Alpengarten Paradisia
Der Alpengarten Paradisia ist ein Steingarten und Alpinum im Aostatal in Italien.
Beschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der im Jahr 1955 eröffnete botanische Garten befindet sich im Valnontey, einem Seitental des Grand-Eyvia-Tals in der Gemeinde Cogne. Er liegt auf 1700 m s.l.m. im Areal des Nationalparks Gran Paradiso.
Der Name der Anlage ist vom lateinischen Namen der in den Südalpen vorkommenden Weißen Trichterlilie – Paradisea liliastrum – abgeleitet. Die Parkverwaltung des Nationalparks Gran Paradiso richtete den Pflanzengarten ein, um die einheimische Flora besser zu schützen und beim Publikum bekannt zu machen. Der Standort bei Cogne war gemäß dem wissenschaftlichen Leiter des Projekts, des Turiner Botanikprofessors Bruno Peyronel (1919–1982),[1] gut dazu geeignet, verschiedene alpine Habitattypen zu gestalten.
Im Alpengarten befinden sich im Besonderen eine Mustersammlung der im Cognetal vorkommenden Gesteinstypen, eine Auswahl der auf Felsblöcken der Region wachsenden Flechten, eine Schausammlung von Heilpflanzen und ein Bereich mit Blütenpflanzen, die eine Schmetterlingsweide bilden. Außerdem wurden verschiedene Biotope wie etwa ein Torf mit seiner spezifischen Flora, eine Moränenfläche, ein Erlenbestand oder eine Alpensteppe geschaffen. Im Alpengarten kommen rund tausend Pflanzenarten vor.
Im Jahr 1964 richtete der Nationalpark beim Paradisia-Garten eine Forschungsstation für Gebirgspflanzen ein, die unter anderem auch eine Sammlung von Exemplaren (Herbar) und von Samen der in der Umgebung wild wachsenden Pflanzen führt. Der Garten wurde seit den 1970er Jahren vermehrt nach ökologischen Kriterien ausgerichtet.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Laura Poggio: Il giardino alpino Paradisia. Parco nazionale Gran Paradiso. 1994.
- Bruno Peyronel: Il giardino alpina Paradisia a Valnontey. In: Agricoltura. Rom 1965, S. 25–30.
- Bruno Peyronel: "Paradisia" jardin alpin du Parc national du Grand-Paradis à Valnontey près de Cogne (Vallée d'Aoste, Italie). In: Les multiples fonctions d’un jardin botanique. Actes du Symposium International de Genève. 29 juillet – 3 août 1968. Genf 1969, S. 179–187.
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Botanischer Alpengarten Paradisia auf Website des Nationalparks Gran Paradiso
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Ricordo di Bruno Peyronel (PDF; 77 kB) In: storianaturale.org. Abgerufen am 26. September 2020 (italienisch).
Koordinaten: 45° 35′ 6,2″ N, 7° 20′ 13,1″ O