Altenerding
Altenerding Stadt Erding
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Koordinaten: | 48° 18′ N, 11° 54′ O |
Höhe: | 466 m ü. NN |
Einwohner: | 8253 (2019)[1] |
Eingemeindung: | 1. Mai 1978 |
Postleitzahl: | 85435 |
Altenerding ist ein Stadtteil der Großen Kreisstadt Erding im oberbayerischen Landkreis Erding.
Geografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Pfarrdorf Altenerding liegt an der Sempt und grenzt südlich an die Kernstadt Erding an.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Für den Königshof Ardeoingas wurde bei Grabungen eine unbefestigte ältere Bauphase des Hofs aus der 1. Hälfte des 7. Jahrhunderts entdeckt.[2] 788 wurde die Siedlung „Ardeoingas“ das erste Mal urkundlich erwähnt.[3] 891 schenkte König Arnulf den dortigen Königshof dem Domkapitel in Salzburg. Der Ortsname wird vom Personennamen Ardeo abgeleitet und bezog sich vor der Gründung der Herzogsstadt Erding 1228 auf Altenerding. Altenerding war seit 1483 Sitz einer salzburgischen Hofmark, die 1498 in den Besitz der Grafen von Haag kam. Der letzte Graf von Haag, Ladislaus, verkaufte Schloss und Hofmark Altenerding im Jahre 1554 an Johann Jakob Fugger. Nach 1566 zählte Altenerding zum bayerischen Pfleggericht Erding.
Im Dreißigjährigen Krieg wurde das Fugger’sche Schloss abgebrannt und nicht wieder aufgebaut. Die im Kern spätgotische Pfarrkirche St. Mariae Verkündigung ist ein Bau von Anton Kogler 1721–1724.[4]
Die Gemeinde Altenerding entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818. Die ehemalige Gemeinde umfasste zuletzt neben Altenerding die Orte Ammersdorf, Aufhausen, Bergham, Graß, Indorf, Itzling, Kiefing, Klettham, Neuhausen, Pretzen, Schollbach, Singlding, Straß, Voggenöd, Werndlfing und Ziegelstatt.[5] Der Ort Sankt Paul gehörte ursprünglich auch zur Gemeinde Altenerding, von der wechselte er zwischen 1885[6] und 1900[7] nach Erding. Bis zur Volkszählung 1885 wird eine Einöde Wasenstatt als Ort aufgeführt.[6][7] Bis 1924 gehörte zudem Heilig Blut zur Gemeinde.[8]
Am 1. Mai 1978 wurde die Gemeinde Altenerding im Zuge der Gemeindegebietsreform in die Stadt Erding eingegliedert.[9]
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Franz Grundmayr (1750–1823), römisch-katholischer Geistlicher und Schriftsteller
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Pfarrkirche St. Mariae Verkündigung
- Mariensäule
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Erding – Rathaus: Daten, Statistiken. In: erding.de. Abgerufen am 4. September 2021.
- ↑ Lehrgrabungen/Lehrgrabung Altenerding, 2017, Webseite der Gesellschaft für Archäologie in Bayern e. V.; abgerufen am 22. Januar 2021.
- ↑ Rudolf Hübner: Gerichtsurkunden der fränkischen Zeit. H. Böhlau, 1891, S. 31 (google.com [abgerufen am 10. April 2022]).
- ↑ Denkmalliste für Erding (PDF) beim Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 19 (Digitalisat).
- ↑ a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 75 (Digitalisat).
- ↑ a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 88 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Die Gemeinden Bayerns nach dem Gebietsstand 25. Mai 1987. Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns und die Änderungen im Besitzstand und Gebiet von 1840 bis 1987 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 451). München 1991, DNB 920240593, OCLC 75242522, S. 44, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00070717-7 (Digitalisat – Landkreis Erding, Fußnote 3).
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 573 (Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Altenerding in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 23. Januar 2024.