Altenhof (Gemeinde Schönberg)
Altenhof (Dorf) Ortschaft Altenhof Katastralgemeinde Altenhof | ||
---|---|---|
Basisdaten | ||
Pol. Bezirk, Bundesland | Krems-Land (KR), Niederösterreich | |
Pol. Gemeinde | Schönberg am Kamp | |
Koordinaten | 48° 32′ 42″ N, 15° 40′ 49″ O | |
Höhe | 243 m ü. A. | |
Einwohner der Ortschaft | 60 (1. Jän. 2024) | |
Fläche d. KG | 1,15 km² | |
Postleitzahl | 3564 | |
Vorwahl | +43/02733 | |
Statistische Kennzeichnung | ||
Ortschaftskennziffer | 04322 | |
Katastralgemeinde-Nummer | 12201 | |
Zählsprengel/ -bezirk | Plank am Kamp (31355 005) | |
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; NÖGIS |
Altenhof ist ein Ort und eine Katastralgemeinde der Marktgemeinde Schönberg am Kamp im Bezirk Krems-Land in Niederösterreich. Die Ortschaft hat 60 Einwohner (Stand 1. Jänner 2024)[1].
Geografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ort liegt im Kamptal am linken Flussufer zwischen Stiefern und Plank am Kamp. Die Seehöhe bei der Kapelle beträgt 244,703 Meter. Die Fläche der Katastralgemeinde umfasst 1,15 km². Im Jahre 2010 hatte der Ort 102 Einwohner (51 männliche und 51 weibliche Einwohner).
Postleitzahl
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In der Marktgemeinde Schönberg am Kamp finden mehrere Postleitzahlen Verwendung. Altenhof hat die Postleitzahl 3564.
Bevölkerungsentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jahr | 1830 | 1846 | 1869 | 1951 | 1961 | 1981 | 1991 | 2001 |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Einwohner | 96 | 82 | 100 | 83 | 72 | 65 | 56 | 72 |
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Vom 6. bis 11. Jahrhundert befand sich im Ortsgebiet von Altenhof ein Mühlsteinbruch, der 1995 umfassend archäologisch untersucht wurde.[3]
Ebenso wie das benachbarte Plank am Kamp schenkte Markgraf Leopold III. von Österreich, der Heilige, Altenhof 1113 dem Stift Melk. Das an der großen Schlinge des Kamps gelegene kleine Straßendorf hat seinen Namen von einem „Alten Hof“, von dem aber heute nichts mehr zu sehen ist. Das Stift Melk, seit 1113 Besitzer von Plank, hatte 1400 auch Altenhof inne und gab den Ort an die Stockhorner als Lehen. Heinrich und Georg Stockhorner hatten um diese Zeit ihre Stammfeste in Stockern (bei Maria Dreieichen). Später übergab das Stift Melk sein Besitztum Altenhof an die Herrschaft Buchberg, bei der es bis zum Ende der Feudalzeit verblieb. Im Jahr 1822 wurde der Ort als Dorf mit 15 Häusern erwähnt, das nach Unterplank eingepfarrt war und wohin auch die Kinder eingeschult wurden. Die Herrschaft Buchberg besaß die Ortsobrigkeit und besorgte die Konskription, während die Herrschaft Gars die Landgerichtsbarkeit ausübte.[4]
Mit der Inbetriebnahme der Kamptalbahn entwickelte sich Altenhof zu einer kleinen Sommerfrische mit einigen wenigen Sommerfrische-Villen. Laut Adressbuch von Österreich waren im Jahr 1938 in Altenhof ein Gastwirt, ein Gemischtwarenhändler, ein Schneider und ein Landwirt ansässig. Weiters gab es im Ort eine Pension.[5] Nach 1945 konnte der Ort nicht mehr an die Tradition der Sommerfrische anschließen. Veränderte Reisegewohnheiten, aber auch der Bau der Kamptal-Stauseen, der zu einem starken Temperaturrückgang des von zahlreichen Badeanstalten gesäumten Kamps führte, entzogen dem Tourismus im Kamptal seine wichtigsten Grundlagen.[6] Seit der Gemeindezusammenlegung 1972 ist Altenhof eine Katastralgemeinde der Großgemeinde Schönberg am Kamp.
Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Weinbau
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Altenhof ist der nördlichste Ort des Kamptals, in dem Weinbau betrieben wird.
Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Altenhof liegt an der Kamptalstraße (B34). Der Ort liegt an der Kamptalbahn. Die ÖBB betreiben die Bedarfshaltestelle Altenhof am Kamp. Zwei Radwanderwege, die Kamp-Thaya-March-Radroute und der Kamptalweg, führen durch Altenhof.
Personen mit Bezug zum Ort
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Franz Xaver Schweickhardt: Darstellung des Erzherzogthums Österreich unter der Ens, durch umfassende Beschreibung aller Burgen, Schlösser, Herrschaften, Städte, Märkte, Dörfer, Rotten etc. etc., topographisch-statistisch-genealogisch-historisch bearbeitet und nach den bestehenden vier Kreis-Vierteln [alphabetisch] gereiht. [Teil:] Viertel Ober-Manhardsberg. 6 von 34 Bänden. 4. Band: Gars bis Drosendorf. Anton Benko, Wien 1840, S. 35 (Altenhof – Internet Archive).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2024 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2024), (ODS, 500 KB)
- ↑ Kurt Klein (Bearb.): Historisches Ortslexikon. Statistische Dokumentation zur Bevölkerungs- und Siedlungsgeschichte. Hrsg.: Vienna Institute of Demography [VID] d. Österreichische Akademie der Wissenschaften. Niederösterreich Teil 2, Altenhof, S. 109 (Onlinedokument, Erläuterungen. Suppl.; beide PDF – o.D. [aktual.]).
- ↑ Grabungsbericht Mühlsteinbruch
- ↑ Joseph von Steinius: Topographischer Land-Schematismus oder Verzeichniß aller im Erzherzogthume Oesterreich unter der Enns befindlichen Ortschaften als Städte, Märkte, Schlösser, Ämter, Dörfer, Rotten und einzelne Häuser, die eigene Nahmen haben, Anzahl der Häuser sowohl, als der betreffenden Pfarren, Schulörter, Patronate, Decanate, Werbbezirke, Landgerichte, Ortsobrigkeiten, Grund- und Conscriptions-Herrschaften, dann der nächsten Poststationen zur Auf- und Abgabe der Briefe. Erster Band: A–L. Verlag Anton Strauß, Wien 1822, S. 16 (Altenhof in der Google-Buchsuche).
- ↑ Adressbuch von Österreich für Industrie, Handel, Gewerbe und Landwirtschaft, Herold Vereinigte Anzeigen-Gesellschaft, 12. Ausgabe, Wien 1938 PDF, Seite 186
- ↑ Susanne Hawlik: Sommerfrische im Kamptal. Der Zauber einer Flusslandschaft. Wien-Köln-Weimar 1995. ISBN 978-3-205-98315-6.
- ↑ Bodo Hell. In: altenhof.jimdo.com. Abgerufen am 16. August 2024.