Altenhagen (Velgast)
Altenhagen Gemeinde Velgast
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Koordinaten: | 54° 16′ N, 12° 46′ O |
Einwohner: | 75 (30. Juni 2020)[1] |
Postleitzahl: | 18469 |
Vorwahl: | 038324 |
Ortsansicht
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Altenhagen ist ein Ortsteil der Gemeinde Velgast im Landkreis Vorpommern-Rügen in Mecklenburg-Vorpommern.
Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Dorf liegt südsüdwestlich des Gemeindezentrums. Nördlich befindet sich der weitere Ortsteil Starkow, gefolgt von den weiteren Ortsteilen Hövet im Südosten sowie Neu Seehagen im Südwesten. Ein Großteil der Gemarkung wird landwirtschaftlich genutzt. Die Barthe fließt von Süd-Südosten kommend in nördlicher Richtung durch den Ort.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Dorf befand sich seit dem Ende des 13. Jahrhunderts bis zum 17. Jahrhundert im Besitz der Familie von Dotenberg, die es als Lehen von den Pommerschen Herzögen erhalten hatten. Sie wählte Altenhagen als Stammsitz auf der nach ihr benannten Schutzburg.[2] Um 1600 war das Gut unter den beiden Brüdern Sievert und Baltzer aufgeteilt. Mit dem Westfälischen Frieden von 1648 kam auch Altenhagen unter schwedische Herrschaft. Das Gut wurde von der schwedischen Adelsfamilie Boltenstern übernommen. Sie ließen ein Gutshaus im barocken Stil errichten. Es entstanden ein zweigeschossiger, ursprünglich neunachsiger Putzbau mit Satteldach sowie ein zweigeschossiger Querbau ebenfalls mit Satteldach.
1815 kam die Gemeinde und Vorpommern zur preußischen Provinz Pommern. Das Gut wurde damit von der Familie von Solms-Rödelheim übernommen und gelangte durch eine Heirat in die Familie von Thun. Ulrich von Thun ließ im Jahr 1863 das Gutshaus im Stil der Neorenaissance umbauen. Der zuvor barocke Landschaftspark wurde in einen englischen Landschaftspark umgestaltet und erweitert. Der letzte Besitzer[3] des Gutshauses war Kuno Graf zu Solms-Rödelheim (1872–1945), der auf der Flucht starb.[4] Er besaß im Jahr 1939 noch rund 706 Hektar Fläche, darunter 429 Hektar Acker, 45 Hektar Wiese, 42 Hektar Weide sowie 165 Hektar Wald. Sein Gut bewirtschaftete er mit 40 Pferden, 125 Rindern, 720 Schafen und 120 Schweinen.[5] Die einzelnen dazugehörigen Rittergüter, auch Schlemmin, leiteten Verwalter, einzelne Bereiche waren unververpachtet. Der Hauptgutssitz blieb bis zur Bodenreform Altenhagen.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurden die Besitzer enteignet. Im Gutshaus wurden zunächst Flüchtlinge einquartiert. 1963 wurden sämtliche Fassadenelemente am Gebäude entfernt. In der Zeit der DDR entstand im Ort ein Kulturhaus. Mit der Einrichtung einer LPG wurde die historische Schmiede aus dem 19. Jahrhundert stillgelegt.
Nach der Wende stand das Gebäude über mehrere Jahre leer, wurde dann von einem Unternehmer erworben und saniert. Es steht seit 2018 zum Verkauf.[6]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Gutspark mit Ulmen, Buchen und Eichen sowie der Flügelnuss.
- Denkmalgeschützte Schmiede aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts
Wirtschaft, Verkehr und Infrastruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ort ist vorwiegend landwirtschaftlich geprägt. Altenhagen ist über die Eichenalle, die nach Norden als Barthestraße aus dem Ort führt, mit der Bundesstraße 109 verbunden. Die Buslinie 309 stellt eine Verbindung nach Stralsund und Franzburg her. Der nächstgelegene Bahnhof befindet sich in Velgast.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Gemeinde Velgast auf der Internetpräsenz des Amtes Franzburg-Richtenberg ( des vom 12. August 2020 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , abgerufen am 16. Juli 2020.
- ↑ Informationstafel von Altenhagen, aufgestellt in Altenhagen an der Barthe, Juni 2020
- ↑ Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Fürstlichen Häuser. (Hofkalender / Fürstliches Taschenbuch). 1942. 179. Auflage. Vgl. Solms-Rödelheim u. Stolberg-Wernigerode. Justus Perthes, Gotha November 1941, S. 316–325 (d-nb.info [abgerufen am 23. Januar 2022]).
- ↑ Hans Friedrich v. Ehrenkrook, Otto Reichert, Friedrich Wilhelm Freiherr v. Lyncker u. Ehrenkrook, Jürgen v. Flotow, Curt Hill, Carola v. Ehrenkrook geb. v. Hagen: Genealogisches Handbuch der Fürstlichen Häuser. (Hofkalender). 1951. In: Deutsches Adelsarchiv (Hrsg.): GHdA, von 1951 bis 2014 veröffentlicht. Band I, Nr. 1. C. A. Starke, 1951, ISSN 0435-2408, S. 389–391 (d-nb.info [abgerufen am 23. Januar 2022]).
- ↑ H. Seeliger: Landwirtschaftliches Adreßbuch der Provinz Pommern 1939: Neunte, völlig stark vermehrte Auflage, Leipzig 1939. Niekammer’s Güter-Adressbücher Band I. BoD – Books on Demand, 2019, ISBN 978-3-88372-201-6, S. 35– (google.com).
- ↑ Gutshaus Altenhagen bei Velgast, Webseite der UM3, abgerufen am 28. Juni 2020.