Aloys Werner
Aloys Werner (* 18. Juli 1916 in Chêne-Bougeries; † 24. Juli 2008 in Genf) war ein Schweizer Neurochirurg und Politiker.
Familie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Aloys Werner war der Sohn des Juristen und Politikers Georges Werner (1879–1935) und seiner Ehefrau Berthe Alice, geb. Flournoy.
Er war ab 1941 in erster Ehe verheiratet mit Madeleine Rossire, Tochter des Architekten Albert. 1968 heiratete er Marjorie Trouillot, geb. Léon.
Leben und Werk
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mediziner
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Medizinstudium absolvierte Werner 1934 bis 1941 in Genf und Rom. 1941 erlangte er das Arztdiplom. Zunächst bildete er sich 3 Jahre in der Psychiatrie bei Manfred Bleuler fort.[1]
In der Zeit von 1945 bis 1949 liess er sich von Albert Jentzer und Hugo Krayenbühl zum Neurochirurgen weiterbilden. Dabei verbrachte er ein Jahr am National Hospital for Neurology and Neurosurgery am Londoner Queen Square und ein Jahr am Montréal Neurological Institute von Wilder Penfield. 1949 eröffnete er eine private Praxis in Genf und trat dann 1954 wieder ins Hôpital cantonal de Genève ein, wo er in der Folge die Neurochirurgie aufbaute.[2][1]
Werner war 1954 Gründungsmitglied der Schweizerischen Gesellschaft für Neurochirurgie und nach Hugo Krayenbühl 1962–1964 deren zweiter Präsident.[3] Er habilitierte sich 1969,[1] 1970 wurde ihm die Professur für Neurochirurgie an der Universität Genf übertragen und 1976 die Leitung der chirurgischen Abteilung des Kantonsspitals Genf. 1980 erfolgte seine Emeritierung.[1]
Politiker
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Weil er befürchtete, das Genfer Gesundheitswesen werde zunehmend verstaatlicht, kandidierte er 1980 als Parteiloser in einer Ersatzwahl für den Staatsrat des Kantons Genf und gewann gegen den Sozialdemokraten Christian Grobet das Mandat. Ein Jahr lang stand er dem Fürsorge- und Gesundheitsdepartement vor. Nach der folgenden Wahl 1981 verlor er seinerseits gegen Grobet (siehe Liste der Staatsräte des Kantons Genf – Nr. 129).
Sonstiges
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]1986–1994 war Werner Rektor der Seniorenuniversität.
Ehrungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]1987 wurde ihm in Rigi-Kaltbad die Ehrenmitgliedschaft der Schweizerischen Gesellschaft für Neurochirurgie verliehen.[4]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Hansjörg Roth: Werner, Aloys, in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 01.10.2013, übersetzt aus dem Französischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/006842/2013-10-01/, konsultiert am 4. April 2024.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c d R. Harrach und 4 weitere: Die Geschichte der Neurochirurgie der Republik und des Kantons Genf. ppt-Präsentation zur 25. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Geschichte der Nervenheilkunde, 2.–4. Oktober 2015, Würzburg.
- ↑ Charles Probst: Unterwegs als Neurochirurg. Christina-Verlag, 2, Auflage 1995, ISBN 3-7171-0984-7, S. 72
- ↑ Schweizerische Gesellschaft für Neurochirurgie – Historie
- ↑ Charles Probst: Unterwegs als Neurochirurg. Christina-Verlag, 2, Auflage 1995,, S. 82
| Personendaten | |
|---|---|
| NAME | Werner, Aloys |
| KURZBESCHREIBUNG | Schweizer Neurochirurg und Politiker |
| GEBURTSDATUM | 18. Juli 1916 |
| GEBURTSORT | Chêne-Bougeries |
| STERBEDATUM | 24. Juli 2008 |
| STERBEORT | Genf |