Bullenstraße (Hannover)
Die Bullenstraße in Hannover war eine zur Zeit des Kurfürstentums Hannover im Jahr 1750 erstmals so benannte Straße. Die später aufgehobene Straße[1] verlief südlich[2] oder südöstlich der heutigen Markthalle[3] von der Köbelinger Straße bis zur Marktstraße.[4]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ihren Namen verdankte die Straße einem „Dr. Bullen“,[5] der dort gewohnt hatte. An der Bullenstraße[5] Ecke Köbelinger Straße[3] lag eine Zuckersiederei, die von mehreren im Jahr 1753 vereinigten brauberechtigten Bürgern der Altstadt betrieben wurde.[5] Ziel der Vereinigung war es, dem Niedergang des Brauwesen entgegenzuwirken, indem das Brauen durch Einzelne in ihren jeweiligen Bürgerhäusern durch ein Gemeinschaftsbrauen in speziell dazu hergerichteten Brauhäusern abgelöst wurde.[2] Hierzu wurde im Folgejahr 1754 die Zuckersiederei an der Bullenstraße zum Sozietätsbrauhaus umgebaut,[5] die von der „Brau-Sozietäts-Administration“ verwaltet wurde.[2]
1802 wurde das „Societätsbrauhaus“ zur ersten Stadttöchterschule Hannovers umgebaut[5], um die Bildungschancen für Frauen zu verbreiten.[3] In der Folge wurde zur Zeit des Königreichs Hannover die Bullenstraße im Jahr 1822 zunächst in Schulstraße und 1909 amtlich in Altstädter Schulstraße umbenannt.[1]
In der Nachkriegszeit wurde die Altstädter Schulstraße im Jahr 1957 aufgehoben.[1]
Dr. Bulle
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im 16. Jahrhundert unterrichtete ein Lehrer „Dr. Bulle“ vor 1585 den aus dem hannoverschen Patriziergeschlechtes von Limburg stammenden späteren fürstlichen Kloster- und Amtssekretär Franz von Limburg.[6]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c Helmut Zimmermann: Altstädter Schulstraße sowie Schulstraße, in: Hannoversche Geschichtsblätter, Neue Folge Bd. 48 (1994), S. 356, 373
- ↑ a b c Carl-Hans Hauptmeyer: 1753, in: Hannover Chronik, S. 93
- ↑ a b c Carl-Hans Hauptmeyer: Bildungswesen, in Klaus Mlynek, Waldemar R. Röhrbein: Geschichte der Stadt Hannover, Bd. 1: Von den Anfängen bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts, Hannover: Schlütersche Verlagsanstalt und Druckerei, 1994, ISBN 3-87706-351-9, S. 197–200; hier: S. 199; eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
- ↑ Sachen, so verlohren, in: Hannoverische Anzeigen von allerhand Sachen, deren Bekantmachung dem gemeinen Wesen nöthig und nützlich, Ausgabe vom 26. Februar 1753; Digitalisat aus dem Sammelband, Hannover: Heinrich Ernst Christoph Schlüter, 1755
- ↑ a b c d e R. Hartmann: Bullenstraße (jetzt Schulstraße), in ders.: Geschichte der Residenzstadt Hannover von den ältesten Zeiten bis auf die Gegenwart, überarbeiteter Nachdruck der Originalausgabe von 1880, UNICUM Verlag, 2013, ISBN 978-3-8457-0308-4, S. 263; eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
- ↑ Karl Friedrich Leonhardt: Geschichte der Familie von Limburg-Hetlingen, in: Hannoversche Geschichtsblätter, 30. Jahrgang, Heft 1, Hannover: Verlag von Theodor Schulzes Buchhandlung, 1927, S. 67–126; hier: S. 99; eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
Koordinaten: 52° 22′ 13,2″ N, 9° 44′ 12,3″ O