Ala Celerum
Die Ala Celerum [Philippiana] (deutsch Ala Celerum [die Philippianische]) war eine römische Auxiliareinheit. Sie ist durch Inschriften belegt.
Namensbestandteile
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Celerum: die Celeres waren die berittene Leibwache von Romulus. Der Bezug zu Romulus wurde vom neuen Kaiser Philippus Arabs vermutlich aufgrund der bevorstehenden Tausendjahrfeier der Stadt Rom gewählt und diente auch der Legitimierung des Kaisers.[1][A 1]
- Philippiana: die Philippianische. Eine Ehrenbezeichnung, die sich auf Philippus Arabs (244–249) bezieht. Der Zusatz kommt in der Inschrift (AE 1992, 1694) vor.
Da es keine Hinweise auf den Namenszusatz milliaria (1000 Mann) gibt, war die Einheit eine Ala quingenaria. Die Sollstärke der Ala lag bei 480 Mann, bestehend aus 16 Turmae mit jeweils 30 Reitern.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Ala wurde als berittene Leibwache durch Philippus Arabs um 244 n. Chr. im Osten des römischen Reiches aufgestellt.[A 1] Sie diente entweder dazu, die bisherige Leibgarde (equites singulares Augusti) zu ergänzen oder sie zu ersetzen.[1] Als Leibwache begleitete die Einheit den Kaiser auf seinen Reisen. Die Ala ist durch die Inschrift (AE 1992, 1694) zuerst in der Provinz Arabia nachgewiesen; sie hielt sich später vermutlich auch in Noricum auf, wo der Grabstein des Aggaeus gefunden wurde.[1][2][A 2] Ihr weiteres Schicksal ist unbekannt.
Standorte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Standorte der Ala in Arabia waren möglicherweise:
- Philippopolis (Schahba): Nachdem Philippus Arabs an die Macht gekommen war, wurde sein Geburtsort in Philippopolis umbenannt und von ihm ausgebaut. Wahrscheinlich war die Ala während seines Aufenthalts hier stationiert.[1] Die Inschrift (AE 1992, 1694) wurde hier gefunden.
Angehörige der Ala
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ein Angehöriger der Ala, Aggaeus, ein Hexarchus,[A 3] ist durch seinen Grabstein (CIL 3, 4832) bekannt, der in Virunum, der Hauptstadt Noricums gefunden wurde.[1][2][3][4][A 4]
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Anmerkungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Laut Michael P. Speidel wäre es aber auch denkbar, dass die Ala schon durch einen der Vorgänger von Philippus Arabs aufgestellt wurde; so wurde z. B. Severus Alexander (222–235) auf Münzen als Romulus abgebildet. Möglicherweise war es aber Maximinus Thrax (235–238), der die Einheit im Januar 238 aufstellte, als ihn der Senat zum Staatsfeind erklärte. Der Legende nach wurde nämlich Romulus von den Senatoren getötet, weil er sich mit einer Leibwache, den sogenannten Celeres umgab.
- ↑ Nach Ansicht einiger Historiker kam die Ala aber bereits während der Markomannenkriege im 2. Jhd. für einige Zeit nach Noricum und kehrte danach in den Osten des römischen Reiches zurück.
- ↑ Laut Michael P. Speidel entspricht der Rang eines Hexarchus einem Decurio.
- ↑ Die Inschrift auf dem Grabstein lautet: Dem Aggaeus, dem Kommandanten der Ala Celerum, dem erfahrensten Bogenschützen, der von Soldaten gewaltsam beseitigt wurde, hat Monna dem überaus geliebten Mann (das Grabmal errichtet). Laut Michael P. Speidel und Ovidiu Țentea starb Aggaeus entweder in Virunum oder zusammen mit Philippus Arabs in Thrakien bei der Stadt Beroea.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c d e Ovidiu Țentea: Ex Oriente ad Danubium. The Syrian auxiliary units on the Danube frontier of the Roman Empire Publisher: Mega Publishing House, Editor: Centre of Roman Military Studies 6, ISBN 978-606-543-206-2, doi:10.13140/RG.2.1.4246.1604, S. 27–28, 103 (Online).
- ↑ a b Michael P. Speidel: Ala Celerum Philippiana, in: Tyche Beiträge zur alten Geschichte Papyrologie Epigraphik, Wien, Band 7, 1992, S. 217–220 (Online ( des vom 14. Mai 2018 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. ).
- ↑ John E. H. Spaul: Ala² The Auxiliary Cavalry Units of the Pre-Diocletianic Imperial Roman Army. Nectoreca Press, Andover 1994, ISBN 0-9525062-0-3, S. 246.
- ↑ EPSG 429. Universität Graz, abgerufen am 13. Mai 2018.