Alexandre-Marie-Léonor de Saint-Mauris de Montbarrey

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Alexandre-Marie-Léonor de Saint-Mauris de Montbarrey
Unterschrift Alexandre-Marie-Léonor de Saint-Mauris de Montbarrey (1732–1796) Kriegsminister von Frankreich
Unterschrift Alexandre-Marie-Léonor de Saint-Mauris de Montbarrey (1732–1796) Kriegsminister von Frankreich

Alexandre-Marie-Léonor de Saint-Mauris, Graf (später: Fürst) de Montbarrey et de Savigny (* 20. April 1732 in Besançon; † 5. Mai 1796 in Konstanz) war von 1777 bis 1780 Kriegsminister von Frankreich.

Am 9. April 1774 wurde de Montbarrey durch Kaiser Joseph II. in den Reichsfürstenstand erhoben, unter gleichzeitiger Verleihung der Prädikate „Illustrissimus“ und „Consanguineus carissimus“. Der allerchristlichste König, Ludwig XVI., bestätigte diese Standeserhöhung im August 1776.

Anfang des Jahres 1776 wurde de Montbarrey, ein Brigadier, der bereits im Siebenjährigen Krieg (1756–1763) gekämpft hatte, auf Betreiben des leitenden Staatsministers Jean-Frédéric Phélypeaux, comte de Maurepas, dem als zu reformfreudig betrachteten Kriegsminister Claude-Louis, comte de Saint-Germain mit dem Titel eines ‚Kriegsdirektors‘ (directeur de la Guerre) als eine Art Aufpasser an die Seite gestellt. Nach dessen Rücktritt wurde er schließlich selbst zum Kriegsminister ernannt.[1] Bald erregte er das Missfallen Marie Antoinettes und ihrer Vertrauten. Eine der Hofdamen beschreibt ihn in ihren Memoiren als ‚Mann ohne Talent und ohne Moral‘ (homme sans talens et sans moeurs), gegen den wiederum der Kreis um die Königin Intrigen spann.[2] De Montbarrey suchte seine Position zu verbessern, indem er seine Tochter Maximilienne Françoise 1779 mit Heinrich Ludwig, dem Erbprinzen von Nassau-Saarbrücken, Sohn des regierenden Fürsten Ludwig, verheiratete.[3] Diese Ehe war in Frankreich politisch jedoch nicht unumstritten und löste auch den Unmut des Hauses Nassau aus, da der Saarbrücker Erbprinz zum Zeitpunkt der Heirat erst elf Jahre alt war. Der Kriegsminister verwendete nicht unbedeutende Mittel des Militärhaushaltes, um die militärische Stärke des Fürstentums Nassau-Saarbrücken zu vergrößern. Unter anderem erlaubten die Zuwendungen dem Fürsten Ludwig von Nassau-Saarbrücken nicht nur ein Regiment Royal Nassau-Sarrebruck Infanterie aufzustellen, sondern auch ein wesentlich teureres Regiment Royal Nassau-Sarrebruck Cavalery. 1780, während der französischen Intervention im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg, bat er wegen der anhaltenden Kritik von Finanzminister Jacques Necker um Entbindung von seinem Amt. Als Kriegsminister ist de Montbarrey im Urteil auch der neueren Forschung „nur eine mittelmäßige Besetzung“ gewesen.[1]

Nach dem Sturm auf die Bastille zog de Montbarrey sich in sein Schloss in der Nähe von Besançon zurück. 1791 flüchtete er vor der Französischen Revolution zum Mann seiner Tochter, dem Erbprinzen Heinrich von Nassau-Saarbrücken. Er war vom König mit dem Amt des Oberlandvogts (Grand Préfet) im Elsass beliehen worden. In dieser Eigenschaft setzte er sich nach seiner Flucht in Gegnerschaft zu den Kräften der Revolution zugunsten des Erhalts der feudalen Rechte im Elsass ein.

  • Albert Ruppersberg: Geschichte der Grafschaft Saarbrücken. 2. Auflage. Bd. 2, Saarbrücken 1910. (Nachdruck: St. Ingbert 1979)
  • Alexandre-Marie-Léonor de Saint-Mauris de Montbarey: Mémoires du prince de Montbarey. Paris 1823. (Digitalisat, abgerufen am 29. Januar 2019)

Einzelnachweise

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  1. a b Klaus Malettke: Die Bourbonen. Bd. 2: Von Ludwig XV. bis Ludwig XVI. 1715–1789/92. Kohlhammer, Stuttgart 2008, ISBN 978-3-17-020582-6, S. 149 (als Vorschau online bei Google Books).
  2. Jeanne Louise Henriette Campan: Mémoires sur la vie privée de Marie-Antoinette, suivis de souvenirs et anecdotes historiques sur les règnes de Louis XIV, de Louis XV et de Louis XVI. Bd. 1. 2. Ausg. Baudoin, Paris 1823, S. 261 (online bei Gallica).
  3. Nassau-Saarbrücken Heinrich von in der Datenbank Saarland Biografien.
VorgängerAmtNachfolger
Claude-Louis, comte de Saint-GermainKriegsminister von Frankreich
27. September 177719. Dezember 1780
Philippe-Henri de Ségur