Amandine (Schiff)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Amandine
Schiffsdaten
Flagge Belgien Belgien
Schiffstyp Seitentrawler
Heimathafen Ostende
Bauwerft Scheepsbouwwerf Richard Panesi, Ostende
Stapellauf 27. September 1961
Verbleib Museum in Ostende
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 36 m (Lüa)
32,5 m (Lpp)
Breite 6,7 m
Seitenhöhe 3,9 m
Vermessung 196,66 BRT
 
Besatzung 8
Maschinenanlage
Maschine 1× Industrie-Dieselmotor
Maschinen­leistung 510 PS (375 kW)
Sonstiges
Registrier­nummern Fischereikennzeichen O.129
Übersicht
Brücke der Amandine

Die Amandine (Fischereikennzeichen O.129) ist ein Seitentrawler und war der letzte Islandfahrer aus Ostende.

Der Bau des Schiffes begann am 16. November 1960 auf der Scheepsbouwwerf Richard Panesi in Ostende für die Reederei der Unternehmer Engel Verhaeghe und Pieter Vincent. Der Stapellauf erfolgte am 27. September 1961. Der Bau des 1992 fertiggestellten Schiffes kostete 8.861.087 belgische Franken.[1] Benannt wurde es nach Amandine Danneel, der Frau von Engel Verhaeghe.[2]

Das Schiff war mit 196,66 BRT vermessen, der Fischladeraum fasste 68,97 t. Es wurde 1962 in Dienst gestellt und überwiegend in den Sommermonaten für den Fischfang rund um Island eingesetzt. In den Wintermonaten wurde es in der Nordsee und dem Ärmelkanal genutzt. Nachdem Island seine Fischereizone um die Insel 1958 und nochmal in den 1970er Jahren erweitert hatte, was zu den Kabeljaukriegen und letztlich der Einführung von Ausschließlichen Wirtschaftszonen führte, weil ausländische Fischereifahrzeuge in den Gebieten nicht mehr fischen durften, schloss Belgien mit Island einen Vertrag, nach dem 19 belgische Fischereifahrzeuge weiter in isländischen Gewässern fischen durften, darunter auch die Amandine. Die Schiffe durften allerdings nicht durch andere ersetzt werden, wenn sie außer Dienst gestellt worden oder verlorengegangen waren. 1993 war die Amandine das letzte verbliebene belgische Fischereifahrzeug aus diesem Vertrag.[2]

Die Amandine wurde bis 1995 als Fischereischiff genutzt. Anfang April 1995 wurde es in Ostende außer Dienst gestellt.[1] 1998 wurde es vom belgischen Verein Maritieme Site Oostende übernommen und auf dem Gelände der früheren Seghers-Werft zu einem Museum umgebaut.[3] Am 14. Mai 2000 wurde das Schiff mithilfe von zwei Kränen an Land gehoben.[4] Das Schiff liegt in Ostende in einem „Trockendock“ am Visserskaai, schräg gegenüber vom Bahnhof. Die Ausstellung an Bord hat die Islandfahrt und Hochseefischerei zum Thema.

Commons: O.129 Amandine – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Commons: O.129 Amandine – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b d’Ostensjhe Ieslandvisjherie. (PDF; 2,4 MB) Abgerufen am 29. Mai 2024.
  2. a b Visit the museum ship Amandine in Ostend. In: Discovering Belgium. 15. Mai 2024, abgerufen am 29. Juni 2024 (englisch).
  3. Maarten Van Dijck, Nathalie Daems: De scheepsbouwer Panesi. Een geschiedenis van de Oostendse werven en vissersschepen. (PDF; 4,7 MB) Abgerufen am 29. Mai 2024 (niederländisch).
  4. Amandine. In: Oostende voor Anker. Abgerufen am 29. Mai 2024 (englisch).