Amboten (Adelsgeschlecht)
Die Herren von Amboten waren ein ursprünglich baltisches, später westfälisches Adelsgeschlecht.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das deutsche Geschlecht wurde 1472 mit Thomas Aboten im Bistum Kurland zuerst urkundlich genannt, beginnt mit diesem auch seine Stammreihe. Der Geschlechtsname entlehnt sich nach der Bischofsburg Amboten (lettisch Embūtes pilsdrupas; heute eine Ruine und Teil der Gemeinde Vaiņode (Weinoden) in Lettland). Am 10. Oktober 1841 wurde die Familie mit der Nr. 111 nachträglich in den Matrikel der Ritterschaft verzeichnet.
Zeitweise waren in Kurland die Güter Dannhof (–1700) im Kirchspiel Alt-Raden, Backhusen (1486–1609), Taujan (um 1609–1710) und Wibingen im Kirchspiel Amboten, Alt- (1472–1698) und Neu-Peltzen (1472–1692), Rudden und Urseln (1472–1700), Tels-Paddern (1524–um 1726), Remessen (nach 1622–1633) alle im Kirchspiel Neuhausen, schließlich Alt-Odern (1706–1730) im Kirchspiel Talsen, in Familienbesitz.
Bereits um 1630 kam das Geschlecht nach Westfalen, wo die Familie einen Burgmannshof in Vechta, Reigerding bei Rhede und den Rittersitz Eichholz im Kreis Brakel besaß.
Das Geschlecht erlosch 1810 im Mannesstamm.
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Blau ein silberner Lehnstuhl mit rotem Kissen. Derselbe auf dem Helm zwischen zwei grünen Zweigen. Die Helmdecken in blau-weiß.
Die Wappen der Familie in Polen und im Baltikum zeigen dagegen einen goldenen Stuhl und eine blau-goldene Helmdecke.
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Polnisches Amboten-Wappen
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Amboten-Wappen im Baltischen Wappenbuch[1]
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Johann II. von Amboten, 1621–1638 piltenscher Landrat, 1638–1651 Präsident des Landrats-Collegiums
- Friedrich Wilhelm von Amboten († nach 1802), würzburgischer Feldmarschallleutnant
- Maria Johanna von Aachen, geb. von Amboten (1755–1845), Schriftstellerin
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Genealogisches Handbuch der Baltischen Ritterschaften (Neue Folge), Hamburg 2014, Bd. IV, S. 1–10
- Ernst Heinrich Kneschke: Neues allgemeines deutsches Adels-Lexicon. Band 1, Friedrich Voigt’s Buchhandlung, Leipzig 1859, S. 68 (Digitalisat).
- Max von Spießen: Wappenbuch des westfälischen Adels, Band 1, Görlitz 1901–1903, S. 3 (Digitalisat); Band 2, Görlitz 1903, Tafel 6 (Digitalisat).
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Carl Arvid Klingspor: Baltisches Wappenbuch Wappen sämmtlicher, den Ritterschaften von Livland, Estland, Kurland und Oesel zugehörigen Adelsgeschlechter, Stockholm 1882, S. 68 (Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek in Kooperation mit der Universität Tartu), Tfl. 2 (Digitalisat ebd.).