Alicja Sakaguchi
Alicja Maria Sakaguchi, geb. Michewicz[1] (* 24. März 1954 in Szczecin/Stettin) ist eine deutsch-polnische Sprachwissenschaftlerin und Esperantistin[2], die in Bayern lebt. Sie ist Professorin für Allgemeine Linguistik an der Adam-Mickiewicz-Universität Posen.[3]
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]1973 erlangte sie am Maria-Skłodowska-Curie-Gymnasium Nr. 1 in Szczecin die Hochschulreife und begann ihr Studium der Hungaristik und Esperantologie an der Eötvös-Loránd-Universität in Budapest, wo sie 1979 den Magister Artium erlangte. 1981 verteidigte sie dort ihre Doktorarbeit, die sie unter der Leitung von István Szerdahelyi auf Ungarisch verfasste. Das Thema der Doktorarbeit lautete „Modellierung des sprachlichen Materials im Fremdsprachenunterricht und in der Interlinguistik“. Seit 1980 hat sie ihren ständigen Wohnsitz in Deutschland. Bis 1986 lebte sie in Paderborn, seit 1986 in Mömbris (Bayern). Von 1981 bis 1985 war sie Lehrbeauftragte in Paderborn, von 1986 bis 1998 in Frankfurt.[4] 1998 setzte sie ihre Forschungs- und Lehrtätigkeit am Institut für Germanistik an der Universität Stettin im Rahmen des europäischen Programms TEMPUS fort.[4][5]
Die Habilitation erfolgte 1999 mit einem Standardwerk zur Interlinguistik.[6][7] 2001 bis 2002 war sie Adjunkt an der Neuphilologischen Fakultät der Adam-Mickiewicz-Universität Posen (UAM), seit 2003 ist sie dort Professorin und unterrichtet Interlinguistik, Esperanto, Deutsch und Interkulturelle Kommunikation.[8][4] Im Jahr 2010 war sie als Dozentin am Institut für Germanistik der Technischen Universität Darmstadt tätig.[4]
Im Juli 2013 verlieh ihr der polnische Präsident den Titel des ordentlichen Professors.[9]
Sie hielt Gastvorträge unter anderem in Österreich, Belgien, den Niederlanden, Deutschland, Japan, Indien und den USA.[4]
Sakaguchi ist mit dem Japaner Takashi Sakaguchi verheiratet und hat zwei Söhne.
Forschungsgebiete
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Allgemeine und angewandte Linguistik, Fachsprachen, insbesondere prophetische Offenbarungssprache, Mystik, Phänomenologie, Esperantologie und Interlinguistik.
1994 bekam sie eine Studienförderung der Stiftung Deutsche Forschungsgemeinschaft für die Herausgabe der Arbeit des dänischen Linguisten Rasmus Kristian Rask (aus dem Jahre 1823) betreffend internationale Sprache „Linguaż universale“[4].
Werke (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Rasmus Kristian Rask: Traktatu d’ un Linguaż universale (Abhandlung über eine allgemeine Sprache/Traktato pri generala lingvo). Teil II aus der Handschrift "Optegnelser til en Pasigraphie" (1823). Aus dem Nachlass herausgegeben und kommentiert von Alicja Sakaguchi. Frankfurt/M., Berlin, Bern u. a.: Lang, 1996.
- Interlinguistik: Gegenstand, Ziele, Aufgaben, Methoden, Frankfurt am Main: Lang, 1998 (Duisburger Arbeiten zur Sprach- und Kulturwissenschaft 36).
- Einige Bemerkungen zur dreisprachigen Erziehung (Polnisch-Esperanto-Deutsch) meiner Kinder. In: Leslaw Cirko / Martin Grimberg (Hrsg.): Phänomene im semantisch-syntaktischen Grenzbereich. Materialien der internationalen Linguistenkonferenz Karpacz 27.9.-29. September 2004. (Beihefte zu Orbis Linguarum 47). Dresden, Wrocław: Neisse Verlag, 2006, S. 133–145.
- Sprechakte der mystischen Erfahrung. Eine komparative Studie zum sprachlichen Ausdruck von Offenbarung und Prophetie. Freiburg, München: Karl Alber, 2015.
- Präsuppositionen zwischen Fiktion und Realität. Eine ganzheitliche Typologie. Berlin: Frank & Timme, 2024.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Postanowienie Prezydenta rzeczy Pos Politej Polskiej. In: Monitor Polski. 8. August 2013, abgerufen am 17. Mai 2024 (polnisch).
- ↑ Alicja Sakaguchi: Mowa rodzinna, in: Karta 105/jesień 2020. Themenheft: „Język przeciw nienawiści“. Esperanto 1887-2020, S. 33–35.
- ↑ Germanistenverzeichnis: Alicja Sakaguchi. Abgerufen am 6. Mai 2024.
- ↑ a b c d e f Administrator strony UAM: Sakaguchi Alicja, prof. zw. dr hab. 2024, abgerufen am 8. Mai 2024 (polnisch).
- ↑ Ein deutsch-polnisches Glossar zum Lehrbuch „Wirtschaftsdeutsch von A-Z“, hrsg. Von Sascha Feuchert und Ryszard Lipczuk. Szczecin: Wydawnictwo Promocyjne Albatros, 1999, ISBN 83-85796-99-1.
- ↑ Alicja Sakaguchi, Habilitation zur Interlinguistik, [in:] „Mitteilungsblatt der Gesellschaft für Interlinguistik“, 9 (35), s.1-8 [abgerufen am 2024-05-03]
- ↑ inti_35-d.pdf (interlinguistik-gil.de)[1]
- ↑ Kronika Nauki Polskiej 2-11-2014. Polski Instytut Biograficzny. Gliwice: Helion 2015, S. 165.
- ↑ Nauka Polska: 57 profesorów otrzymał tytuł. 17. Juni 2013, abgerufen am 7. Mai 2024 (polnisch).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Literatur von und über Alicja Sakaguchi im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Vorstellung auf den Seiten der Universität Poznań (deutsch)
Personendaten | |
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NAME | Sakaguchi, Alicja |
ALTERNATIVNAMEN | Sakaguchi, Alicja Maria; Michewicz, Alicja Maria (Geburtsname) |
KURZBESCHREIBUNG | polnische Sprachwissenschaftlerin und Hochschullehrerin |
GEBURTSDATUM | 24. März 1954 |
GEBURTSORT | Stettin |