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AmberMed

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AmberMed ist eine sozialmedizinische Einrichtung in Wien, die Menschen ohne Krankenversicherung medizinische Versorgung für anbietet. Die Einrichtung existiert in unterschiedlichen Formen seit 2004. Derzeit ist AmberMed eine Kooperation zwischen dem Österreichischen Rotem Kreuz und dem Diakonie Flüchtlingsdienst. Diese Zusammenarbeit der beiden Organisationen besteht seit 2010. Hierbei besteht die grobe Aufgabenteilung darin, dass das Österreichische Rote Kreuz (ÖRK)[1] die Infrastruktur zur Verfügung stellt – AmberMed ist im Katastrophenhilfezentrum des ÖRK untergebracht und das operative Geschäft vom Fachbereich Gesundheit und Psychotherapie des Diakonie Flüchtlingsdienstes geführt wird.

Einige Mediziner erkannten Anfang 2000 den Bedarf für unversicherte Personen medizinische Versorgung anzubieten. Daraufhin wurde das Projekt Amber am 12. Januar 2004 vom Diakonie Flüchtlingsdienst gestartet und diente anfangs der medizinischen Versorgung von Obdachlosen und Asylsuchenden ohne Versicherungsschutz. Mit der Zeit kamen immer mehr unversicherte Migranten[2] und Österreicher[3], um medizinische Unterstützung zu erhalten. Seit August 2006 heißt die Einrichtung AmberMed und es gibt eine Kooperation zwischen Diakonie Flüchtlingsdienst und dem Österreichischen Roten Kreuz.

Trotz der zahlreichen ehrenamtlichen Mitarbeiter, der großzügigen Medikamentenspenden und der kostenfreien Überlassung von Heilbehelfen wie Brillen, Gehhilfen und orthopädischen Einlagen ist AmberMed auf finanzielle Unterstützung angewiesen. Ein Teil wird durch öffentliche Gelder finanziert (WGKK[4], FSW[5], BMGF), zirka 50 % müssen durch private Spenden abgedeckt werden. Private Spender[6], Firmenspenden und Sponsor[7] sichern das Bestehen.

Meduna und Better Start: Frauengesundheitsgruppen rund um Schwangerschaft, Geburt, Stillzeit und Ernährung. Zusätzlich kommt regelmäßig zu den Ordinationen der Gynäkologen eine Hebamme ins Haus.[8]

Jugend&Amber: ein aufsuchendes Angebot an Workshops für und mit jugendlichen Asylwerbern rund um die Themen psychische Gesundheit, Identitätsfindung und konfliktlose Kommunikation. Die Workshops werden vorwiegend von Psychotherapeuten geleitet.[9]

AmberMed ist internationaler Kooperationspartner von Medicine Du Monde und Mitglied von PICUM.[10]

  • Uwe Mauch: Die Armen von Wien, Wien 2016, ÖGB-Verlag, ISBN 978-3-99046-158-7.
  • Ursula Trummer, Sonja Novak-Zezula, Ina Wilczewska: Roma & Gesundheit. Gesundheit, Gesundheitswissen und Zugang zur Gesundheitsversorgung. C-HM, Vienna 2015[16].
  • Ursula Trummer, Sonja Novak-Zezula; Nora Haag (2015): Gesundheitsversorgung im Niemandsland 1240 Wien.[17]
  • Ursula Trummer, Sonja Novak-Zezula, Kai Hong Phua, Sian Griffiths, Roger Chung & Huso Yi (2014): Migrants and Healthcare. Social and Economic Approaches. ASEF Public Health Network[18]
  • Ursula Trummer (2013): Exklusion und Gesundheit von undokumentierten Migrant_innen. In: soziales_kapital wissenschaftliches journal österreichischer fachhochschul-Studiengänge soziale Arbeit. Band 10 (2013) / Rubrik “Sozialarbeitswissenschaft”. C-HM, Vienna[19]
  • Ursula Karl-Trummer (2011): Herausforderungen der Betreuung von “undokumentierten MigrantInnen” in der primären Gesundheitsversorgung in Österreich. In: Peintinger, Michael (Hrsg.): Interkulturell kompetent. Ein Handbuch für Ärztinnen und Ärzte, p. 329 – 339 Fakultas Verlag. Wien 2011, ISBN 978-3-7089-0719-2
  • Ursula Karl-Trummer, Sonja Novak-Zezula, Birgit Metzler (2010): Access to healthcare for undocumented migrants in the EU: A first landscape of NowHereland. In: Eurohealth, Vol 16 No 1, p. 13-16[20]
  • Ursula Karl-Trummer, Birgit Metzler, Sonja Novak-Zezula (2009): Health Care for Undocumented Migrants in the EU: Concepts and Cases. Background Paper developed within the framework of the IOM project “Assisting Migrants and Communities (AMAC): Analysis of Social Determinants of Health and Health Inequalities”. Brussels: IOM[21]
  • Ursula Karl-Trummer (2009): Inklusion durch Exklusion: Paradoxienmanagement der Gesundheitsversorgung von Menschen ohne Papiere. In: Borde, Theda; David, Mathias; Papies-Winkler, Ingrid (Hrsg.): Lebenslagen und Gesundheitliche Versorgung von Menschen ohne Papiere. Mabuse-Verlag. Frankfurt am Main, ISBN 978-3-940529-36-7
  • Ursula Karl-Trummer, Birgit Metzler, Sonja Novak-Zezula (2009): Managing a Paradox: Health Care for Undocumented Migrants in the EU. In: Finnish Journal of Ethnicity and Migration; 4, 2; p. 53-60[22]
  • Ursula Karl-Trummer, Birgit Metzler, Sonja Novak-Zezula (2009): Gesundheitsservices im Niemandsland: Funktionale Ignoranz und informelle Solidarität, in Rasky, Eva (2009): Gesundheit hat Bleiberecht, Facultas. Wien[23]

Einzelnachweise

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  1. Österreichisches Rotes Kreuz: Rotes Kreuz: AMBER-MED. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 7. Februar 2018; abgerufen am 15. Januar 2018.
  2. Roma und Gesundheit. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 7. Februar 2018; abgerufen am 15. Januar 2018.
  3. URSULA KARL-TRUMMER, SONJA NOVAK-ZEZULA, BIRGIT METZLER: GESUNDHEITSSERVICES IM NIEMANDSLAND: FUNKTIONALE IGNORANZ UND INFORMELLE SOLIDARITÄT. (PDF) Donau-Universität Krems, Zentrum für Gesundheit und Migration, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 6. Februar 2018; abgerufen am 15. Januar 2018.
  4. Projekt des Monats: AmberMed | spendeninfo.at – Aktuell. Abgerufen am 15. Januar 2018.
  5. Sozialinfo Wien: AMBER-MED ambulant medizinische Versorgung, soziale Beratung und Medikamentenhilfe für Menschen ohne Krankenversicherung, Diakonie Flüchtlingsdienst und Österreichisches Rotes Kreuz – Sozialinfo Wien. Abgerufen am 15. Januar 2018.
  6. FM4 für Licht ins Dunkel 2011 – fm4.ORF.at. Abgerufen am 15. Januar 2018.
  7. Ärztekammer spendet mobiles Ultraschallgerät an AmberMed – Details. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 7. Februar 2018; abgerufen am 15. Januar 2018 (deutsch).
  8. AEK – Doktor in Wien. In: FlippingBook. (progipark.com [abgerufen am 15. Januar 2018]).
  9. Pharmig: Pharmig geförderte Projekte, Jugend & Amber. (PDF) Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 6. Februar 2018; abgerufen am 15. Januar 2018.
  10. Picum: Members of Picum. Abgerufen am 30. Januar 2018.
  11. Nominierungen 2017 | MigAward 2017. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 28. Juli 2017; abgerufen am 15. Januar 2018 (deutsch).
  12. Amber-Med gewinnt Sozialpreis. In: OTS.at. (ots.at [abgerufen am 15. Januar 2018]).
  13. Siegerprojekt 2011 – Bank Austria Sozialpreis 2017. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 7. Februar 2018; abgerufen am 15. Januar 2018.
  14. „Amber-Med“ erhielt Sozialpreis „Best Start 2011“ | Evangelische Kirche in Österreich. Abgerufen am 15. Januar 2018 (deutsch).
  15. Österreichisches Rotes Kreuz: Rotes Kreuz: Amber-Med gewinnt „Best Start 2011“. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 7. Februar 2018; abgerufen am 15. Januar 2018.
  16. Roma-und-Gesundheit. (PDF) Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 24. Dezember 2016; abgerufen am 5. Februar 2018.
  17. Gesundheitsversorgung im Niemandsland. (PDF) Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 7. Februar 2018; abgerufen am 5. Februar 2018.
  18. Migrants and Healthcare. (PDF) Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 13. Juli 2018; abgerufen am 5. Februar 2018.
  19. Exklusion und Gesundheit von undokumentierten Migrant_innen. (PDF) Abgerufen am 5. Februar 2018.
  20. Access to healthcare for undocumented migrants in the EU: A first landscape of NowHereland. (PDF) Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 24. Dezember 2016; abgerufen am 5. Februar 2018.
  21. 1 Health Care for Undocumented Migrants in the EU: Concepts and Cases. (PDF) Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 24. Dezember 2016; abgerufen am 5. Februar 2018.
  22. Managing a Paradox: Health Care for Undocumented Migrants in the EU. (PDF) Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 7. Februar 2018; abgerufen am 5. Februar 2018.
  23. Gesundheitsservices im Niemandsland: Funktionale Ignoranz und informelle Solidarität. (PDF) Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 7. Februar 2018; abgerufen am 5. Februar 2018.