Alexei Andrejewitsch Tscherepanow

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RusslandRussland  Alexei Tscherepanow

Geburtsdatum 15. Januar 1989
Geburtsort Osjorki, Russische SFSR
Todesdatum 13. Oktober 2008
Sterbeort Tschechow, Russland
Spitzname The Siberian Express
Größe 185 cm
Gewicht 83 kg

Position Rechter Flügel
Nummer #7
Schusshand Links

Draft

NHL Entry Draft 2007, 1. Runde, 17. Position
New York Rangers

Karrierestationen

bis 2004 Motor Barnaul
2004–2008 HK Awangard Omsk

Alexei Andrejewitsch Tscherepanow (russisch Алексей Андреевич Черепанов; wiss. Transliteration Alexej Andreevič Čerepanov; * 15. Januar 1989 in Osjorki, Region Altai, Russische SFSR; † 13. Oktober 2008 in Tschechow, Russland) war ein russischer Eishockeyspieler. Während seiner Karriere spielte er für die Junioren- und Seniorenmannschaften des HK Awangard Omsk, zuletzt in der Kontinentalen Hockey-Liga, auf der Position des rechten Flügelstürmers. Er galt als eines der hoffnungsvollsten russischen Talente der Liga.

Tscherepanow spielte bereits in der Jugend für den HK Awangard Omsk, wo er durch zwei sehr gute Spielzeiten, in denen er während 55 Spielen 147 Punkte erzielte, schon sein Talent bewies. Nach einigen Einsätzen für die zweite Mannschaft der Profis von Awangard in der dritten russischen Liga debütierte er während der Saison 2006/07 in der Superliga und erzielte in seiner ersten Spielzeit mehr Punkte als die russischen NHL-Profis Jewgeni Malkin und Alexander Owetschkin in ihren Debütsaisons. Mit 18 Treffern stellte er sogar einen Rekord als treffsicherster Neuprofi auf.

Er repräsentierte sein Heimatland Russland bei den U20-Weltmeisterschaften 2007 in Schweden. Tscherepanow gewann nicht nur die Silbermedaille, sondern teilte sich mit Erik Johnson die Topscorer-Auszeichnung, wurde als bester Angriffsspieler ausgezeichnet und ins All-Star-Team berufen. Im gleichen Jahr wurde Tscherepanow mit der U18-Nationalmannschaft Goldmedaillengewinner bei der U18-Weltmeisterschaft in Finnland, wo er auch ins All-Star Team berufen wurde.

Tscherepanow wurde als einer der fünf aussichtsreichsten Kandidaten für den NHL Entry Draft 2007 gehandelt, wurde aber erst an Position 17 von den New York Rangers ausgewählt.

Mit einer russischen U20-Auswahl trat er im August in der Super Series 2007 gegen ein kanadisches U20-Nationalteam an, musste aber auf Grund einer Gehirnerschütterung nach zwei von acht Spielen die Serie bereits verlassen. Bei Awangard Omsk konnte Tscherepanow 2007/08 mit 28 Punkten in 46 Spielen zwar an seine guten Leistungen aus der Vorsaison anknüpfen, eine Steigerung ließ er allerdings nicht erkennen. Bei der U20-Weltmeisterschaft 2008 gehörte er mit drei Toren und drei Assists erneut zu den besten Spielern seiner Mannschaft, die die Bronzemedaille gewann.

Auch in der Saison 2008/09 wechselte er nicht in die NHL, sondern blieb weiterhin beim HK Awangard Omsk, der vor seiner ersten Saison in der neugegründeten KHL stand. Tscherepanow gelang ein sehr guter Start in die Spielzeit und kam auf zwölf Scorerpunkte in den ersten 14 Spielen, womit er sich im Vergleich zur Vorsaison deutlich verbesserte.

In seinem 15. Spiel am 13. Oktober 2008 erzielte er gegen Witjas Tschechow bereits seinen achten Saisontreffer. Gegen Ende des Spiels brach er auf der Spielerbank zusammen und starb kurze Zeit später. Mehrere Reanimationsversuche schlugen fehl.[1]

Am folgenden Tag wurde bekannt, dass Tscherepanow unter chronischer Ischämie gelitten haben soll, wodurch seine Organe nicht ausreichend mit Blut versorgt wurden. Die Krankheit war in den Jahren zuvor bei sportmedizinischen Untersuchungen nicht erkannt worden. Zudem war zum Zeitpunkt seines Zusammenbruchs kein Krankenwagen mit medizinischem Personal anwesend.[2] Im Zuge der Ermittlungen fanden die russischen Behörden heraus, dass Tscherepanow Blutdoping angewandt habe. Laut einem Bericht der Ermittler, der Ende Dezember 2008 erschien, soll er dies über mehrere Monate praktiziert haben.[3] Zudem hieß es in dem Bericht, dass er unter chronischer Myokarditis, einer entzündlichen Erkrankung des Herzmuskels, gelitten haben soll und keinen Leistungssport hätte ausüben dürfen. In seinem Blut wurde außerdem das Mittel Kordiamin gefunden, das unter anderem zur Stimulation des Blutkreislaufs und des Atemsystems genutzt wird. Tscherepanow hatte das Mittel, das auf der Liste der verbotenen Substanzen der Welt-Antidoping-Agentur WADA geführt wird, wenige Stunden vor seinem Tod eingenommen. Der Disziplinarausschuss der KHL entband die Mannschaftsärzte im Zuge der Ermittlungen von ihren Aufgaben und forderte die Suspendierung des Managers und des Präsidenten der Mannschaft bis zur Aufklärung.[4]

Am 20. Oktober 2008, vor dem ersten Spiel von Awangard nach dem Tod von Tscherepanow, gab der Verein bekannt, dass seine Trikotnummer 7 an keinen Spieler mehr vergeben wird.[5]

Erfolge und Auszeichnungen

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  • 2007 Silbermedaille bei der U20-Junioren-Weltmeisterschaft
  • 2007 Topscorer der U20-Junioren-Weltmeisterschaft
  • 2007 Bester Stürmer der U20-Junioren-Weltmeisterschaft
  • 2007 All-Star-Team der U20-Junioren-Weltmeisterschaft

Karrierestatistik

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Reguläre Saison Play-offs
Saison Team Liga Sp T V Pkt SM Sp T V Pkt SM
2004/05 HK Awangard Omsk A-Junioren 28 31 30 61 34
2005/06 HK Awangard Omsk A-Junioren 27 46 40 86 73 7 10 4 14 8
2005/06 HK Awangard Omsk II Perwaja Liga 5 2 0 2 2
2006/07 HK Awangard Omsk II Perwaja Liga 3 1 0 1 0
2006/07 HK Awangard Omsk Superliga 46 18 11 29 45 10 3 5 8 0
2007/08 HK Awangard Omsk Superliga 46 15 13 28 12 4 2 1 3 0
2008/09 HK Awangard Omsk KHL 15 8 5 13 6
A-Junioren gesamt 55 77 70 147 107 7 10 4 14 8
Perwaja Liga gesamt 8 3 0 3 2 0 0 0 0 0
Superliga gesamt 92 33 24 57 57 14 5 6 11 0
KHL gesamt 15 8 5 13 6

Vertrat Russland bei:

Jahr Team Veranstaltung Sp T V Pkt SM
2007 Russland U20-WM 6 5 3 8 2
2007 Russland U18-WM 7 5 3 8 6
2007 Russland IHMT 4 1 1 2 4
2007 Russland SS 2 0 0 0 0
2008 Russland U20-WM 6 3 3 6 2
Junioren gesamt 25 14 10 24 14

(Legende zur Spielerstatistik: Sp oder GP = absolvierte Spiele; T oder G = erzielte Tore; V oder A = erzielte Assists; Pkt oder Pts = erzielte Scorerpunkte; SM oder PIM = erhaltene Strafminuten; +/− = Plus/Minus-Bilanz; PP = erzielte Überzahltore; SH = erzielte Unterzahltore; GW = erzielte Siegtore; 1 Play-downs/Relegation; Kursiv: Statistik nicht vollständig)

Einzelnachweise

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  1. tsn.ca, Ranger prospect Cherepanov dies during KHL game (Memento vom 15. Oktober 2008 im Internet Archive)
  2. tsn.ca, Lawmaker: Cherepanov may have died due to negligence (Memento vom 17. Oktober 2008 im Internet Archive)
  3. tsn.ca, Investigators say Cherepanov was blood doping (Memento vom 1. Januar 2009 im Internet Archive)
  4. KHL fires Omsk doctors, wants brass suspended (Memento vom 21. Juli 2012 im Webarchiv archive.today). In: tsn.ca, 31. Dezember 2008.
  5. Avangard Omsk plays first game without Cherepanov (Memento vom 18. Juli 2012 im Webarchiv archive.today). In: tsn.ca, 20. Oktober 2008.