files/Gutachten%20Fitness%20Check%20Natura%202000.pdf Gutachten auf den Seiten des DJV, 22. Mai 2016 (PDF)
  6. Neue Einblicke: Deutsche Lobbyarbeit gegen den Naturschutz in Brüssel - Naturschätze.Retten. In: Naturschätze.Retten. 23. Februar 2016, abgerufen am 23. Mai 2016.