Choćmirowo
Choćmirowo | ||
---|---|---|
? Hilfe zu Wappen |
||
Basisdaten | ||
Staat: | Polen
| |
Woiwodschaft: | Pommern | |
Powiat: | Słupsk | |
Gmina: | Główczyce | |
Geographische Lage: | 54° 36′ N, 17° 14′ O | |
Einwohner: |
Choćmirowo (deutsch Alt Gutzmerow, slowinz. Stẩṷrė Ꭓʉ̀ɵ̯cmjirɵvɵ[1]) ist ein Dorf im Powiat Słupski der polnischen Woiwodschaft Pommern.
Geographische Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Dorf liegt in Hinterpommern, etwa 25 Kilometer östlich der Stadt Ustka (Stolpmünde), sieben Kilometer südöstlich des Garder Sees und zwölf Kilometer südwestlich des Lebasees.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das früher Olden Gutzmerow genannte Rittergut war einst der Stammsitz der Familie Gutzmerow gewesen, seit diese in Hinterpommern aufgetreten war. 1517 brachte es die Familie Reckow in ihren Besitz. 1575 war Alt Gutzmerow ein Lehen der Familie Wobeser. Nachdem es in den Besitz der Familie Stojentin gelangt war, wurde es 1764 an Wilhelm Gottfried Graf von Werssowitz verkauft. Um 1784 gab es in Alt Gutzmerow ein Vorwerk, drei Bauern, einen Kossäten, einen Schulmeister und insgesamt acht Haushaltungen. Im 19. Jahrhundert wurde das Gut an bürgerliche Käufer (Hans Jakob Scheunemann 1780–1857) veräußert, und es wurde ein Bauerndorf daraus. 1925 standen in dem Dorf 13 Wohnhäuser.
Vor 1945 gehörte das Dorf Alt Gutzmerow zum Amtsbezirk Bandsechow im Landkreis Stolp, Regierungsbezirk Köslin, der Provinz Pommern des Deutschen Reichs. Im Jahr 1939 betrug die Gemeindefläche 395 Hektar, und es wurden 33 Haushaltungen und 149 Einwohner gezählt.
Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde Alt Gutzmerow am 9. März 1945 von der Roten Armee besetzt und nach Beendigung der Kampfhandlungen in der Region der Volksrepublik Polen zur Verwaltung überlassen. Das Dorf wurde unter der polonisierten Ortsbezeichnung Choćmirowo verwaltet. Die Einwohner wurden von der polnischen Administration vertrieben. Nach Kriegsende wurden in der Bundesrepublik Deutschland 57 und in der DDR 62 aus Alt Gutzmerow vertriebene Dorfbewohner ermittelt.[2]
Im Jahr 2006 hatte der Ort 41 Einwohner.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Alt Gutzmerow, Dorf und Rittergut, Kreis Stolp, Provinz Pommern. In: Meyers Gazetteer, mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Alt Gutzmerow (meyersgaz.org).
- Pommersches Güter-Adressbuch, Friedrich Nagel (Paul Niekammer), Stettin 1892, S. 158–159 (Google Books).
- P. Ellerholz: Handbuch des Grundbesitzes im Deutschen Reiche, Band 2: Provinz Pommern, 2. Auflage, Nicolai (Stricker), Berlin 1884, S. 88–89 (Google Books).
- Karl-Heinz Pagel: Der Landkreis Stolp in Pommern. Lübeck 1989, S. 374–375 (Download Ortsbeschreibung Alt Gutzmerow) (PDF; 403 kB)
- Ludwig Wilhelm Brüggemann: Ausführliche Beschreibung des gegenwärtigen Zustandes des Königl. Preußischen Herzogtums Vor- und Hinterpommern. Teil II, Band 2, Stettin 1784, S. 971–972, Nr. 62.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Amtsbezirk Bandsechow (Territorial.de)
- Gunthard Stübs und Pommersche Forschungsgemeinschaft: Der Wohnort Alt Gutzmerow im ehemaligen Kreis Stolp ( vom 12. September 2019 im Internet Archive)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Eintrag im „Slowinzischen Wörterbuch“ von Friedrich Lorentz, bitte Scan Nr. 755 (links) wählen. Zum System der Slowinzisch-Lautschrift von Lorentz, vgl. „Slowinzische Grammatik“, S. 13–16 (scan 40–43), anschließend die Lautlehre.
- ↑ Karl-Heinz Pagel: Der Landkreis Stolp in Pommern. Lübeck 1989, S. 375 (Download Ortsbeschreibung Alt Gutzmerow) (PDF; 403 kB)