Albrecht Schmidt (Offizier)

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Albrecht Schmidt (* 22. Dezember 1890 in Dillenburg; † nach 1946) war ein deutscher Marineoffizier der Kaiserlichen Marine, Reichsmarine und Kriegsmarine, zuletzt Kapitän zur See.

Albrecht Schmidt trat am 1. April 1910 in die Kaiserliche Marine ein. Später war er als Leutnant zur See bis Mai 1915 auf der König. Bis September 1915 war er zur Ausbildung an der U-Boots-Schule. Als Wachoffizier wurde er, ab 22. März 1916 Oberleutnant zur See, bis Dezember 1917 auf U 71 und U 80 eingesetzt. Anschließend wurde er zur Baubelehrung für UB 121 kommandiert. Mit der Indienststellung Mitte Februar 1918 wurde er Kommandant des U-Boots, welches Patrouillenfahrten in der Nordsee ohne Feindkontakt durchführte. Bis Kriegsende war er Kommandant von UB 121. Nach Kriegsende wurde das Boot am 20. November 1918 an Frankreich ausgeliefert.[1]

Nach dem Krieg wurde er in die Reichsmarine übernommen und am 27. Dezember 1919 mit dem Charakter als Kapitänleutnant aus der Marine entlassen.

Später wurde er als E-Offizier in die Kriegsmarine aufgenommen und war 1937 als Korvettenkapitän (E) (Beförderung am 1. Oktober 1935) Lehrer an der Unterseebootschule in Neustadt in Holstein.[2] Bis Februar 1940 blieb er dort Lehrer. Von März 1940 bis Mai 1940 war er Kommandeur der in Aufstellung befindlichen 2. Unterseebootslehrdivision (ULD) in Gotenhafen. Mitte Juni 1940 wurde die U-Bootschule in die 1. Unterseebootslehrdivision umbenannt und nach Pillau verlegt. Schmidt übernahm die im Februar 1940 aufgestellte Unterseebootsausbildungsabteilung (UAA) in Plön[3] und blieb, ab April 1941 in 1. Unterseebootsausbildungsabteilung umbenannt, deren Kommandeur bis November 1941.[4] Am 1. November 1941 wurde er zum Kapitän zur See befördert. Im Dezember 1941 übernahm er die 1. Unterseebootslehrdivision von Hans Ibbeken und blieb in dieser Position bis 5. Januar 1943.[5]

Am 15. Januar 1943 wurde die Einrichtung der Dienststelle Höheren Kommando der Unterseebootsausbildung befohlen und Schmidt war bis Kriegsende Kommandeur der Dienststelle. Im Januar 1946 wurde er aus der Marine entlassen.

Höheres Kommando der Unterseebootsausbildung

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Geschichte der Dienststelle

Das Höhere Kommando der Unterseebootsausbildung (H.K.U.) wurde am 15. Januar 1943 in Kiel eingerichtet.[5] Die Unterstellung erfolgte unter den Kommandierenden Admiral der Unterseeboote. Die Dienststelle war für alle truppendienstlichen und militärgerichtsmäßigen Angelegenheiten der ULDs und UAAs verantwortlich und organisierte die gesamte U-Bootsgrundausbildung.[6] 1944 ging das Kommando nach Plön und im letzten Kriegsjahr nach Neustadt in Holstein.

Unterstellungen

Dem Kommando wurden die Unterseebootslehrdivisionen unterstellt:[7]

Im Februar/März 1945 wurde sowohl die 1. U-Lehrdivision als auch die 2. U-Lehrdivision aufgelöst. Die 4. U-Lehrdivision war bereits im November 1944 aufgelöst worden. Die Dienststelle bestand bis Kriegsende.

Stabsoffiziere

Stabsoffizier beim Stabe war von der Aufstellung bis Mai 1943 Korvettenkapitän (Ing.) Felix Miller (* 1909), welcher später Kommandeur der 4. ULD wurde.[8] Bis September 1943 war Korvettenkapitän (Ing.) Heinrich Schmidt (* 1905) Stabsoffizier beim Stabe. Heinrich Schmidt übernahm bis Kriegsende das Kommando über die neu aufgestellte 3. ULD.[9] Von September 1943 bis Juli 1944 hatte Korvettenkapitän (Ing.) Rudolf Wahl (* 1910) die Position inne.[10] Ab Juli 1944 bis Kriegsende war es Korvettenkapitän (Ing.) Wolfgang Bahn (* 1908), welcher bereits in der 2. ULD und 3. ULD gedient hatte.[11]

Kommandeur der Dienststelle

Kapitän zur See Albrecht Schmidt war der einzige Kommandeur der Dienststelle.

  • Walter Lohmann, Hans H. Hildebrand: Die deutsche Kriegsmarine, 1939–1945: Gliederung, Einsatz, Stellenbesetzung. Band 3. Podzun, 1956, S. 328.
  • Marine-Offizier-Verband (Hrsg.), Albert Stoelzel: Ehrenrangliste der Kaiserlich Deutschen Marine. 1914–18. Thormann & Goetsch, Berlin 1930, S. 353.

Einzelnachweise

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  1. Bodo Herzog: 60 Jahre deutsche Uboote 1906–1966. J. F. Lehmanns Verlag, 1968, ISBN 978-3-469-00078-1, S. 96.
  2. Kriegsmarine Oberkommando: Rangliste der Deutschen Kriegsmarine. E.S. Mittler, 1937, S. 197.
  3. Georg Tessin: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939–1945. Band 1. Die Landstreitkräfte 1–5. Biblio-Verlag, Osnabrück 1965, S. 335.
  4. Rainer Busch, Hans-Joachim Röll: Der U-Boot-Krieg, 1939–1945: Der U-Boot Bau auf deutschen Werften. Mittler & Sohn, 1996, ISBN 978-3-8132-0512-1, S. 306.
  5. a b Rainer Busch, Hans-Joachim Röll: Der U-Boot-Krieg, 1939–1945: Der U-Boot Bau auf deutschen Werften. Mittler & Sohn, 1996, ISBN 978-3-8132-0512-1, S. 304.
  6. Marine-Rundschau. Band 68. E. S. Mittler, 1971, S. 460.
  7. Rainer Busch, Hans-Joachim Röll: Der U-Boot-Krieg, 1939–1945: Der U-Boot Bau auf deutschen Werften. Mittler & Sohn, 1996, ISBN 978-3-8132-0512-1, S. 319.
  8. Walter Lohmann, Hans H. Hildebrand: Die deutsche Kriegsmarine, 1939–1945: Gliederung, Einsatz, Stellenbesetzung. Band 3. Podzun, 1956, S. 240.
  9. Walter Lohmann, Hans H. Hildebrand: Die deutsche Kriegsmarine, 1939–1945: Gliederung, Einsatz, Stellenbesetzung. Band 3. Podzun, 1956, S. 329.
  10. Walter Lohmann, Hans H. Hildebrand: Die deutsche Kriegsmarine, 1939–1945: Gliederung, Einsatz, Stellenbesetzung. Band 3. Podzun, 1956, S. 416.
  11. Walter Lohmann, Hans H. Hildebrand: Die deutsche Kriegsmarine, 1939–1945: Gliederung, Einsatz, Stellenbesetzung. Band 3. Podzun, 1956, S. 10.