Alfonso Pantisano

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Alfonso Pantisano (2023)

Alfonso Pantisano (geboren 1975 in Waiblingen) ist ein deutscher Aktivist und Politiker der SPD, der sich für die Rechte queerer Menschen einsetzt. 2023 wurde er als Referent des Berliner Senats zum ersten „Ansprechperson Queeres Berlin“ ernannt.[1]

Alfonso Pantisanos ist ein Sohn italienischer Gastarbeiter. Er wurde in Waiblingen geboren, verbrachte jedoch seine Kindheit bis zum zwölften Lebensjahr in Italien mit Besuchen bei den Eltern in Deutschland. 2003 zog er nach Berlin, wo er seither lebt.[2] Beruflich war er als Moderator für Automobilhersteller und kommunale Auftraggeber tätig.[3] Außerdem arbeitete er als Model für Produkte und Marken.[4]

Er ist Mitbegründer der Initiative „Enough is Enough“ (Genug ist genug), die 2013 aus Protesten gegen das Anti-Homosexuellen-Gesetz in Russland hervorgegangen war und sich weltweit gegen Homophobie und gegen die Diskriminierung Homosexueller einsetzt. Im Jahr 2017 wurde er Mitglied der SPD, nach eigenen Angaben, weil die Sozialdemokraten ihr Wahlversprechen eingehalten und die „Ehe für alle“ umgesetzt hatten.[5] Er war Vorsitzender der SPDqueer in Berlin, einer Arbeitsgemeinschaft der Partei für Akzeptanz und Gleichstellung.[3][6] Als er 2019 in den Bundesvorstand des LSVD (Lesben- und Schwulenverband in Deutschland e. V.) gewählt wurde, hob er seine Herkunft hervor und erklärte, er wolle im LSVD stärkere Akzente auf den Kampf gegen Rassismus setzen.[7]

Von 2020 bis 2024 war er Co-Vorsitzender des SPD-Kreisverbandes Berlin-Pankow; er ist Abteilungsvorstand der SPD-Helmholtzplatz.[8][9]

Pantisano war persönlicher Referent der Bundesvorsitzenden der SPD Saskia Esken und zuvor Referent der Berliner Senatorin für Inneres Iris Spranger (SPD).[10]

Queerbeauftragter in Berlin

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Am 11. Juli 2023 wurde Alfonso Pantisano vom Berliner Senat zur ersten „Ansprechperson Queeres Berlin“ (offizielle Bezeichnung: Ansprechperson der Landesregierung Berlin für die Akzeptanz sexueller und geschlechtlicher Vielfalt) ernannt auf einer Referentenstelle befristet bis 2026 in der Senatsverwaltung für Arbeit, Soziales, Gleichstellung, Integration, Vielfalt und Antidiskriminierung von Cansel Kiziltepe (SPD). Als sein Ziel gibt er an, insbesondere den weniger sichtbaren und hörbaren Teilen der queeren Gemeinschaft eine Stimme zu verleihen.[11]

In seiner Amtszeit prangerte Pantisano wiederholt öffentlich Queerfeindlichkeit an und verurteilte homophobe Angriffe.[6] Er forderte einen besseren Schutz für queere Menschen und kritisierte das fehlende gesellschaftliche Aufbegehren gegen solche Übergriffe.[6] Aufgrund seines Engagements wurde er selbst zum Ziel von Hass und Drohungen, die er öffentlich machte, um auf die Feindseligkeiten gegenüber queeren Personen aufmerksam zu machen.[12] Trotz der Bedrohungen betonte er, nicht aufgeben zu wollen und weiterhin laut für die Rechte der queeren Community einzustehen.[12]

Er erhält Unterstützung von Organisationen wie der Schwulenberatung und dem SchwuZ, die sein Engagement und seine schnelle Einarbeitung in die vielfältigen Themen der Community hervorheben.[6] Kritik gibt es an der Ausgestaltung seines Amtes: Seine Position ist bis zum Ende der Legislaturperiode befristet und nicht mit einem Staatssekretärsrang ausgestattet.[6]

Er ist Mitglied im Arbeiter-Samariter-Bund, der Arbeiterwohlfahrt und der Gewerkschaft ver.di.[3] Zudem setzt er sich für die Obdachlosenhilfe, die Tafel und den Verein Sea-Watch ein.[3] Pantisano gibt an, fünf Sprachen zu beherrschen.[3]

Commons: Alfonso Pantisano – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Ansprechperson der Landesregierung Berlin für die Akzeptanz sexueller und geschlechtlicher Vielfalt, Senatsverwaltung für Arbeit, Soziales, Gleichstellung, Integration, Vielfalt und Antidiskriminierung, Berlin
  2. Alfonso Pantisano, persönliche Website
  3. a b c d e Ein „queerpolitischer Aufbruch“: Alfonso Pantisano wird erster Queerbeauftragter in Berlin. In: Der Tagesspiegel Online. ISSN 1865-2263 (tagesspiegel.de [abgerufen am 14. September 2024]).
  4. Ist Berlins Queer-Beauftragter jetzt auch Hair-Beauftragter? In: B.Z. 22. April 2024, abgerufen am 14. September 2024 (deutsch).
  5. „Die Stimmung ist besser als die Lage“ - WELT. Abgerufen am 14. September 2024.
  6. a b c d e Ein Jahr "Ansprechperson Queeres Berlin". Abgerufen am 14. September 2024 (deutsch).
  7. Karen Schönwälder, Sanja Bökle: Widersprüchliche Offenheit. Migration und organisationaler Wandel im LSVD, 1990-2020S. In: Hella von Unger et al. (Hrsg.): Organisationaler Wandel durch Migration? Zur Diversität in der Zivilgesellschaft, Transcript Verlag, Bielefeld 2022, ISBN 978-3-8376-5985-6, S. 125
  8. SPD-Abteilung 12 | Helmholtzplatz: Der Abteilungsvorstand - SPD-Abteilung 12 | Helmholtzplatz. Abgerufen am 14. September 2024.
  9. SPD-Landesverband Berlin Kreis Pankow: Wir haben einen neuen Vorstand. - SPD Pankow. Abgerufen am 14. September 2024.
  10. SPD-Politiker und Aktivist: Alfonso Pantisano ist erster Queerbeauftragter Berlins. In: Der Tagesspiegel Online. ISSN 1865-2263 (tagesspiegel.de [abgerufen am 14. September 2024]).
  11. Anna Thewalt, Tilmann Warnecke: SPD-Politiker und Aktivist: Alfonso Pantisano ist erster Queerbeauftragter Berlins, Tagesspiegel, 11. Juli 2023
  12. a b Andreas Hergeth: Der Queerbeauftragte wird bedroht: Mit üblem Hass überschüttet. In: Die Tageszeitung: taz. 29. Juli 2024, ISSN 0931-9085 (taz.de [abgerufen am 14. September 2024]).