Alexander von Danckelman

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Alexander Sylvester Flavius Ernst Freiherr von Danckelman, auch Danckelmann, (* 24. November 1855 in Gordemitz; † 30. Dezember 1919 in Schwerin) war ein deutscher Geograph und Meteorologe.

Er war der Sohn des preußischen Hauptmanns Ludwig Freiherr von Danckelman (* 11. Januar 1822)[1] und dessen zweiter Ehefrau Flavie von Schütz (* 23. März 1823; † 29. November 1855), die an den Folgen seiner Geburt starb. Sein Großvater war der Landrat William Freiherr von Danckelmann. In dritter Ehe heiratete der Vater seine Schwägerin Ottilie von Schütz, in vierter Ehe Elisabeth Freiin von Haynau.

Von 1875 bis 1878 studierte er Mathematik und Naturwissenschaften an den Universitäten in Jena und Leipzig und war 1878/81 meteorologischer Assistent an der Sternwarte Leipzig.

Alexander war als Geheimer Regierungsrat Teilnehmer an mehreren Expeditionen, unter anderem in das russische Eismeer zur Aufsuchung der Vega und von 1882 bis 1884 zum Unterlauf des Kongo und nach Angola.[2] Nach seiner Rückkehr arbeitete er als Generalsekretär der internationalen Polarkommission an der Seewarte in Hamburg (1884/1885) und – ebenfalls als Generalsekretär – für die Gesellschaft für Erdkunde Berlin (1885–1889) sowie als wissenschaftlicher Beirat und Referent der Kolonialverwaltung des Auswärtigen Amtes (1890–1902). 1898 war er Vertreter des Deutschen Reichs bei Eröffnung der Kongobahn. Durch die Gesellschaft für Erdkunde stand er in Verbindung mit der Deutschen Gesellschaft zur Erforschung Äquatorial-Afrikas in Berlin, Kurzform: Afrikanische Gesellschaft Berlin.[3]

Im Jahre 1888 begründete er die wissenschaftliche kolonialgeographische Zeitschrift Mittheilungen von Forschungsreisen und Gelehrten aus den deutschen Schutzgebieten (ab 1907 Mitteilungen aus den deutschen Schutzgebieten), die er bis 1911 herausgab.

Er heiratete 1887 in Berlin Eva Maria Marx (1862–1917), auch Marx-Hansemann genannt, eine Tochter des Bonner Kaufmanns Jakob Marx (1812–1885) und der Louise Hansemann, die eine Tochter des preußischen Finanzministers David Hansemann († 1864) war. Das Paar hatte eine Tochter Elisabeth, die unvermählt in Dresden lebte, und einen Sohn Helmuth, der verheiratet war und mit seiner Familie in Breslau lebte und Landwirt wurde.

Sein Halbbruder Otto von Danckelman (1860–1917) lebte mit seiner Familie zuletzt in Dessau und hatte ebenso Tochter und Sohn.

  • Die meteorologischen Beobachtungen der Güßfeldtschen Loango-Expedition, Leipzig 1878.
  • Regen, Hagel und Gewitter im Indischen Ozean. Nach den meteorologischen Schiffsjournalen der Deutschen Seewarte nebst Bemerkungen über die geographische Verbreitung der Gewitter und des Hagels überhaupt. In: Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte, 1880 III. Jg., Hammerich & Lesser, Altona 1880, Nr. 2. (Zugleich: Phil. Diss., Leipzig). Digitalisat
  • Aus dem Schutzgebiete Togo. Beiträge zur Kenntnis des Klimas des deutschen Togolandes und seiner Nachbargebiete an der Gold- und Sklavenküste. Asher&Company, 1890.
  • Das Kamerunabkommen vom 4. November 1911 im Reichstag und in der Budgetkommission. Bibliographisches Institut in Leipzig, 1912.

Mitarbeit an:

  • Geographisches Handbuch zu Andrée’s Handatlas mit besonderer Berücksichtigung der kommerziellen, statistischen und politischen Verhältnisse. Velhagen & Klasing, Bielefeld / Leipzig 1882.

Einzelnachweise

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  1. Gothaisches genealogisches Taschenbuch der freiherrlichen Häuser auf das Jahr 1869, 19. Jahrgang, Justus Perthes, Gotha 1868, S. 148. Digitalisat
  2. Beatrix Hoffmann: Das Museumsobjekt als Tausch- und Handelsgegenstand. Zum Bedeutungswandel musealer Objekte im Kontext der Veräußerungen aus dem Sammlungsbestand des Museums für Völkerkunde Berlin. Lit, Berlin 2012, S. 161. Fußnote 36. ISBN 978-3-643-11313-9.
  3. Afrikanische Gesellschaft, in: H. Schnee (Hrsg.): Deutsches Kolonial-Lexikon, Band I, Leipzig 1920, S. 284. Vgl. Leipzig, Band 21, 22.