Alexander von Liezen-Mayer
Alexander von Liezen-Mayer (auch ungarisch Liezen-Mayer Sándor; * 24. Januar 1839 in Raab; † 19. Februar 1898 in München) war ein ungarischer Maler aus Österreich-Ungarn.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Liezen-Mayer begann zunächst als Zimmer- und Dekorationsmaler, als ein Onkel sein Talent bemerkte und ihn 1855 nach Wien auf die Akademie der bildenden Künste schickte. Hier wurde er von Karl von Blaas und Johann Nepomuk Peter Geiger unterrichtet und an die historische Malerei herangeführt. Er besuchte anschließend die Münchener Akademie und zeichnete dort nach der Antike bei Johann Georg Hiltensperger. Er war ein Schüler der Malschule von Hermann Anschütz und war seit 1862 im Atelier von Carl Theodor von Piloty tätig. 1867 verließ er die Akademie, um sich als Bildnismaler zu betätigen. Sein erstes großes Historiengemälde zeigte Königin Maria von Ungarn mit ihrer Mutter Elisabeth am Grabe Ludwig des Großen 1385. 1870 begab er sich nach Wien, wo er Kaiser Franz Joseph I. und mehrere Angehörige der Aristokratie porträtierte. 1872 kam er zurück nach München. Im Oktober 1880 folgte er einem Ruf als Direktor der Kunstschule Stuttgart, kehrte aber 1883[1] nach München zurück, wo er bis zu seinem Tod als Professor der Geschichtsmalerei an der Kunstakademie tätig war.
Zu seinen Schülern in Stuttgart und München zählten Gebhard Fugel, Michael Zeno Diemer, Otto Greiner, Fritz Kunz und Max Bernuth.
Werke
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Als Motive für seine Werke wählte er Themen aus der Geschichte seines Vaterlandes, insbesondere spielten edle und schöne Frauengestalten dabei eine tragende Rolle. Porträts fertigte er unter anderem von seiner Mutter, von seinem Freund, dem Maler Alexander von Wagner, oder 1886 von Kardinal János Simor, Erzbischof von Esztergom. Er malte 1872 Imogen und Jachimo nach Shakespeares Cymbeline, Szenen aus Goethes Faust und 1873 die Unterzeichnung des Todesurteils der Maria Stuart durch Elisabeth. Es folgten drei Kartons zu Joseph Victor von Scheffels Ekkehard, 50 Kartons zu Goethes Faust und 32 Illustrationen zu Friedrich Schillers Lied von der Glocke, die durch Holzschnitte in Prachtausgaben des Kunstverlags Theodor Stroefer eine weite Verbreitung erhielten.
Für das Gemälde Heiligsprechung der Landgräfin Elisabeth von Thüringen erhielt er 1865 den ersten Preis in einer akademischen Skizzenkonkurrenz. Gemeinsam mit Alexander von Wagner hatte er für den Speisesaal eines russischen Fürsten eine Bildtafel angefertigt, die die Heimkehr von der Jagd darstellte. Viel Beifall erhielt er für das Bild Maria Theresia im Garten zu Schönbrunn, das die Königin zeigt, wie sie das Kind einer armen kranken Frau an ihre Brust legt und stillt.
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Bischof János Simor
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Maria Theresia und das Bettlerkind
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Unterzeichnung des Todesurteils der Maria Stuart durch Elisabeth
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Constantin von Wurzbach: Litzenmayer, Alexander. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 15. Theil. Kaiserlich-königliche Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1866, S. 299 (Digitalisat).
- C. R. Nyblom: Liezen-Mayer [litsen-], Alexander. In: John Rosén, Theodor Westrin (Hrsg.): Nordisk familjebok konversationslexikon och realencyklopedi. 1. Auflage. Band 9: Kristendomen–Lloyd. Gernandts boktryckeri, Stockholm 1885, Sp. 1248 (schwedisch, runeberg.org).
- Hyacinth Holland: Liezen-Mayer, Alexander von. In: Anton Bettelheim (Hrsg.): Biographisches Jahrbuch und Deutscher Nekrolog. Band 3. Georg Reimer, Berlin 1898, S. 84–86 (Textarchiv – Internet Archive).
- Hyacinth Holland: Liezen-Mayer, Alexander von. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 51, Duncker & Humblot, Leipzig 1906, S. 709–715.
- Georg Nordensvan: Liezen-Mayer [litsen-], Alexander. In: Theodor Westrin (Hrsg.): Nordisk familjebok konversationslexikon och realencyklopedi. 2. Auflage. Band 16: Lee–Luvua. Nordisk familjeboks förlag, Stockholm 1912, Sp. 420 (schwedisch, runeberg.org).
- Axel Holck: Liezen-Mayer [’li.tsən-’ma^iər]. In: Christian Blangstrup (Hrsg.): Salmonsens Konversationsleksikon. 2. Auflage. Band 15: Kvadratrod–Ludmila. J. H. Schultz Forlag, Kopenhagen 1923, S. 795 (dänisch, runeberg.org).
- Liezen-Mayer, Alexander von. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 23: Leitenstorfer–Mander. E. A. Seemann, Leipzig 1929, S. 216–217 (biblos.pk.edu.pl).
- Benda: Liezen-Mayer Sándor. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 5, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1972, S. 211.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Literatur von und über Alexander von Liezen-Mayer im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Prachtwerk zu Schillers Glocke mit Illustrationen. goethezeitportal.de
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Vermischtes. In: Centralblatt der Bauverwaltung. Nr. 24, 1883, S. 214 (zlb.de). „Dem Director der Kunstschule in Stuttgart, von Liezen-Mayer, ist die nachgesuchte Dienstentlassung gewährt …“
Personendaten | |
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NAME | Liezen-Mayer, Alexander von |
ALTERNATIVNAMEN | Litzenmayer, Alexander von; Liezen-Mayer, Sándor |
KURZBESCHREIBUNG | österreichisch-deutscher Historienmaler |
GEBURTSDATUM | 24. Januar 1839 |
GEBURTSORT | Raab |
STERBEDATUM | 19. Februar 1898 |
STERBEORT | München |
- Historienmaler
- Maler (Deutschland)
- Illustrator (Deutschland)
- Illustrator (Österreich)
- Hochschullehrer (Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart)
- Direktor einer Hochschule
- Hochschullehrer (Akademie der Bildenden Künste München)
- Maler (München)
- Person (Kaisertum Österreich)
- Geboren 1839
- Gestorben 1898
- Mann