Amethystsonnennymphe

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Amethystsonnennymphe

Amethystsonnennymphe (Heliangelus amethysticollis)

Systematik
Klasse: Vögel (Aves)
Ordnung: Seglervögel (Apodiformes)
Familie: Kolibris (Trochilidae)
Gattung: Sonnenengel (Heliangelus)
Art: Amethystsonnennymphe
Wissenschaftlicher Name
Heliangelus amethysticollis
(d’Orbigny & Lafresnaye, 1838)

Die Amethystsonnennymphe (Heliangelus amethysticollis) ist eine Vogelart aus der Familie der Kolibris (Trochilidae). Die Art hat ein großes Verbreitungsgebiet, das etwa 202.000 Quadratkilometer in den südamerikanischen Ländern Venezuela, Kolumbien, Ecuador, Peru und Bolivien umfasst. Der Bestand wird von der IUCN als „nicht gefährdet“ (least concern) eingeschätzt.

Amethystsonnennymphe (Heliangelus amethysticollis)

Die Amethystsonnennymphe erreicht eine Körperlänge von etwa 10,5 bis 11 Zentimetern. Der gerade, schwarze Schnabel wird ca. 15 bis 18 Millimeter lang. Die Oberseite ist funkelnd grün. Postokular (hinter den Augen) hat der Kolibri einen eher unauffälligen weißen Tupfen. Unterhalb des Halses ist der Kolibri grau. Alle Unterarten haben einen weißen oder gelblichbraunen Kragen. Die Kehle ist beim Männchen blauviolett. Der Scheitel ist nur bei der Unterart laticlavius glänzend blaugrün, während die anderen Unterarten ein grüner Scheitel ziert. Der Hals der Weibchen ist normalerweise glanzlos rotbraun. Insbesondere bei der Unterart laticlavius ist die Kehle aber ausgeprägt changierend. Der schwarzblaue Schwanz ist bei beiden Geschlechtern gabelförmig. Die mittleren Steuerfedern sind bronzegrün.

Man trifft die Amethystsonnennymphe meist in Gegenden mit Gestrüpp, die sich nahe Waldrändern befinden. Sie zeigt sich in Höhenlagen zwischen 1950 und 3700 Metern. Die Klimazone, in der man den Vogel antreffen kann, reicht von subtropischen bis kälteren Zonen an den Osthängen der Anden. In Peru findet man den Vogel nördlich und westlich des Marañón-Flusses. In Ecuador ist er an der Cordillera de Cutucú und in Zamora Chinchipe beheimatet.

Wenn die Amethystsonnennymphe sich auf den Ast setzt, hebt sie gerne ihre Flügel. Sie klammert sich bevorzugt zur Nahrungsaufnahme an Pflanzen und spreizt dabei ihre Flügel. Gerne pickt sie Insekten aus dem Geäst. Das Herauspicken von Insekten kann durchaus auch im Schwirrflug beobachtet werden.

Von der Art sind bisher sieben Unterarten bekannt:[1]

  • Heliangelus amethysticollis violiceps Phelps & Phelps Jr, 1953[2] – Diese Unterart kommt in der Sierra de Perijá im Nordosten Kolumbiens und Westen Venezuelas vor.
  • Heliangelus amethysticollis clarisse (Longuemare, 1841)[3] – Diese Subspezies ist im Osten Kolumbiens und Westen Venezuelas verbreitet.
  • Heliangelus amethysticollis spencei (Bourcier, 1847)[4] – Diese Unterart ist nur im Bundesstaat Mérida im Nordwesten Venezuelas präsent.
  • Heliangelus amethysticollis laticlavius Salvin, 1891[5] – Diese Unterart ist vom Süden Ecuadors bis in den Norden Perus verbreitet.
  • Heliangelus amethysticollis decolor Zimmer, JT, 1951[6] – Diese Subspezies kommt in Zentralperu vor.
  • Heliangelus amethysticollis apurimacensis Weller, 2009[7] – Die neueste bekannte Unterart ist im Südosten Perus vorzufinden.
  • Heliangelus amethysticollis amethysticollis (d’Orbigny & Lafresnaye, 1838)[8] – Die Nominatform ist im Süden Perus bis in den Nordwesten Boliviens verbreitet.

Das South American Check-list Committee lehnt bisher eine Abspaltung der Longuemare-Sonnennymphe und der Méridasonnennymphe von Heliangelus amethysticollis ab.[9]

Heliangelus dubius Hartert, 1897[10] und Heliangelus claudia Hartert, 1895[11] gelten als zweifelhafte Taxa. Oft werden sie, sofern sie überhaupt in der Literatur Anerkennung finden, als Unterart von Heliangelus amethysticollis eingestuft.

Etymologie und Forschungsgeschichte

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Alcide Dessalines d’Orbigny und Frédéric de Lafresnaye beschrieben die Amethystsonnennymphe unter dem Namen Ornismya amethysticollis. Das Typusexemplar wurde im Gebiet der Yuracaré gesammelt.[8] Später wurde sie der Gattung Heliangelus zugeordnet. Dieser Name leitet sich von den griechischen Wörtern ἥλιος hēlios für „Sonne“ und ἄγγελος ángelos für „Engel, Bote, Gesandter“ ab.[12] Das Artepitheton amethysticollis ist ein lateinisches Gebilde aus amethystus für Amethyst und -collis, collum für „-halsig, Nacken, Hals“.[13] Clarisse ist Clarisse Parzudaki (1807–1884), geb. Moreuil, der Frau von Charles Parzudaki (1806–1889) und der Mutter von François Charles Émile Fauqueux-Parzudaki (1829–1899) gewidmet.[3] Spencei ist dem Entomologen William Spence (1783–1860) gewidmet.[14] Violiceps setzt sich aus den lateinischen Worten viola für „violett“ und -ceps, caput „-gekrönt, Kopf“ zusammen.[15] Das lateinische laticlavius bedeutet „breit gestreift“.[16] Decolor stammt ebenfalls aus dem Latein und bedeutet „blass, verblasst“.[17] Apurimacensis steht für das Tal des Río Apurímac, das Gebiet, in dem diese Unterart schwerpunktmäßig vorkommt.[7]

  • Thomas Scott Schulenberg, Douglas Forrester Stotz, Daniel Franklin Lane, John Patton O’Neill, Theodore Albert Parker III: Birds of Peru. Princeton University Press, Princeton, New Jersey 2007, ISBN 978-0-7136-8673-9.
  • Robert S. Ridgely, Paul J. Greenfield: Birds of Ecuador Field Guide. Band 1, Cornell University Press, 2001, ISBN 978-0-8014-8720-0, S. 371.
  • Robert S. Ridgely, Paul J. Greenfield: Birds of Ecuador Field Guide, Vol. 2, Cornell University Press, 2001, S. 278, ISBN 978-0-8014-8721-7
  • James A. Jobling: Helm Dictionary of Scientific Bird Names. Christopher Helm, London 2010, ISBN 978-1-4081-2501-4.
  • Jules Bourcier: Description de quinze espèces Trochilidées du cabinet de M. Loddiges. In: Proceedings of the Zoological Society of London. Band 15, Nr. 171, 1847, S. 42–47 (online [abgerufen am 30. Juni 2014]).
  • Gouye de Longuemare: Oiseaux-mouche nouveau. In: Revue Zoologique par La Société Cuvierienne. Band 4, 1845, S. 306 (online [abgerufen am 30. Juni 2014]).
  • William Henry Phelps, William Henry Phelps, Jr.: Eight new subspecies of birds from the Perija Mountains, Venezuela. In: Proceedings of the Biological Society of Washington. Band 66, 1953, S. 1–12 (online [abgerufen am 30. Juni 2014]).
  • Alcide Dessalines d’Orbigny, Frédéric de Lafresnaye: Synopsis avium. In: Magasin de zoologie. Band 8, Classe II, 1838, S. 1–34 (online [abgerufen am 30. Juni 2014]).
  • Osbert Salvin: Description of new Species of Upupae and Trochili in the Collection of the British Museum. In: The Annals and magazine of natural history; zoology, botany, and geology being a continuation of the Annals combined with Loudon and Charlesworth's Magazine of Natural History (= 6). Band 7, 1891, S. 374–378 (online [abgerufen am 30. Juni 2014]).
  • John Todd Zimmer: Studies of Peruvian birds. No. 61, The genera Aglaeactis, Lafresnaya, Pterophanes, Boissonneaua, Heliangelus, Eriocnemis, Haplophaedia, Ocreatus, and Lesbia. In: American Museum novitates. Nr. 1540, 1951, S. 374–378 (online [PDF; 5,1 MB; abgerufen am 30. Juni 2014]).
  • André-Alexander Weller: Revision of the Amethyst-throated Sunangel (Heliangelus amethysticollis): A new subspecies from sounthern Peru. In: Ornitologia Neotropical. Band 20, Nr. 4, 2009, ISSN 1075-4377, S. 609–618.
  • Ernst Hartert: Description of a new Humming-bird. In: Novitates Zoologicae. Band 2, 1895, S. 484–485 (online [abgerufen am 30. Juni 2014]).
  • Ernst Hartert: Various notes on Humming-birds. In: Novitates Zoologicae. Band 4, Nr. 4, 1895, S. 529–533 (online [abgerufen am 30. Juni 2014]).

Einzelnachweise

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  1. IOC World Bird List Hummingbirds
  2. William Henry Phelps u. a., S. 2
  3. a b Gouye de Longuemare, S. 306
  4. Jules Bourcier u. a., S. 46
  5. Osbert Salvin, S. 376
  6. John Todd Zimmer, S. 23
  7. a b André-Alexander Weller, S. 613
  8. a b Alcide Dessalines d’Orbigny u. a., S. 31
  9. Proposal (#142) to South American Check-list Committee Split Heliangelus clarisse from H. amethysticollis, lump H. spencei into H. clarisse (Memento vom 4. September 2006 im Internet Archive) (englisch)
  10. Ernst Hartert (1897), S. 532
  11. Ernst Hartert (1895), S. 484
  12. James A. Jobling, S. 187
  13. James A. Jobling, S. 45
  14. James A. Jobling, S. 361
  15. James A. Jobling, S. 402
  16. James A. Jobling, S. 220
  17. James A. Jobling, S. 131
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