Alletsried

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Alletsried
Koordinaten: 49° 19′ N, 12° 29′ OKoordinaten: 49° 18′ 35″ N, 12° 28′ 52″ O
Höhe: 513 m
Einwohner: 59 (9. Mai 2011)[1]
Eingemeindung: 1. Mai 1978
Postleitzahl: 92445
Vorwahl: 09465
Alletsried (Bayern)
Alletsried (Bayern)
Lage von Alletsried in Bayern

Alletsried ist ein Gemeindeteil des Marktes Neukirchen-Balbini im Landkreis Schwandorf des Regierungsbezirks Oberpfalz im Freistaat Bayern.[2][3]

Alletsried liegt auf der Südostseite der Staatsstraße 2150, 4 Kilometer nordöstlich von Neukirchen-Balbini. Am Westrand von Alletsried entspringt in einigen Teichen der Strattenbach. Er fließt nach Süden, nimmt die Abwasser des Klärwerks von Alletsried auf und endet in einer Senke am Südwestrand der Stockhänge. Alletsried ist umgeben von Hügeln, die etwas über 500 Meter hoch sind. Nur der Zigeunerfelsen im Nordosten von Alletsried erhebt sich bis auf 630 Meter.[2][3]

Die Ortsnamenforschung kennzeichnet die auf -ried (auch: -reuth, -rieth) endenden Ortsnamen ebenso wie die auf -grün endenden als Ortsnamen der Rodungszeit im 13. und 14. Jahrhundert.[4][5]

Alletsried (auch: Alhartzriut, Alhartsriut, Alhartsrüt, Allatzrieth, Alzrieth, Allezrieth, Allezried) wurde 1315 erstmals schriftlich erwähnt.[5] 1315 schenkte Herzog Rudolf vier Güter in Alletsried dem Kloster Schönthal.[6]

„Heinrich der Radmstarffer zu Alhartsrüt“ verkaufte 1414 einen Hof und eine Sölde in Alletsried an das Kloster Walderbach.[7] Im Zinsbuch des Amtes Neunburg vorm Wald von 1499 war Alletsried mit 3 Höfen, 9 Mannschaften[8] und einer Steuer von 1 Gulden 6 Schilling und 20 Pfennig verzeichnet. Dabei entsprach 1 Gulden 7 Schilling, 1 Schilling 30 Pfennig. Die Währungszeichen waren: für Gulden fl, für Schilling ß, für Pfennig d.[9]

Neunburg wurde zu Beginn des 16. Jahrhunderts in ein Inneres und ein Äußeres Gericht unterteilt. Das Innere Gericht umfasste den Ostteil des Gebietes und das Äußere Gericht den Westteil. Die Grenze zwischen Innerem und Äußerem Gericht verlief von Norden nach Süden: Die Ortschaften Oberauerbach, Fuhrn und Taxöldern gehörten zum Äußeren Amt, während Grasdorf, Luigendorf und Pingarten zum Inneren Amt gehörten.

Alletsried gehörte zum Inneren Amt. Wie aus dem Musterungsregister hervorgeht, hatte es 1522 und 1572 jeweils 9 Mannschaften.[10]

1622 wurden für Alletsried 3 Höfe, 6 Güter, 2 Sölden und 7 Inwohner aufgeführt. Im Steuerbuch von 1631 wurde Alletsried mit 1 Hof, 2 Gütern, 1 Häusel, 1 Schmiede, 5 Inwohnern (darunter 1 Hüter und 1 Schäfer), 19 Rindern, 4 Schweinen, 29 Schafen verzeichnet.[8] Die Steuer betrug 18 Gulden 56 Kreuzer.[11] Nach dem Dreißigjährigen Krieg hatte Alletsried 1661 nur noch 6 Mannschaften, davon ein verheirateter Mann und 5 unverheiratete.[12] Es hatte 2 Höfe, 1 Gut, 1 Häusel, 1 Schmiede, 1 Inwohner (Hüter), 18 Rinder, 6 Schweine, 5 Ziegen.[8] Die Steuer betrug 5 Gulden 35 Kreuzer.[11]

1762 gab es in Alletsried 9 Eigentümer, 11 Inwohner, darunter 2 Tagwerker, Saliterer und 1 Hüter, also insgesamt 20 Untertanen.[13] Es hatte 9 Anwesen, 2 Nebenhäusl und 1 Hüthaus, insgesamt 15 Herdstätten.[13][8] Im Salbuch von 1785 wurde Alletsried mit Geldzins von 4 Personen und Geld- und Naturalzins von der Schmiede aufgeführt. 1797 zahlte es Geld- und Naturalzins von 3 Höfen an das Innere Amt Neunburg und von 1 Gut und 1 Sölde an das Kloster Walderbach.[8]

1808 gab es in Alletsried 10 Anwesen und ein Hüthaus. Die Eigentümer waren Bruner, Lehner, G. Deml, Steinberger, J. Deml, Träxler, Grasmann, Lacher, Ederer. Bruner, Lehner, Steinberger, Grasmann und Lacher waren grundbar zum Kloster Walderbach.[8]

1808 wurde die Verordnung über das allgemeine Steuerprovisorium erlassen. Mit ihr wurde das Steuerwesen in Bayern neu geordnet und es wurden Steuerdistrikte gebildet. Dabei wurde Alletsried Steuerdistrikt. Der Steuerdistrikt Alletsried bestand aus den Ortschaften Alletsried mit 10 Anwesen, Happassenried mit 5 Anwesen und Meidenried mit 8 Anwesen.[14][15]

1820 wurden im Landgericht Neunburg vorm Wald Ruralgemeinden gebildet. Dabei wurde Alletsried Ruralgemeinde. Zur Ruralgemeinde Alletsried gehörten die Dörfer Alletsried mit 12 Familien, Happassenried mit 5 Familien, Meigelsried mit 5 Familien, Meidenried mit 8 Familien und die Einöde Rückhof mit 1 Familie.[16][17] Später kamen Haslarn und Grundmühle hinzu.[18] Vorübergehend gehörten Neuhaus und Sperlhof zu Alletsried.[19][20]

Am 1. Mai 1978 wurde die Gemeinde Alletsried aufgelöst.[21] Dabei kam Meigelsried zur Gemeinde Rötz, Haslarn und Grundmühle kamen zur Gemeinde Neunburg vorm Wald. Die anderen Gemeindeteile wurden nach Neukirchen-Balbini eingemeindet.[17][22][23]

Alletsried gehörte zunächst zur Pfarrei Stamsried.[24] Seit 1865 gehört es zur Pfarrei Neukirchen-Balbini.[25][18][26][27] 1997 hatte Alletsried 79 Katholiken.[26]

Einwohnerentwicklung ab 1820

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1820–1913
Jahr Einwohner Gebäude
1820 12 Familien k. A.[16]
1838 83 15[24]
1861 93 42[18]
1871 101 61[28]
1885 101 16[19]
1900 102 16[29]
1913 102 16[25]
1925–2011
Jahr Einwohner Gebäude
1925 102 17[30]
1950 93 17[31]
1961 91 16[32]
1970 80 k. A.[33]
1987 72 17[34]
2011 59 k. A.[1]

Einzelnachweise

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  1. a b Zensus 2011 bei atlas.zensus2011.de. Abgerufen am 5. Dezember 2022.
  2. a b Alletsried bei Bayernatlas. Abgerufen am 6. Dezember 2022.
  3. a b Alletsried in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 12. März 2023.
  4. Emma Mages: Waldmünchen: Die Pflegämter Waldmünchen und Rötz. In: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern (= 1). Nr. 56. Verlag Michael Lassleben, Kallmünz 1991, ISBN 3-7696-9917-3, S. 10.
  5. a b Wilhelm Nutzinger: Neunburg vorm Wald. In: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern (= 1). Nr. 52. Verlag Michael Lassleben, Kallmünz 1982, ISBN 3-7696-9928-9, S. 16.
  6. Emma Mages: Waldmünchen: Die Pflegämter Waldmünchen und Rötz. In: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern (= 1). Nr. 56. Verlag Michael Lassleben, Kallmünz 1991, ISBN 3-7696-9917-3, S. 40.
  7. Wilhelm Nutzinger: Neunburg vorm Wald. In: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern (= 1). Nr. 52. Verlag Michael Lassleben, Kallmünz 1982, ISBN 3-7696-9928-9, S. 85.
  8. a b c d e f Wilhelm Nutzinger: Neunburg vorm Wald. In: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern (= 1). Nr. 52. Verlag Michael Lassleben, Kallmünz 1982, ISBN 3-7696-9928-9, S. 256.
  9. Wilhelm Nutzinger: Neunburg vorm Wald. In: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern (= 1). Nr. 52. Verlag Michael Lassleben, Kallmünz 1982, ISBN 3-7696-9928-9, S. 108.
  10. Wilhelm Nutzinger: Neunburg vorm Wald. In: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern (= 1). Nr. 52. Verlag Michael Lassleben, Kallmünz 1982, ISBN 3-7696-9928-9, S. 111.
  11. a b Wilhelm Nutzinger: Neunburg vorm Wald. In: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern (= 1). Nr. 52. Verlag Michael Lassleben, Kallmünz 1982, ISBN 3-7696-9928-9, S. 317.
  12. Wilhelm Nutzinger: Neunburg vorm Wald. In: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern (= 1). Nr. 52. Verlag Michael Lassleben, Kallmünz 1982, ISBN 3-7696-9928-9, S. 114.
  13. a b Wilhelm Nutzinger: Neunburg vorm Wald. In: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern (= 1). Nr. 52. Verlag Michael Lassleben, Kallmünz 1982, ISBN 3-7696-9928-9, S. 137.
  14. Wilhelm Nutzinger: Neunburg vorm Wald. In: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern (= 1). Nr. 52. Verlag Michael Lassleben, Kallmünz 1982, ISBN 3-7696-9928-9, S. 330.
  15. Wilhelm Nutzinger: Neunburg vorm Wald. In: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern (= 1). Nr. 52. Verlag Michael Lassleben, Kallmünz 1982, ISBN 3-7696-9928-9, S. 352, 353.
  16. a b Wilhelm Nutzinger: Neunburg vorm Wald. In: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern (= 1). Nr. 52. Verlag Michael Lassleben, Kallmünz 1982, ISBN 3-7696-9928-9, S. 417.
  17. a b Wilhelm Nutzinger: Neunburg vorm Wald. In: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern (= 1). Nr. 52. Verlag Michael Lassleben, Kallmünz 1982, ISBN 3-7696-9928-9, S. 424, 425.
  18. a b c Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 718, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  19. a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 839 (Digitalisat).
  20. Wilhelm Nutzinger: Neunburg vorm Wald. In: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern (= 1). Nr. 52. Verlag Michael Lassleben, Kallmünz 1982, ISBN 3-7696-9928-9, S. 440.
  21. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 668 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
  22. Wilhelm Nutzinger: Neunburg vorm Wald. In: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern (= 1). Nr. 52. Verlag Michael Lassleben, Kallmünz 1982, ISBN 3-7696-9928-9, S. 436.
  23. Wilhelm Nutzinger: Neunburg vorm Wald. In: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern (= 1). Nr. 52. Verlag Michael Lassleben, Kallmünz 1982, ISBN 3-7696-9928-9, S. 442, 443.
  24. a b Josepf Lipf (Bearbeiter): Matrikel des Bisthums Regensburg. Hrsg.: Bistum Regensburg. Pustet, Regensburg 1838, S. 261 (Digitalisat).
  25. a b Bistum Regensburg (Hrsg.): Matrikel der Diözese Regensburg. hrsg. i. A. Sr Exzellenz des Hochwürdigsten Herrn Bischofs Dr. Antonius von Henle vom Bischöflichen Ordinariate Regensburg. Regensburg 1916, S. 369 (Digitalisat).
  26. a b Manfred Müller (Hrsg.): Matrikel des Bistums Regensburg. Verlag des Bischöflichen Ordinariats Regensburg, 1997, S. 425
  27. Wilhelm Nutzinger: Neunburg vorm Wald. In: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern (= 1). Nr. 52. Verlag Michael Lassleben, Kallmünz 1982, ISBN 3-7696-9928-9, S. 442, 444.
  28. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 891, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  29. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 875 (Digitalisat).
  30. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 883 (Digitalisat).
  31. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 751 (Digitalisat).
  32. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 555 (Digitalisat).
  33. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 138 (Digitalisat).
  34. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 276 (Digitalisat).