Alt-Nagelberg
Alt-Nagelberg (Marktort) Ortschaft | ||
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Basisdaten | ||
Pol. Bezirk, Bundesland | Gmünd (GD), Niederösterreich | |
Gerichtsbezirk | Gmünd in Niederösterreich | |
Pol. Gemeinde | Brand-Nagelberg (KG Nagelberg) | |
Koordinaten | 48° 50′ 24″ N, 14° 59′ 42″ O | |
Höhe | 508 m ü. A. | |
Einwohner der Ortschaft | 557 (1. Jän. 2024) | |
Statistische Kennzeichnung | ||
Ortschaftskennziffer | 03586 | |
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; NÖGIS |
Alt-Nagelberg (früher Klein-Nagelberg) ist eine Ortschaft in der Katastralgemeinde Nagelberg der Marktgemeinde Brand-Nagelberg im Bezirk Gmünd in Niederösterreich mit 557 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024).[1]
Geografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der von der Landesstraße L62 erschlossene Ort erstreckt sich längs des mehrfach gestauten Gamsbaches, in den im Ort von links der Saubach einmündet. Zur Ortschaft zählen auch die Rotte Holzschlag, die im Norden an Alt-Nagelberg anschließt, sowie die Ortslage Groß-Nagelberg.
Am 1. April 2020 umfasste die Ortschaft 258 Adressen.[2]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Franziszeischen Kataster von 1823 wird der Ort als Klein-Nagelberg bezeichnet.[3] Die Lage Groß-Nagelberg ist ein Gehöft nordwestlich von Alt-Nagelberg und das heutige Neu-Nagelberg trug früher die Bezeichnung Neue Hütte.
Urkundlich wurde 1635 eine Glashütte genannt. 1725 Kallmünzersche Glashütte in Alt-Nagelberg (Althütte). 1740 erfolgte die Neugründung einer Glashütte, seit 1811 existiert eine Glashütte in Neu-Nagelberg (Neuhütte), beide befanden sich ab 1858 im Besitz von Karl Stölzle und kamen damit zur Stölzle-Glasgruppe.
Im Jahr 1822 wurde der Ort als Amt mit 17 Häusern genannt, das nach Brand eingepfarrt war, wohin auch die Kinder eingeschult wurden. Die Herrschaft Heidenreichstein besaß die Ortsobrigkeit, übte die Landgerichtsbarkeit aus, besorgte die Konskription und hatte die Grundherrschaft inne.[4] Laut Adressbuch von Österreich waren neben der Glasfabrik im Jahr 1938 ein Fleischer, ein Gastwirt und die Konsumgenossenschaft Alt-Nagelberg ansässig.[5]
Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges wurden in der Glasfabrik 53 Menschen, überwiegend ungarische Juden zur Zwangsarbeit eingesetzt.[6] Der 1908 in Orosháza geborene Georg Robicsek, der als Zwangsarbeiter eingesetzt war, verfasste darüber ein Tagebuch, das 2018 veröffentlicht wurde.
Öffentliche Einrichtungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Alt-Nagelberg befindet sich ein Kindergarten[7] und eine Volksschule.[8]
Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Waldviertler Schmalspurbahnen betreiben im Ort zwei Bahnhöfe und eine Haltestelle: Den Bahnhof Alt Nagelberg, den Bahnhof Alt Nagelberg Herrenhaus und im Ortsteil Holzschlag die Haltestelle Alt Nagelberg Fa. Ergo.
Durch Alt-Nagelberg verläuft weiters der Eisenwurzenweg.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Katholische Pfarrkirche Nagelberg hl. Josef der Arbeiter
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Nagelberg, Pfarrkirche hl. Josef der Arbeiter in Alt-Nagelberg, Glasfabrik Stölzle, Häuser, Neu-Nagelberg. In: Die Kunstdenkmäler Österreichs. Dehio Niederösterreich nördlich der Donau 1990. S. 767.
- Ortsverzeichnis 2001 Niederösterreich (PDF; 4,8 MB), Statistik Austria, Wien 2005, ISBN 3-902452-42-0, S. 109.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Alt-Nagelberg in der Datenbank Gedächtnis des Landes zur Geschichte des Landes Niederösterreich (Museum Niederösterreich)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2024 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2024), (ODS, 500 KB)
- ↑ Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen: Österreichisches Adressregister, Stichtagsdaten vom 1.4.2020 (online)
- ↑ Franziszeischer Kataster (um 1820): Klein-Nagelberg (auf mapire.eu).
- ↑ Joseph von Steinius: Topographischer Land-Schematismus oder Verzeichniß aller im Erzherzogthume Oesterreich unter der Enns befindlichen Ortschaften als Städte, Märkte, Schlösser, Ämter, Dörfer, Rotten und einzelne Häuser, die eigene Nahmen haben, Anzahl der Häuser sowohl, als der betreffenden Pfarren, Schulörter, Patronate, Decanate, Werbbezirke, Landgerichte, Ortsobrigkeiten, Grund- und Conscriptions-Herrschaften, dann der nächsten Poststationen zur Auf- und Abgabe der Briefe. Zweiter Band: M–Z. Verlag Anton Strauß, Wien 1822, S. 56 (Nagelberg in der Google-Buchsuche).
- ↑ Adressbuch von Österreich für Industrie, Handel, Gewerbe und Landwirtschaft, Herold Vereinigte Anzeigen-Gesellschaft, 12. Ausgabe, Wien 1938 PDF, Seite 188
- ↑ Zeitgeschichte: Neuer Blick in dunkles Kapitel, auf noen.at vom 1. Dezember 2018
- ↑ Kindergärten in NÖ. NÖ Landesregierung, abgerufen am 5. Oktober 2020.
- ↑ Schulensuche. In: Schulen online. Abgerufen am 30. September 2020.