Alexandria – Treibhaus der Sünde
Film | |
Titel | Alexandria – Treibhaus der Sünde |
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Originaltitel | Justine |
Produktionsland | Vereinigte Staaten |
Originalsprache | Englisch |
Erscheinungsjahr | 1969 |
Länge | 116 Minuten |
Altersfreigabe |
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Stab | |
Regie | George Cukor |
Drehbuch | Lawrence B. Marcus |
Produktion | Pandro S. Berman |
Musik | Jerry Goldsmith |
Kamera | Leon Shamroy |
Schnitt | Rita Roland |
Besetzung | |
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→ Synchronisation |
Alexandria – Treibhaus der Sünde (Originaltitel: Justine) ist ein 1968 entstandenes US-amerikanisches Filmdrama von George Cukor nach dem Roman Alexandria Quartett von Lawrence Durrell. Anouk Aimée ist in der Rolle der Justine zu sehen, Dirk Bogarde spielt einen britischen Konsularbeamten und Michael York verkörpert den Englischlehrer Darley, Justines jugendlichen Liebhaber.
Handlung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Geschichte spielt unter europäischen und arabischen Großbürgern im nordägyptischen Alexandria des Jahres 1938. Die Bedrohungen aus dem immer unruhiger werdenden Europa kurz vor Ausbruch des Zweiten Weltkriegs scheinen hier, in der Abgeschiedenheit Nordafrikas, noch weit entfernt, doch sind diese in ihren Auswirkungen bereits spürbar. Die dunkle Justine ist in einer von glanzvoller Langeweile geprägten Ehe mit einem koptischen Christen, einem schwerreichen, ägyptischen Bankier, verbunden. Die elegante Dame ist ebenso schön wie rätselhaft, und ihre Persönlichkeit zieht viele Menschen, die sich in ihrem Umfeld bewegen, auf ebenso mysteriöse wie magische Weise in ihren Bann. Justine übt einen starken Einfluss auf die Schicksale dieser Menschen aus, so auch auf das des jungen Englischlehrers Darley, der sich bald unrettbar in die enigmatische Dame der High Society verliebt.
Kaum jemand ahnt, dass Justine hinter den Kulissen immer stärker werdender, politischer Spannungen in jener Region ihre eigenen Ziele verfolgt und dementsprechende politische Ränke schmiedet. Die attraktive Jüdin engagiert sich stark in Sachen Zionismus und versucht zielgerichtet, Waffen für die von den arabischen Bewohnern des palästinensischen Völkerbund-Treuhandgebiets bedrohten, jüdischen Siedler, die überwiegend aus Europa hierhin geflohen sind, nach Palästina zu schmuggeln. Damit handelt sie eindeutig gegen den Willen der britischen Verwaltungsmacht im Treuhandgebiet. Darley kommt bald hinter Justines Treiben. Diese droht allmählich die Kontrolle über ihr Handeln zu verlieren, und bald setzt sie mit ihren erotischen Eskapaden und der Eifersucht ihr politisches Engagement aufs Spiel und gefährdet das riskante Waffenschmuggel-Unternehmen. Schließlich fliegt ihre Untergrundarbeit auf, und Justine muss ins Gefängnis. Desillusioniert kehrt ihr Liebhaber Darley nach England zurück.
Produktionsnotizen, Veröffentlichung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Alexandria – Treibhaus der Sünde entstand zunächst in Marokko, dann in Tunesien (Außenaufnahmen), unter anderem am und im prachtvollen Ennejma Ezzahra-Palast von Sidi Bou Saïd.
Für den vierfachen Oscar-Preisträger und Chefkameramann Leon Shamroy war dies der letzte Kinospielfilm, den er fotografierte. Jack Martin Smith entwarf die Bauten, die von William J. Creber ausgeführt wurden. Für die filmische Ausstattung sorgte Walter M. Scott, die Kostüme entwarf Irene Sharaff.
Der Film gilt als ein wenig inspiriertes Auftrags- und Nebenwerk von Altmeister Cukor (Die Kameliendame mit Greta Garbo), der die Regie des von Twentieth Century Fox gefeuerten Regisseurs Joseph Strick übernahm, und fand dementsprechend bei der Kritik nur sehr wenig Gegenliebe.
Die Uraufführung des Films fand am 6. August 1969 in den USA statt, die deutsche Erstaufführung war am 26. September 1969. Veröffentlicht wurde der Film zudem 1969 im Vereinigten Königreich, in Frankreich, Finnland, Mexiko, Japan und Schweden und 1970 in Dänemark, Portugal und den Niederlanden. Im März 2006 wurde der Film auf dem Belgrader Filmfestival vorgestellt. Veröffentlicht wurde er zudem in Brasilien, Spanien, Griechenland, Italien und der Türkei.
Synchronisation
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die deutsche Synchronfassung entstand bei der Berliner Synchron. Hermann Gressieker war für das Dialogbuch und die Dialogregie zuständig.[1]
Rolle | Darsteller | Synchronsprecher |
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Justine | Anouk Aimée | Kerstin de Ahna |
Pursewarden | Dirk Bogarde | Herbert Stass |
Darley | Michael York | Christian Brückner |
Narouz | Robert Forster | Fred Maire |
Melissa | Anna Karina | Ursula Herwig |
Pombal | Philippe Noiret | Horst Niendorf |
Nessim | John Vernon | Christian Rode |
Memlik Pascha | Michael Constantine | Friedrich Schoenfelder |
Eigentümer | Abraham Sofaer | Curt Ackermann |
Kritiken
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Movie & Video Guide meinte, dass der elegante Film den Fans von Lawrence Durrells Roman Alexandria Quartett kaum gefallen dürfte, aber als „exotischer Kitsch“ durchaus funktioniere.[2] Halliwell’s Film Guide fand, dass der Film gegenüber dem Roman „katastrophal eingedampft“ worden und dabei das Atmosphärische verloren gegangen sei. „Das Resultat ist wie eine schlechte Probe für einen Film.“[3]
„George Cukor versuchte der konventionellen Literaturverfilmung ein paar Widerborstigkeiten einzuhauchen; trotzdem ein eher mißratener Film“, urteilte das Lexikon des Internationalen Films.[4]
Kino.de sprach von einer eher „uninspirierte[n] Auftragsarbeit“ bei einem „der letzten Filme von George Cukor“ und führte weiter aus: „Nachdem er die Regie eher ohne größere Begeisterung angenommen hatte, versuchte Cukor der im Großen und Ganzen konventionellen Literaturverfilmung nach Lawrence Durrell einige überraschende Untertöne zu verleihen. Nicht immer mit Erfolg.“[5]
Auszeichnungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1970 Nominierung bei den Laurel Awards für den Golden Laurel Jerry Goldsmith mit Music Man und Leon Shamroy für seine Arbeit an der Kamera
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Alexandria – Treibhaus der Sünde bei IMDb
- Alexandria – Treibhaus der Sünde Filmplakat bei postertreasures.com + weiteres Filmplakat
- Alexandria – Treibhaus der Sünde Abb. Titelblatt Neues Film-Programm No. 5448 (im Bild: Anouk Aimée, Michael York)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Alexandria – Treibhaus der Sünde. In: Deutsche Synchronkartei. Abgerufen am 11. August 2018.
- ↑ Leonard Maltin: Movie & Video Guide. 1996 edition, S. 686.
- ↑ Leslie Halliwell: Halliwell’s Film Guide. Seventh Edition, New York 1989, S. 550.
- ↑ Alexandria – Treibhaus der Sünde. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 11. August 2018.
- ↑ Alexandria – Treibhaus der Sünde s.S. kino.de, abgerufen am 25. September 2018.