Albrecht Peiper

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Albrecht Peiper 1953

Albrecht Peiper (* 23. Oktober 1889 in Greifswald; † 7. Oktober 1968 in Leipzig) war ein deutscher Kinderarzt und Hochschullehrer.

Albrecht Peiper war ein Sohn des Internisten und Pädiaters, kinderärztlichen Pioniers und Direktors der Universitäts-Kinderklinik Greifswald Erich Peiper (1856–1938). Er studierte in Greifswald, Freiburg i. Br. und München Medizin. Nach Promotion 1914 und Teilnahme am Ersten Weltkrieg erhielt Albrecht Peiper seine kinderärztliche Ausbildung an der Kinderklinik der Universität Berlin, habilitierte sich 1924 und war anschließend an dieser Klinik als Oberarzt tätig. Im Jahr 1937 trat er der NSDAP bei.[1] 1943 wurde er Inhaber des Lehrstuhls für Kinderheilkunde an der Universität Greifswald und stellvertretender Direktor der Universitätskinderklinik. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs war er ab 1946 zunächst wissenschaftlicher Assistent an der Universitätskinderklinik Greifswald und praktizierender Kinderarzt in Greifswald. Von 1948 bis 1958 war er Ordinarius für Kinderheilkunde an der Universität Leipzig und Direktor der Universitätskinderklinik.

Peipers wissenschaftliche Arbeiten beschäftigen sich vor allem mit drei Themenbereichen: der Entwicklung der kindlichen Hirntätigkeit, der Physiologie und Pathologie der Atmung beim normalen und vorzeitig geborenen Säugling und der Geschichte der Kinderheilkunde. Er war Mitglied zahlreicher Fachgesellschaften und erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Nationalpreis III. Klasse (1953) sowie die Titel Verdienter Arzt des Volkes (1952), Verdienter Wissenschaftler des Volkes (1963) und Hervorragender Wissenschaftler des Volkes (1964). 1955 wurde er zum ordentlichen Mitglied der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin gewählt. Im gleichen Jahr wurde er als ordentliches Mitglied in die Sächsische Akademie der Wissenschaften aufgenommen.[2] Im Jahr 1943 wurde er zum Mitglied der Leopoldina gewählt.[3] Er war Ehrendoktor der Universität Leipzig. Peiper erwarb sich große Verdienste um die Senkung der Säuglingssterblichkeit sowie den Aufbau der Neonatologie in der DDR und gilt als einer der Pioniere der Neuropädiatrie. 1964 erhielt er die Albrecht-von-Haller-Medaille der Medizinischen Fakultät der Universität Göttingen.

  • Die Hirntätigkeit des Säuglings, Springer, Berlin 1928
  • Die Eigenart der kindlichen Hirntätigkeit, Thieme, Leipzig 1949
  • Chronik der Kinderheilkunde, Thieme, (1951) 3. Aufl. Leipzig 1958; 4.,erw. und umgearb., Aufl. ebenda 1966; Neudruck Stuttgart 1992
  • Quellen zur Geschichte der Kinderheilkunde. Bern und Stuttgart 1966 (= Hubers Klassiker der Medizin und der Naturwissenschaften, 7)
  • Erinnerungen eines Kinderarztes, Berlin (Ost) 1969
  • Friedrich Hartmut Dost: In memoriam. Albrecht Peiper. Monatsschrift Kinderheilkunde 1969; 117(2); S. 41–42.
  • K. Jährig: Albrecht Peiper (1889–1969) in Greifswald. Kinderärztliche Praxis 1990, 58(12); S. 663–666.
  • U. Peiper: Erinnerungen und Gedanken meines Vaters Albrecht Peiper (1889–1968), Direktor der Leipziger Universitätskinderklinik von 1948–1958. In: W. Kiess, O. Riha, E. Keller: 110 Jahre Universitätsklinik und Poliklinik für Kinder und Jugendliche in Leipzig. Karger, Freiburg 2003, ISBN 978-3805575010.
  • Peter Schneck: Peiper, Albrecht. In: Wer war wer in der DDR? 5. Ausgabe. Band 2. Ch. Links, Berlin 2010, ISBN 978-3-86153-561-4.
Commons: Albrecht Peiper – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Harry Waibel: Diener vieler Herren. Ehemalige NS-Funktionäre in der SBZ/DDR. Peter Lang, Frankfurt am Main u. a. 2011, ISBN 978-3-631-63542-1, S. 245.
  2. Mitglieder der SAW: Albrecht Peiper. Sächsische Akademie der Wissenschaften, abgerufen am 20. November 2016.
  3. Mitgliedseintrag von Albrecht Peiper bei der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, abgerufen am 17. Januar 2016.