AlmaLinux

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AlmaLinux
AlmaLinux Logo
AlmaLinux 8.4 in der Konfiguration „Workstation“ mit GNOME Desktop
Entwickler AlmaLinux OS Foundation
Lizenz(en) GPL und andere Lizenzen
Akt. Version 9.5[1] vom 18. November 2024
Abstammung GNU/Linux
↳ Red Hat Linux
↳ Fedora
↳ RHEL
↳ CentOS
Architektur(en) x86-64, ARM
Sprache(n) mehrsprachig
Sonstiges RHEL-ABI-kompatibel
almalinux.org

AlmaLinux ist eine freie Linux-Distribution, die auf Red Hat Enterprise Linux (RHEL) des Unternehmens Red Hat aufbaut und dazu binärkompatibel ist. Die Distribution wird von einer offenen Gruppe von freiwilligen Entwicklern betreut, gepflegt und weiterentwickelt. Die erste stabile Version erschien am 30. März 2021.

Am 8. Dezember 2020 kündigte Red Hat die Einstellung des freien RHEL-Klons CentOS für Ende 2021 an. Als Nachfolger wurde CentOS Stream genannt, eine seit September 2019 verfügbare Linux-Variante, die als „Rolling-Release“ stetige Aktualisierungen erhält und als Vorschau zukünftiger Versionen von Red Hat Enterprise Linux dient.[2] Damit wurde die Binärkompatibilität von CentOS mit RHEL aufgegeben, sodass für viele Unternehmen der Einsatz von CentOS als kostenloses Enterprise Linux nicht mehr möglich ist.[3]

Als Reaktion entwickelte das Unternehmen CloudLinux, das seine eigene kommerzielle Linux-Distribution, CloudLinux OS, unterhält, eine neue Distribution, um einen von der Community unterstützten Nachfolger von CentOS Linux zu schaffen, der Binärkompatibilität mit der aktuellen Version von RHEL anstrebt. Diese Distribution erhielt zunächst den Namen Lenix, wurde im Januar jedoch in AlmaLinux umbenannt.[4] Alma verweist auf das spanische Wort für Seele und ist eine Hommage an die Linux Community als Seele des Betriebssystems.[5]

Eine Beta-Version von AlmaLinux wurde erstmals am 1. Februar 2021 veröffentlicht, die erste stabile Version folgte am 30. März 2021. Gleichzeitig gründete CloudLinux die gemeinnützige AlmaLinux OS Foundation und sagte ihr eine jährliche Finanzierung in Höhe von 1 Million Dollar zu sowie die Unterstützung von AlmaLinux bis 2029. Als Community-Manager wurde Jack Aboutboul benannt, der diese Rolle zehn Jahre lang bei Fedora innehatte.[4] Jede zu AlmaLinux beitragende Person kann wahlberechtigtes Mitglied der Stiftung werden.[6]

Nachdem Red Hat den Quelltext von Red Hat Enterprise Linux nicht mehr veröffentlicht, wird AlmaLinux mit dem neuen Anspruch weiterentwickelt, kompatibel zum Application Binary Interface von Red Hat Enterprise Linux zu sein, sodass jede für Red Hat Enterprise Linux gemachte Anwendung mit AlmaLinux funktioniert, aber nicht mehr zu jedem Fehler von Red Hat Enterprise Linux kompatibel zu sein.[7] Daher kommt es vor, dass AlmaLinux einen dringenden Patch bereits bekommt, bevor er in Red Hat Enterprise Linux ausgeliefert wird.[8]

Legende:
Ältere Version; nicht mehr unterstützt
Ältere Version; noch unterstützt
Aktuelle Version
Aktuelle Vorabversion
Zukünftige Version
Version Linux-Kernel Veröffentlichung Unterstützung bis
Ältere Version; nicht mehr unterstützt: 8.3 4.18.0-240 30. März 2021[9] Mai 2029[9]
Ältere Version; nicht mehr unterstützt: 8.4 4.18.0-305 26. Mai 2021[9]
Ältere Version; nicht mehr unterstützt: 8.5 4.18.0-348 12. Nov. 2021[9]
Ältere Version; nicht mehr unterstützt: 8.6 4.18.0-372.9.1 12. Mai 2022[9]
Ältere Version; nicht mehr unterstützt: 8.7 4.18.0-425.3.1 10. Nov. 2022[9]
Ältere Version; nicht mehr unterstützt: 8.8 4.18.0-477.10.1 18. Mai 2023[9]
Ältere Version; nicht mehr unterstützt: 8.9 4.18.0-513.5.1 21. Nov. 2023[9]
Ältere Version; noch unterstützt: 8.10 4.18.0-553 28. Mai 2024[9]
Ältere Version; nicht mehr unterstützt: 9.0 5.14.0-70.13.1 26. Mai 2022[9] Mai 2032[9]
Ältere Version; nicht mehr unterstützt: 9.1 5.14.0-162.6.1 16. Nov. 2022[9]
Ältere Version; nicht mehr unterstützt: 9.2 5.14.0-284.11.1 10. Mai 2023[9]
Ältere Version; nicht mehr unterstützt: 9.3 5.14.0-362.8.1 13. Nov. 2023[9]
Aktuelle Version: 9.4 5.14.0-427.13.1 6. Mai 2024[9]

Frühe Unterstützung erfuhr AlmaLinux beispielsweise durch Amazon Web Services, ARM Limited, cPanel, Equinix, Mattermost und Plesk.[10] Später folgte beispielsweise Unterstützung durch Microsoft Azure.

  • Rocky Linux, direkte Konkurrenz mit privatwirtschaftlicher Projektführung
Commons: AlmaLinux – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. General Availability of AlmaLinux 9.5 Stable! 18. November 2024 (englisch, abgerufen am 18. November 2024).
  2. David Wolski: CentOS: Version 8 weicht CentOS Stream. heise.de, 9. Dezember 2020, abgerufen am 26. September 2021.
  3. Neue Linux-Distribution CentOS Stream erlaubt Einflussnahme auf RHEL-Entwicklung. heise.de, abgerufen am 26. September 2020.
  4. a b André von Raison: Der CentOS-Nachfolger AlmaLinux ist fertig und bekommt Verwaltungsstrukturen. heise.de, 30. März 2021, abgerufen am 26. September 2021.
  5. Frequently asked questions. almalinux.org, abgerufen am 26. September 2021.
  6. What AlmaLinux Foundation Membership Means for You. AlmaLinux OS Foundation, 5. Oktober 2021, abgerufen am 13. September 2023.
  7. Benny Vasquez: The Future of AlmaLinux is Bright. AlmaLinux OS Foundation, 13. Juli 2023, abgerufen am 30. August 2023.
  8. Andrew Lukoshko: AlmaLinux OS 9 Patching for CVE-2024-6409. AlmaLinux OS Foundation, 9. Juli 2024, abgerufen am 15. Juli 2024.
  9. a b c d e f g h i j k l m n o Release Notes. In: wiki.almalinux.org. Abgerufen am 29. Juni 2024.
  10. AlmaLinux OS. AlmaLinux OS Foundation, 11. Mai 2021, archiviert vom Original; abgerufen am 23. November 2023: „Backed by“