Alfred Schönfeldt

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Alfred Schönfeldt (auch Alf Schönfeldt[1]) (* 30. Oktober 1935 in Riga) ist ein deutscher Germanist und Universitätsprofessor.

Schönfeldt ist Deutsch-Balte. Er wurde mit seiner Familie in Folge des Hitler-Stalin-Pakts 1939 in den Reichsgau Wartheland nach Leslau umgesiedelt. Durch die Flucht 1945 kam die Familie nach Lübeck, 1946 nach Wyk auf Föhr (hier besuchte er das Carl-Hunnius-Internat) und 1949 nach Essen, wo er 1955 das Abitur machte. Er studierte die Fächer Deutsch und Latein an der Georg-August-Universität Göttingen, der Universität Hamburg und der Philipps-Universität Marburg. Sein Staatsexamen legte er 1961 ab; 1962 promovierte er bei Ludwig Erich Schmitt mit einer wortgeographischen Arbeit. Er wurde von Walther Mitzka an den Sammlungen für ein Baltendeutsches Wörterbuch beteiligt; das Material, an dem er weiterhin arbeitete, befindet sich heute im Herder-Institut (Marburg). Nach seinem Referendariat im Schuldienst in Marburg übernahm Schönfeldt eine Assistentenstelle an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, an der er an den Vorbereitungen für das Preußische Wörterbuch beteiligt war.[2] Er habilitierte sich 1974 und übernahm 1983 eine Professur für Deutsche Sprachwissenschaft an der Kieler Christian-Albrechts-Universität. Er wurde 1999 emeritiert und lebt in Berlin.

Seit 1963 ist er Mitglied der Baltischen Historischen Kommission.[3]

Veröffentlichungen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • Räumliche und historische Bezeichnungsschichten in der deutschen Synonymik des Schlächters und Fleischers. Diss. Marburg 1965.
  • Studien zur Morphologie des Verbs in den ost- und westpreußischen Mundarten. Wiesbaden 1977 (=Beihefte zur Zeitschrift für Dialektologie und Linguistik N.F.20)
  • Zur Analyse des Rätsels. In: Zeitschrift für deutsche Philologie 97, 1978, S. 60–73.
  • Bemerkungen zu sprachlichen Ritualen. In: Friedhelm Debus/Ernst Dittmer (Hrsg.): Sandbjerg 85. Neumünster 1986. S. 327–344.
  • gleich ist nicht gleich. Beobachtungen zu gleich-Wörtern in der BRD. In: Horst Haider Munske/Peter von Polenz/Oskar Reichmann/Reiner Hildebrandt (Hrsg.): Deutscher Wortschatz. Lexikologische Studien. Ludwig Erich Schmitt zum 80. Geburtstag von seinen Marburger Schülern. Berlin/New York: de Gruyter 1988. S. 443–463.
  • An-Merkungen zur Sprache des Er-Innerns auf Kriegsdenkmälern. In: Formen des Erinnerns. Vorlesungen zum Volkstrauertag 1992, gehalten in der Universität Kiel. S. 29–47.
  • Corona Dorpatensis Marburg. Album fratrum 1947–1967. [Marburg 1967]
  • mehrere Aufsätze zum Baltischen Deutsch notiert bei:
    • Ineta Balode, Dzintra Lele-Rozentāle: Deutsch im Baltikum. Eine annotierte Forschungsbibliographie. Unter Mitwirkung von Reet Bender u. Manfred von Boetticher (= Fremdsprachen in Geschichte und Gegenwart. Band 17). Harrassowitz Verlag, Wiesbaden 2016, ISBN 978-3-447-10598-9.
  • Mitarbeit am Baltischen Rechtswörterbuch[4] der Baltischen Historischen Kommission,

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. https://web.archive.org/web/20180621114803/https://solidaritaet-statt-heimat.kritnet.org/
  2. Erhard Riemann (Hrsg.): Preußisches Wörterbuch.Bd.1,Lieferung 1:Einführung. Neumünster 1974.S.11;23-47
  3. Paul Kaegbein, Wilhelm Lenz: Fünfzig Jahre baltische Geschichtsforschung 1947–1996. Mare Balticum, Köln 1997. S. 159f.
  4. Baltische Historische Kommission (Hrsg.): Baltisches Rechtswörterbuch 1710–1940. 2022 (balt-hiko.de [PDF; abgerufen am 8. Juni 2023]).