al-Mahdi (Abbaside)

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Dirham mit dem Namen al-Mahdis aus Kerman

al-Mahdi (arabisch أبو عبد الله محمد بن عبد الله المنصور بن محمد بن علي المهدي بالله, DMG Abū ʿAbd Allāh Muḥammad b. ʿAbd Allāh al-Manṣūr b. Muḥammad b. ʿAlī al-Mahdī bi-'llāh; * 743/44 oder 745[1]; † 4. August 785) war der dritte Kalif der Abbasiden (775–785).

Als designierter Thronfolger übernahm al-Mahdi 775 die Herrschaft von seinem Vater al-Mansur. Schon unter der Regierung seines Vaters hatte er sich als Feldherr bei der Eroberung von Tabaristan südlich des Kaspischen Meers ausgezeichnet (756), seit 758/59 fungierte er außerdem als Gouverneur in Rey.

Unter seiner Regierung wurde der Ausbau der Reichsverwaltung fortgesetzt und der politische Kurs al-Mansurs beibehalten. Wie dieser stützte sich auch al-Mahdi vorwiegend auf abbasidische Familienmitglieder. Anders als seine beiden Vorgänger, scheint al-Mahdi aber dem religiösen Aspekt seines Amtes mehr Gewicht beigemessen zu haben, was auch an dem gewählten Herrschernamen „al-Mahdi“ deutlich wird.

Abgesehen vom Aufstand des Muqanna in Chorassan (775/76–779) und den andauernden Unruhen der Charidschiten in Ifrīqiya/Maghreb und im Iran war das Reich befriedet, seine Regierungszeit wird als eine Friedens- und Wohlstandszeit charakterisiert. Unter Prinz Harun (ar-Raschid) begannen 780 als Reaktion auf feindliche Übergriffe erneut Feldzüge gegen Byzanz. 782 stießen die muslimischen Truppen weiter auf byzantinisches Gebiet vor und konnten byzantinische Tribute erzwingen.[2] Gegenüber den Aliden versuchte al-Mahdi, eine Versöhnungspolitik zu betreiben; wenigstens erreichte er, dass diesbezüglich keine größeren Störungen während seiner Regierungszeit erfolgten.

Im Gegensatz zur „bescheidenen“ Hofhaltung al-Mansurs betrieb al-Mahdi nach persischen Vorbildern (vor allem in Anlehnung an die Sassaniden) eine sehr prachtvolle Hofhaltung in Bagdad und förderte Kultur und Wissenschaft. Der gelehrte syrische Christ Theophilos von Edessa war an seinem Hof als Astrologe tätig und wurde von al-Mahdi gefördert.

Gegen Ende der Regierung kam es zu Haremsintrigen, als die berberische Haremsdame Haizuran an Einfluss gewann und ihrem Sohn Harun die Thronfolge sichern wollte. Allerdings bestätigt al-Mahdi die Thronfolge seines Sohnes Musa (al-Hādī) (785–786), legte jedoch Hārūn ar-Raschīd als dessen Nachfolger fest.

  • Hugh Kennedy: Al-Mahdi, Abū ʿAbd Allāh Muḥammad. In: The Encyclopaedia of Islam. New Edition. Band 5, 1986, S. 1238f.
  • Hugh Kennedy: The Prophet and the Age of the Caliphates. The Islamic Near East from the sixth to the eleventh Century. 2. Auflage. Pearson Longman, Harlow u. a. 2004, ISBN 0-582-40525-4 (A history of the Near East).
  1. Kennedy (1986), S. 1238.
  2. Kennedy (1986), S. 1239.
VorgängerAmtNachfolger
al-MansūrKalif der Abbasiden
775–785
al-Hādī