Alfred Wagner (Landrat)
Alfred Hans Wilhelm Wagner (* 17. März 1852 in Salzliebenhalle, heute Salzgitter-Bad; † 8. Dezember 1931 in Geisenheim) war ein preußischer Landrat in den Kreisen Lebus, Wittlich und dem Rheingaukreis.[1]
Herkunft
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der evangelische Wagner war ein Sohn des Salinendirektors Albert Wagner (1822–1897) und dessen Ehefrau Auguste Charlotte, geborene Welle (1826–1863).[1]
Schulische Ausbildung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wagner erhielt als Kind zunächst Privatunterricht, bevor er 1864 an das Realgymnasium Osnabrück wechselte. Dann besuchte er das Gymnasium Andreanum in Hildesheim sowie die Lateinische Hauptschule der Frankeschen Anstalten in Halle, dann die Landesschule Pforta und letztlich das Thomas-Gymnasium in Leipzig.[2]
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nach seinem Abitur absolvierte er ab 1873 ein Studium der Rechts- und Kameralwissenschaften an der Universität Leipzig und in Greifswald, das er 1876 mit der Ersten Staatsprüfung abschloss. Noch im gleichen Jahr wurde er Gerichtsreferendar am Appellationsgericht Greifswald sowie an den Amtsgerichten in Osnabrück, Melle und Harburg. Ab September 1878 arbeitete er als Gerichtsassessor am Obergericht Hannover bis zu seiner Entlassung aus dem Justizdienst im Mai 1879.[1] Ab Juni 1879 war er in Hannover wechselsweise Regierungsreferendar bei der Landdrostei, der Oberfinanzdirektion, der Kreishauptmannschaft sowie der Bürgermeisterei, bis er im Anschluss an die Regierung Potsdam versetzt wurde. Von 1881 bis 1883 war er kommissarischer Landrat im Kreis Lebus im Regierungsbezirk Frankfurt (Oder), bevor er 1884 in Berlin seine Zweite Staatsprüfung ablegte. Im Juli 1884 wurde er Regierungsassessor und am 1. September 1884 kommissarischer Landrat des Kreises Wittlich, dem am 27. August 1885 die definitive Ernennung folgte. Im Nachbarkreis Bernkastel hatte sich Wagner um Kenntnisse im Weinbau bemüht, um den örtlichen Winzern besser helfen zu können. Diese Kenntnisse halfen im auch bei seinem beruflichen Werdegang, als er nach knapp 7 Jahren Amtszeit am 13. Juli 1891 von Wittlich als Landrat in den Rheingaukreis nach Rüdesheim versetzt wurde. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts gehörte er der “Weinbau-Aufsichtskommission” der Provinz Hessen-Nassau an. Am 1. Oktober 1919 wurde er mit Abschied am 5. Oktober in den Ruhestand versetzt.[1]
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wagner war von 1914 bis 1918 Mitglied des Nassauischen Kommunallandtags im preußischen Regierungsbezirk Wiesbaden bzw. des Provinziallandtages der Provinz Hessen-Nassau für den Rheingaukreis.[2]
Auszeichnungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Geheimer Regierungsrat (1907)
- Eisernes Kreuz II. Klasse aufgrund der Verdienste um die Kriegswirtschaft (1917)
Familie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wagner war der Sohn des königlichen Bergrats und Salinendirektors in Sooden Albert Carl Ludwig Wagner und dessen Ehefrau Auguste Charlotte geborene Welle. Alfred Wagner war seit dem 11. Oktober 1887 in Bad-Sooden an der Werra mit Ada de Weldige-Cremer (1865–1934), einer Tochter des Bankiers Franz-Joseph de Weldige-Cremer und dessen Ehefrau Maria, geborene von Halfern, verheiratet.[1]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Thomas Klein: Leitende Beamte der allgemeinen Verwaltung in der preußischen Provinz Hessen-Nassau und in Waldeck 1867 bis 1945 (= Quellen und Forschungen zur hessischen Geschichte. Bd. 70), Hessische Historische Kommission Darmstadt, Historische Kommission für Hessen, Darmstadt/Marburg 1988, ISBN 3-88443-159-5, S. 231–232.
- Jochen Lengemann: MdL Hessen. 1808–1996. Biographischer Index (= Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen. Bd. 14 = Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen. Bd. 48, 7). Elwert, Marburg 1996, ISBN 3-7708-1071-6, S. 394.
- Nassauische Parlamentarier. Teil 2: Barbara Burkardt, Manfred Pult: Der Kommunallandtag des Regierungsbezirks Wiesbaden 1868–1933 (= Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Nassau. 71 = Vorgeschichte und Geschichte des Parlamentarismus in Hessen. 17). Historische Kommission für Nassau, Wiesbaden 2003, ISBN 3-930221-11-X, S. 358–359.
- Horst Romeyk: Die leitenden staatlichen und kommunalen Verwaltungsbeamten der Rheinprovinz 1816–1945 (= Publikationen der Gesellschaft für Rheinische Geschichtskunde. Band 69). Droste, Düsseldorf 1994, ISBN 3-7700-7585-4, S. 798–799.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Alfred Wagner in der Rheinland-Pfälzischen Personendatenbank
- Die Landräte des Rheingaukreises, In: Rheingau-Taunus.de
- Wagner, Alfred Hans Wilhelm. Hessische Biografie. (Stand: 8. Oktober 2020). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c d e Horst Romeyk: Die leitenden staatlichen und kommunalen Verwaltungsbeamten der Rheinprovinz 1816–1945 (= Publikationen der Gesellschaft für Rheinische Geschichtskunde. Band 69). Droste, Düsseldorf 1994, ISBN 3-7700-7585-4, S. 798 f.
- ↑ a b Wagner, Alfred Hans Wilhelm. Hessische Biografie. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
Personendaten | |
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NAME | Wagner, Alfred |
ALTERNATIVNAMEN | Wagner, Alfred Hans Wilhelm |
KURZBESCHREIBUNG | preußischer Landrat |
GEBURTSDATUM | 17. März 1852 |
GEBURTSORT | Saline Salzliebenhalle |
STERBEDATUM | 8. Dezember 1931 |
STERBEORT | Geisenheim |