Algenfresser

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Sessile Strudler (Schwämme, Weichkorallen) des Roten Meeres, die sich von freischwebenden Algen ernähren

Als Algenfresser werden alle Algen verzehrenden Tiere bezeichnet. Algen stellen keine monophyletische Pflanzengruppe dar, sie können sessil auftreten oder freischwebend dem Phytoplankton angehören. Algenfressende Tiere können auf das Vorhandensein von Algen angewiesen sein (obligate Algenfresser) oder fakultativ Algen aufnehmen und eher detrivor, herbivor größere Pflanzen bevorzugend oder omnivor ausgerichtet sein, oder nur während bestimmter Entwicklungsstadien Algen als Nahrung präferieren oder im Tagesrhythmus zwischen Futtermöglichkeiten alternieren.[1]

Unter die Phytoplankton verzehrenden Organismen fallen insbesondere zooplanktische Strudler (einzellige Wimperntierchen, Rädertierchen oder Kleinkrebse) des Süß- bzw. Salzwassers.[2] Sessile Strudler im marinen Ökosystem sind meist Schwämme und herbivore Nesseltiere.

Auch Bodenbewohner wie Nematoden können mehr oder weniger auf das Fressen von Algen spezialisiert sein.[3]

Der Algenfresser Holotylognathus reticulatus (Synonym: Crossocheilus reticulatus)

Algen weidende Fische

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Herbivore Knochenfische nehmen primär sessile grüne oder blaugrüne Algen als Nahrung auf,[4] während die algenählich erscheinenden Bakterien der Blaualgen von Fischen grundsätzlich nicht gefressen werden.

Algen abweidende Fische wie Riffbarsche, Papageifische und Doktorfische kommen oft an marinen Felsküsten und Riffen vor.[5] Mitunter kann eine lokal besonders intensive Beweidung mariner Algenbestände beobachtet werden.[6]

Häufige algenfressende Süßwasserfische gehören den Ordnungen der Karpfenartigen, der Welsartigen und der Buntbarschartigen[7] an.

Folgende Fischgruppen werden mitunter als Algenfresser bezeichnet:

Algenfresser im Süßwasseraquarium

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Häufig werden algenfressende Fische in Süßwasseraquarien eingesetzt, um das Algenwachstum insbesondere an den Scheiben einzudämmen.

Über 820 Arten Harnischwelse sind beschrieben, die sich hauptsächlich von Algen und Periphyton ernähren. Harnischwelse sind eine besonders artreiche Fischfamilie. Davon über 60 Arten Antennen-Harnischwelse, die besonders häufig in Aquarien als Scheibenputzer angepriesen werden, wobei deren Motivation zum Algenfressen abnimmt, je mehr Fertigfutter angeboten wird.

Nicht alle Fische, die unter dem Namen Algenfresser im Handel erhältlich sind, sind für diese Aufgabe gleich gut geeignet. So fressen adulte Saugschmerlen und Schönflossige Rüsselbarbe kaum Algen. Über Arten der Gattung Garra gibt es dagegen zahlreiche Erfahrungsberichte, die nahelegen, dass es sich bei ihnen tatsächlich um gute Algenvertilger handelt.

Einzelnachweise

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  1. Peter Pfister: Biotopeigenschaften und Lebensgemeinschaften in zwei naturnahen Gebirgsbächen Tirols (Gschnitzbach und obere Isar). In: Ber. nat.-med. Verein Innsbruck. Band 81, Oktober 1994, S. 255–284, (PDF).
  2. Wagner: Plankton - Einführung in Limnologie und Meeresbiologie (PDF), abgerufen am 2. März 2021.
  3. Otto Siebeck, Walter Traunspurger: Der Königssee - eine limnologische Studie als Grundlage für eine Ökosystemanalyse. In: Verhandlungen der Gesellschaft für Ökologie, Band 23, 1994, S. 63–68 (PDF).
  4. Patrick W. Colgan, Jennifer A. Cross: Laboratory food patch exploitation in the algae-eater (Gyrinocheilus ayomonieri) (Tirant 1883) Pisces : Cypriniformes. In: Biology of Behavior, Band 7, 1982, S. 109–117, (PDF).
  5. D. M. John, W. Pople: The fish grazing of rocky shore algae in the Gulf of Guinea. In: Journal of Experimental Marine Biology and Ecology, Band 11, Nr. 1, April 1973, S. 81–90.
  6. John E. Randall: Overgrazing of algae by herbivorous marine fishes. In: Ecology, Band 42, Nr. 4, Oktober 1961, S. 812–812, doi:10.2307/1933510.
  7. Masahide Yuma: Food habits and foraging behaviour of benthivorous cichlid fishes in Lake Tanganyika. In: Environmental Biology of Fishes, Band 39, Februar 1994, S. 173–182, (PDF).
  8. B. A. Levin, A. M. Prokofiev, H. R. Roubenyan: A new species of algae eaters Capoeta kaput sp. nov.(Teleostei, Cyprinidae) from Transcaucasia. In: Inland Water Biology, Band 12, Nr. 1, 2019, S. 32–41.