Alte Synagoge (Pińczów)
Die Alte Synagoge in Pińczów, einer polnischen Stadt in der Woiwodschaft Heiligkreuz, wurde um die Wende vom 16. zum 17. Jahrhundert erbaut. In den letzten Jahrzehnten wurde sie restauriert.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Synagoge wurde in der Zeit von 1594 bis 1609 errichtet. Mindestens in den Jahren 1696 und 1770 wurden die farbigen Wandgemälde erneuert. Vermutlich in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts fanden Umbauten und Anbauten statt. 1930 wurde sie renoviert.
Im Zweiten Weltkrieg wurde das Innere verwüstet und das Gebäude als Garage genutzt. Nach dem Krieg diente es zunächst als Lagergebäude. Seit 1980 wurden mehrere Renovierungsarbeiten durchgeführt. Heute befinden sich darin Ausstellungen.
Architektur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Synagoge besteht aus der Haupthalle (dem Gebetsraum der Männer) sowie entlang der Nordseite das Vestibül mit einem weiteren Raum. Über diesen befindet sich der Gebetsraum der Frauen. Diese Synagoge ist die älteste bekannte Synagoge in Polen, bei der Haupthalle und Nebenräume gleichzeitig unter einem gemeinsamen Dach geplant und gebaut wurden.
Das Grabendach ist hinter einer hohen, einfachen Attika verborgen.
Die Haupthalle ist mit 10,70 × 9,50 m nicht ganz quadratisch. Die Höhe bis zur Spitze des Gewölbes ist 9,50 m.
Die großen Rundbogenfenster sind weit oben angebracht; drei an der Südseite und je zwei im Osten und Westen mit einem Okulus dazwischen. Die Vorhalle und Frauenempore haben kleinere, rechteckige Fenster.
Der Toraschrein an der Ostwand hat die Form eines steinernen Renaissanceportals. Er wird von zwei Säulen eingerahmt. Darüber befindet sich ein Tympanon mit einer Krone.
Die Bima war ein achteckiges Podium, das von einer steinernen Balustrade und Arkadenbögen umgeben war.
Die farbigen Wand- und Deckengemälde stammen wahrscheinlich aus den Jahren 1696 und 1770.[1]
Die Neue Synagoge
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gegen Ende des 18. Jahrhunderts wurde in Pińczów die Neue Synagoge gebaut. Diese wurde im Zweiten Weltkrieg von den Deutschen zerstört.[2]
Bilder
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Synagoge circa 1910
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Plan des Gebäudes
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Toraschrein
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Gemälde
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Eingang zur Haupthalle
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Quellenangaben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Maria and Kazimierz Piechotka: Heaven’s Gates. Masonry synagogues in the territories of the former Polish – Lithuania Commonwealth. Seiten 167–174. Polish Institute of World Art Studies & POLIN Museum of the History of Polish Jews, Warschau 2017, ISBN 978-83-942344-3-0. Vollständige Beschreibung (Architektur, Geschichte).
- ↑ Maria and Kazimierz Piechotka: Heaven’s Gates. Masonry synagogues in the territories of the former Polish – Lithuania Commonwealth. Seiten 545, 546. Polish Institute of World Art Studies & POLIN Museum of the History of Polish Jews, Warschau 2017, ISBN 978-83-942344-3-0. Neue Synagoge
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Beschreibung und Bilder. Abgerufen am 15. März 2021.
- Beschreibung, Bilder (poln.). Abgerufen am 15. März 2021
- Film auf youtube. Abgerufen am 15. März 2021.
Koordinaten: 50° 31′ 7,8″ N, 20° 31′ 38,5″ O