Albert Schwendy

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Wilhelm Albert Schwendy (geb. 20. Oktober 1820 in Berlin; gest. 17. August 1902 in Dessau)[1] war ein deutscher Architektur- und Landschaftsmaler sowie Fotograf.

Wilhelm Albert Schwendy war ein Sohn des Seidenfärbers Carl Friedrich Schwendy.[2]

Albert Schwendy studierte zunächst Architektur, wechselte aber 1841 zur Malerei.[2] Er war zunächst Schüler von Michael Neher (1798–1876) in München, dann, im Jahr 1846, von Gottlieb Biermann (1824–1908) in Berlin und in den Jahren 1847/1848 von Eugène Lepoittevin (1806–1870) in Paris. Von 1848 bis 1871 war Schwendy in Berlin tätig.[3] Dort erlebte er die politisch unruhigen Jahre 1848/49.

Albert Schwendy arbeitete auch als Fotograf und gründete 1860 mit Carl Suck (1833–1891) in Berlin die Photographische Anstalt mit Fotoatelier Schwendy & Suck. Das Studio spezialisierte sich auf Porträtfotografie. 1862 gab Schwendy zwar seine Teilhaberschaft an der Firma Schwendy & Suck auf,[2] blieb aber weiterhin auch als Fotograf tätig. Er eröffnete 1864 sein eigenes Fotoatelier in der Brüderstraße 2 und firmierte dort bis 1870 als „Maler und Hof-Photograph“.[4] Der Hoffotograf Albert Schwendy gab in Zusammenarbeit mit Max Schasler 1864 unter der Bezeichnung „Pantheon“ eine „photographische Portraitgalerie“ heraus, die „berühmte Persönlichkeiten der nächsten Vergangenheit und Gegenwart in Form von Brustbildern von ungefähr 1 ½ Zoll Kopfhöhe“ zeigten.[5] Berliner Fotoateliers von Albert Schwendy sind im Jahr 1865 in der Brüderstraße 2, 1866 Unter den Linden 5 und von 1870 bis 1872 wieder in der Brüderstraße 2 nachgewiesen.[6]

Albert Schwendy war Mitglied des Münchner Kunstvereins.[2] Im Jahr 1857[7] oder 1858[8] arbeitet der Maler Christian Jank, (geb. 14. Juli 1833 in München; gest. 25. November 1888 ebenda) als Albert Schwendys Dekorationsmaler-Assistent an dem monumentalen Hintergrundbild für ein Rubens-Fest der Münchner Künstler im Odeonsaal.[9]

Ab 1871[10] oder ab 1872[11] wirkte Schwendy in Dessau. Sein Gemälde Alter Marktplatz in Dessau ist Bestandteil der Städtischen Kunstsammlung Dessaus.[3] Er starb am 17. August 1902 im Alter von 81 Jahren in Dessau.

Galerie: Auswahl von Gemälden von Albert Schwendy

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Galerie: Auswahl von Porträtfotos des Ateliers Schwendy & Suck

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Commons: Albert Schwendy – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien


Einzelnachweise

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  1. RKD, Nederlands Instituut voor Kunstgeschiedenis, ID 71541, „Schwendy, Albert“, https://rkd.nl/artists/71541
  2. a b c d „Wilhelm Albert Schwendy“, in: Virtuelles Museum Nürnberger Kunst, ein Projekt des Fördervereins kulturhistorisches Museum Nürnberg e.V., https://www.nuernberg.museum/artist/show/309-schwendy-wilhelm-albert
  3. a b Schwendy, Albert, in: Allgemeines Künstlerlexikon Online (AKL Online) / Artists of the World Online, De Gruyter-Verlag, 2009, Entry _00221220
  4. Deutsche Fotothek, „Schwendy und Suck“, https://www.deutschefotothek.de/ete?action=toggleDetail/wer::90000454#wer::90000454
  5. Sibylle Ruth Schmidtsiefen, Die Fotografenfamilie Albert Grundner: 1854 – 1904. 50 Jahre Ateliergeschichte im Berlin des 19. Jahrhunderts, Diplomarbeit im Studiengang Museumskunde an der Fachhochschule für Technik und Wirtschaft Berlin (FHTW), November 2007, S. 95, https://www.berliner-fotografenateliers.de/pdf/SibylleRuthSchmidtsiefen_Diplomarbeit.pdf . S. a.: Bayerische Zeitung, Nr. 341, Sa., 10. Dezember 1864, S. 1163, https://archive.org/details/bub_gb__kREAAAAcAAJ/page/n1137/mode/2up : „- Dr. Max Schasler, Redacteur des illustrirten Kunstjournales ‚Die Dioskuren‘ in Berlin, bereitet ein ebenso populäres wie künstlerisch interessantes Unternehmen vor. Dasselbe besteht in einer nach Serien geschiedenen photographischen Porträtgalerie berühmter Persönlichkeiten der Gegenwart und nächsten Vergangenheit unter dem Gesamttitel ‚Pantheon‘. Die Porträts, von dem Hofphotographen Albert Schwendy angefertigt, bestehen in Brustbildern von etwa 1 1/2 Zoll Kopfhöhe und werden, jedes mit einem biographischen Text versehen, in je fünf Blättern zu einem monatlich herauszugebenden Album zum Abonnenentspreise von einem Thaler zusammengestellt, erscheinen. — Ein ähnliches, nur weit umfassenderes Album erscheint längst unter dem Titel ‚Porträtgalerie‘ bei J. J. Weber in Leipzig. Jedes Heft, im Format der ‚Ilustrirten Zeitung‘, enthält acht Tafeln mit 30–40 Porträts in sauberen Holzschnitten nebst beigefügten biographischen Skizzen.“
  6. Datenbank „Berliner Fotografenateliers des 19. Jahrhunderts“, Kapitel: „Ateliers“, Buchstabe „S“, „Schwendy, Atelier-Nr. 251“, Studiengang Museumskunde an der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin (HTW), https://www.berliner-fotografenateliers.de/index2.html
  7. so: Jank, Christian, in: Allgemeines Künstlerlexikon Online (AKL Online) / Artists of the World Online, De Gruyter-Verlag, 2009, Entry _00090798
  8. so: Kurier für Niederbayern, Nr. 262, So., 26. September 1858, S. 1077, https://archive.org/details/bub_gb_tEdDAAAAcAAJ/page/1078/mode/2up : „München, 24. Sept. Die Decoration des großen Odeonsaales wurde Hrn. Maler Albert Schwendy übertragen, und wird nach seinem Entwurf von ihm und Hrn. Maler Jank ausgeführt. Es ist die Aufgabe gestellt, die hauptsächlichsten Gebäude, welche unter der Regierung der Könige Maximilian Joseph, Ludwig und Max II. entstanden, in einer Gruppe darzustellen.…“
  9. Jank, Christian, in: Allgemeines Künstlerlexikon Online (AKL Online) / Artists of the World Online, De Gruyter-Verlag, 2009, Entry _00090798
  10. so: Helmut Börsch-Supan, Die deutsche Malerei von Anton Graff bis Hans von Marées : 1760-1870, München, C.H. Beck, Deutscher Kunstverlag 1988, Nr. 3479, Anhalt, Dessau, S. 561, https://archive.org/details/diedeutschemaler0000bors/page/560/mode/2up
  11. so: Schwendy, Albert, in: Allgemeines Künstlerlexikon Online (AKL Online) / Artists of the World Online, De Gruyter-Verlag, 2009, Entry _00221220
  12. Frauenkirche in Nürnberg, auf nuernberg.museum