Alfred Bernheim
Alfred Bernheim (geboren 11. Juli 1885 in Tiengen; gestorben 16. März 1974 in Jerusalem) war ein deutsch-israelischer Fotograf.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Alfred Bernheim arbeitete in der Verwaltung der staatlichen Schlösser in Berlin und Potsdam. Er heiratete die Künstlerin und Lehrerin Ilse Michalowski (1898–1953).[1] Ihre Kinder waren die Lehrerin Charlotte Schiller (1920–2009, gestorben in den USA) und der Mathematiker Ernst Baruch Bernheim (1923–1948, gestorben in Schottland). Ab 1920 studierte er an der Kunstgewerbeschule Pforzheim, wurde Entwerfer von Tischlampen und arbeitete als Handelsvertreter. 1931/32 machte er eine Photographenlehre bei Walter Hege und eröffnete 1933 ein Studio für Architekturphotographie und eine eigene Fotoschule in Berlin. Er emigrierte 1934 mit seiner Familie nach Palästina. In Jerusalem war er freier Architektur- und Porträtfotograf und arbeitete dort unter anderem mit dem Architekten Erich Mendelsohn.
Nach 1955 arbeitete er mit Ricarda Schwerin (1912–1999), und sie führten nun das Fotostudio gemeinsam. Sie porträtierten zahlreiche Politiker und bekannte Persönlichkeiten des Landes, unter anderem Golda Meir, Mosche Dajan, David Ben-Gurion, James Baldwin, Martin Buber, Jitzchak Rabin, Heinrich Blücher und Hannah Arendt. Darüber hinaus widmeten sie sich der Architekturfotografie. 1969 erschien ihr gemeinsamer Bildband Jerusalem Rock of Ages. Nach dem Tod Bernheims 1974 führte Schwerin das Fotoatelier noch drei Jahre weiter.[2]
Fotografien (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Einzelausstellung im Bezalel Museum 1946
- Teilnahme an Gruppenausstellungen im Tel Aviv Museum, Haifa Museum of Art
- Jakob Rosner (Hrsg.): A Palestine picture book. New York, NY : Schocken Books, 1947. Fotografien von Bernheim auf S. 138 bis S. 141.
- Faces, facades, and more. The photographs by Alfred Bernheim. Jerusalem : Israel Museum, 1992
- Jerusalem rock of ages. Photographs by Alfred Bernheim and Ricarda Schwerin. Text Fosco Maraini. London : Hamish Hamilton, 1969
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Rosh Rehavia
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Hadassah Medical Center
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Bernheim, Alfred, in: Werner Röder; Herbert A. Strauss (Hrsg.): International Biographical Dictionary of Central European Emigrés 1933–1945. Band 2,1. München : Saur, 1983, ISBN 3-598-10089-2, S. 97
- Bernheim, Alfred, in: Joseph Walk (Hrsg.): Kurzbiographien zur Geschichte der Juden 1918–1945. München : Saur, 1988, ISBN 3-598-10477-4, S. 31
- Jutta Oesterle-Schwerin: Ricardas Tochter – Leben zwischen Deutschland und Israel. Spector Books in Kooperation mit der Stiftung Bauhaus Dessau, Leipzig 2012
- Tom Segev (vormals Thomas Schwerin): Jerusalem Ecke Berlin. Erinnerungen, Siedler Verlag, München 2022, ISBN 978-3-8275-0152-3.
- Klaus Honnef, Frank Weyers (Hrsg.): Und sie haben Deutschland verlassen ...müssen. Fotografen und ihre Bilder 1928–1997. 171 Fotografen, 603 Abbildungen. Vorwort Frank Günter Zehnder. Bonn: Rheinisches Landesmuseum, 1997, ISBN 3-932584-02-3
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Schiller, Charlotte, in: Werner Röder, Herbert A. Strauss (Hrsg.): Biographisches Handbuch der deutschsprachigen Emigration nach 1933. Band 1: Politik, Wirtschaft, Öffentliches Leben. München : Saur, 1980, S. 647f.
- ↑ Ausführlich über die Zusammenarbeit von Bernheim und Schwerin berichtet Schwerins Sohn Tom Segev in seinen Erinnerungen Jerusalem Ecke Berlin, S. 132 ff.
Personendaten | |
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NAME | Bernheim, Alfred |
KURZBESCHREIBUNG | deutsch-israelischer Fotograf |
GEBURTSDATUM | 11. Juli 1885 |
GEBURTSORT | Waldshut-Tiengen |
STERBEDATUM | 16. März 1974 |
STERBEORT | Jerusalem |