Altrhein-Königsee
Naturschutzgebiet Altrhein-Königsee
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Naturschutzgebiet Altrhein-Königsee | ||
Lage | Dettenheim, Landkreis Karlsruhe, Baden-Württemberg, Deutschland | |
Fläche | 12 ha | |
Kennung | 2.016 | |
WDPA-ID | 81279 | |
Geographische Lage | 49° 10′ N, 8° 23′ O | |
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Einrichtungsdatum | 9. März 1942 | |
Verwaltung | Regierungspräsidium Karlsruhe |
Der Altrhein-Königsee ist ein Naturschutzgebiet im Naturraum Nördliche Oberrhein-Niederung in Baden-Württemberg und liegt östlich der einstigen Ortschaft Alt-Dettenheim.
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Naturschutzgebiet liegt auf dem Gebiet der heutigen Gemeinde Dettenheim, vormals Liedolsheim.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zusammen mit dem Weingartener Moor ist der Altrhein-Königsee das älteste Naturschutzgebiet im Karlsruher Landkreis. Der Königsee entstand aus einem Altrheinarm und gehört wie die gesamte Dettenheimer Rheinniederung zu den Natura-2000-Gebieten.[1]
Beschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Gebiet wurde per Verordnung am 9. März 1942 durch das Badische Ministerium des Kultus und Unterrichts als Naturschutzgebiet ausgewiesen und hat eine Fläche von knapp 12 Hektar. Es wird unter der Schutzgebietsnummer 2.016 geführt und ist in die IUCN-Kategorie IV als Biotop- und Artenschutzgebiet eingeordnet. Der CDDA-Code lautet 81279 [2] und entspricht zugleich der WDPA-ID.[3]
Zum Zeitpunkt der Unterschutzstellung dieses Restes einer weitgehend abgeschlossenen Altrheinschlinge mit gut ausgebildeter Teichrosen-Gesellschaft, Seekanne, Röhrichten und Seggenrieden waren neben einer auffällig artenreichen Kleintierwelt auch die Eignung als Brutplatz zahlreicher Sumpf- und Wasservögel von Bedeutung. So wurden Große Rohrdommel und Zwergdommel namentlich erwähnt.[4] Erstere ist hier – wie im gesamten Bundesland Baden-Württemberg – als Brutvogel schon lange restlos verschwunden.[5]
Flora und Fauna
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Trotz seiner geringen Ausdehnung und obwohl bedeutende Vorkommen seit der Zeit der Unterschutzstellung erloschen sind, gibt es für einige Arten hier immer noch bedeutende Restvorkommen. So sind Eisvogel, Blaukehlchen, Rohrweihe, Wasserralle und Zwergtaucher noch regelmäßige Brutvögel. Der Moorfrosch verzeichnet hier sein landesweit größtes Vorkommen. Eine von zahlreichen hier vorkommenden Libellenarten ist die Zierliche Moosjungfer, eine der seltensten Libellenarten Deutschlands. Sie fliegt von Mitte Mai bis Ende Juni und hat hier beziehungsweise in der Rheinniederung bei Karlsruhe ihren in fast ganz Baden-Württemberg letzten Fundort. Regelmäßig zu Besuch ist die kleinste mitteleuropäische Fledermausart die Mückenfledermaus, deren bisher größte Wochenstube dieser Art in Deutschland auf der gegenüberliegenden Seite des Rheines in einer alten Ziegelei bei Sondernheim verzeichnet wurde.[6]
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Liste der Naturschutzgebiete in Baden-Württemberg
- Liste der Naturschutzgebiete im Landkreis Karlsruhe
- Liste der naturräumlichen Einheiten in Baden-Württemberg
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Bezirksstelle für Naturschutz und Landschaftspflege Karlsruhe (Hrsg.): Die Naturschutzgebiete im Regierungsbezirk Karlsruhe. Thorbecke, Stuttgart 2000, ISBN 3-7995-5172-7
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Steckbrief des Naturschutzgebietes im Schutzgebietsverzeichnis der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Dettenheimer Rheinniederung Regierungspräsidium Karlsruhe, abgerufen am 31. Januar 2016.
- ↑ Karten und Daten des Bundesamtes für Naturschutz (Hinweise)
- ↑ Verordnung des Badischen Ministeriums des Kultus und Unterrichts vom 9. März 1942, abgerufen am 31. Januar 2016
- ↑ Würdigung über das Naturschutzgebiet „Altrhein-Königsee“ aus dem Jahre 1942, abgerufen am 31. Januar 2016.
- ↑ Botaurus stellaris in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2008 Eingestellt von: BirdLife International, 2008. Abgerufen am 31. Januar 2016
- ↑ Eine Millionen Mücken für die Mückenfledermaus Naturschutz aktuell NABU-Pressedienst Rheinland-Pfalz, abgerufen am 31. Januar 2016.