Alberich (Vorname)
Alberich ist ein germanischer männlicher Vorname.
Bedeutung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der erste Bestandteil des namens 'Alb' ist etymologisch von den Alben (vom germanischen 'albi', welches sich vom altsächsischen 'alf' zum englischen 'elf' entwickelte) für „Elfen“ oder (meist bösen) „Naturgeistern“[1] abzuleiten. Der zweite Bestandteil ist dem germanischen Substantiv *rīk- zuzuschreiben, was als „Herrscher“ bzw. „Fürst“ übersetzt wird und ebenso vom keltischen Königswort *rigs/*rix[2] übernommen wurde, wobei der Ursprung im proto-indoeuropäischen *h₃rḗǵs für „König“ oder „Herrscher“ zu finden ist[3].
Somit wird die etymologische Bedeutung von Alberich als Herrscher der Naturgeister gedeutet.
Varianten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Arik (Kurzform), Albéric (französisch), Alberico (italienisch), Albericus (lateinisch), Aubry, Elberich
Namensträger
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mittelalter
- Alberich I., lombardischer Abenteurer des 10. Jahrhunderts
- Alberich I. von Utrecht (†784), seit 777/778 Bischof von Utrecht und ist ein Heiliger der katholischen Kirche.
- Alberich II., Fürst in Rom
- Alberich (Langres) (* 8. Jahrhundert; † 838), Abt des Benediktinerklosters Saint-Etienne in Dijon und Bischof von Langres
- Alberich von Cîteaux (um 1050–1109), Prior im Kloster Molesme, Mitbegründer des Klosters Cîteaux
- Alberich von Merseburg († um 1053), Bischof von Merseburg
- Alberich von Montecassino, italienischer Rhetoriker und Hagiograph (11. Jahrhundert)
- Alberich von Reims (* ca. 1085; † 1141), französischer Scholastiker
- Alberich von Rosate (Albericus de Rosate, Alberico de Rosate; * ca. 1290 bei Bergamo; † 1354 oder 1360 Bergamo), italienischer Jurist
- Alberich von Trois-Fontaines († 1252), Zisterziensermönch im Kloster Trois-Fontaines, Verfasser einer Weltchronik
Neuzeit
- Alberich Bergh (1677–1736), deutscher römisch-katholischer Geistlicher, 41. Abt der Abtei Marienstatt
- Alberich Degen (1625–1686), 42. Abt des Zisterzienserklosters Ebrach
- Alberich Denzler (1759–1840), Schweizer Abt des Klosters Wettingen
- Alberich Ebenhöch (1666–1727), 45. Abt des Benediktinerklosters Sankt Stephan in Würzburg
- Alberich Fritz (1704–1787), österreichischer Zisterzienser, 57. Abt des Stiftes Heiligenkreuz
- Alberich Heidmann (1808–1898), österreichischer römisch-katholischer Geistlicher und Abt vom Stift Lilienfeld
- Alberich Mazak (1609–1661), österreichischer Komponist
- Alberich Rabensteiner (1875–1945), österreichischer Zisterziensermönch
- Alberich Stingel (1723–1801), österreichischer Zisterzienser und Abt
- Alberich Zwyssig (1808–1854), Komponist der schweizerischen Nationalhymne
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Friedrich Kluge: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 21. unveränderte Auflage. De Gruyter, Berlin 1975, ISBN 3-11-005709-3.
- ↑ =Heinrich Beck (Hrsg.): Germanenprobleme in heutiger Sicht (= Reallexikon der Germanischen Altertumskunde - Ergänzungsbände. Band 1). 2., um ein Vorwort erw. Auflage. W. de Gruyter, Berlin 1999, ISBN 3-11-080031-4.
- ↑ A JSTOR Time Line. In: JSTOR. Princeton University Press, Princeton 2012, ISBN 978-1-4008-4311-4, S. XXVII–XXXVI, doi:10.1515/9781400843114.