Ammerhöfe

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Ammerhöfe
Wappen von Ammerhöfe
Koordinaten: 47° 46′ N, 11° 4′ OKoordinaten: 47° 46′ 24″ N, 11° 3′ 41″ O
Höhe: 612 m
Fläche: 21,83 km²
Einwohner: 923 (27. Mai 1970)
Bevölkerungsdichte: 42 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 1978
Postleitzahl: 82380
Vorwahl: 08803
Lage und Ausdehnung der ehemaligen Gemeinde
Lage und Ausdehnung der ehemaligen Gemeinde

Die ehemalige Gemeinde Ammerhöfe (bis 1870 Ammerhöfen[1]) lag im Landkreis Weilheim-Schongau. Durch eine Umstrukturierung der Gemeinden im Landkreis vom 12. April 1976 wurde sie im Rahmen der Gemeindegebietsreform am 1. Januar 1978 aufgelöst. Das Gebiet wurde unter den Gemeinden Peißenberg, Hohenpeißenberg und Oberhausen aufgeteilt.[2]

Geographische Lage

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde lag hufeisenförmig von Südost über Westen bis nach Norden um Peißenberg.[3] Sie hatte weder eine eigene Pfarrei noch Schule, sondern war den Pfarreien und Schulsprengeln Peißenberg, Hohenpeißenberg und Oberhausen zugeteilt.[4]

Ehemalige Ortsteile

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde hatte 34 Ortsteile:

f1 Karte mit allen Koordinaten: OSM | WikiMap

Aufnehmende
Gemeinde
Gemeindeteil Typ Bevölkerung
27. Juni
1961[5]
Bevölkerung
27. Mai
1970[6]
Bevölkerung
25. Mai
1987[7]
Gebäude Wohnungen Koordinaten
Hohenpeißenberg Bschorrwald Dorf 70 58  2  2  2 47° 47′ 24″ N, 11° 1′ 2,5″ O
Hohenpeißenberg Fuchshölle Weiler 26 14 14 5 5 47° 47′ 31,6″ N, 11° 1′ 38″ O
Hohenpeißenberg Hinterschwaig Weiler 17 17 12 4 5 47° 47′ 41,5″ N, 11° 1′ 56,7″ O
Hohenpeißenberg Mitterschwaig Einöde 13 13 12 2 3 47° 47′ 46,7″ N, 11° 2′ 20″ O
Hohenpeißenberg Oberschwaig Einöde 15 15 13 2 2 47° 48′ 2,4″ N, 11° 2′ 7,9″ O
Hohenpeißenberg Steinfall Dorf 85 70  2  2  2 47° 47′ 36,2″ N, 11° 0′ 49,4″ O
Hohenpeißenberg Unterbau Siedlung 100 74  2  2  2 47° 47′ 24,8″ N, 11° 1′ 16,6″ O
Hohenpeißenberg Vorderschwaig Weiler 45 25 29 8 11 47° 47′ 44,1″ N, 11° 2′ 37,5″ O
Oberhausen Eyach Weiler 19 16 21 5 7 47° 46′ 10,8″ N, 11° 5′ 40,4″ O
Oberhausen Kreilhof Weiler 29 14 17 4 5 47° 46′ 21″ N, 11° 5′ 22,3″ O
Oberhausen Sankt Nikolaus Einöde 11 4 3 2 2 47° 46′ 4,6″ N, 11° 5′ 23,7″ O
Peißenberg Ammerhöfe 3 Weiler 30 33 34 7 9 47° 46′ 23,5″ N, 11° 3′ 40,7″ O
Peißenberg Armeleiten Einöde 6 6 5 1 1 47° 45′ 59,1″ N, 11° 4′ 35″ O
Peißenberg Berghof Weiler 62 6 34 5 6 47° 47′ 42,7″ N, 11° 6′ 30″ O
Peißenberg Berghofsiedlung 4 Siedlung 246 32 6 6 47° 47′ 30,1″ N, 11° 6′ 30,5″ O
Peißenberg Buchen Einöde 12 10 12 2 3 47° 46′ 10,3″ N, 11° 4′ 1,1″ O
Peißenberg Ficht Einöde 30 28 6 2 2 47° 47′ 41,1″ N, 11° 5′ 47,7″ O
Peißenberg Guselried Einöde 13 5 0 0 0 47° 49′ 22,2″ N, 11° 2′ 30,1″ O
Peißenberg Hohenwart Einöde 7 6 5 1 1 47° 46′ 56,6″ N, 11° 2′ 16″ O
Peißenberg Oberbuchau Weiler 9 7 9 4 4 47° 48′ 17,2″ N, 11° 2′ 18,2″ O
Peißenberg Rapoltskreut Einöde 4 2 1 1 1 47° 48′ 2,5″ N, 11° 3′ 2,9″ O
Peißenberg Sankt Georg Einöde 8 5 6 1 1 47° 47′ 34,7″ N, 11° 3′ 3,3″ O
Peißenberg Sankt Michael Einöde 7 6 5 1 1 47° 48′ 14,5″ N, 11° 3′ 3,3″ O
Peißenberg Scheithauf Weiler 130 20 18 5 7 47° 46′ 17,1″ N, 11° 4′ 45″ O
Peißenberg Scheithauf-Torfwerk Siedlung 47 31 17 5 6 47° 46′ 50,6″ N, 11° 4′ 42″ O
Peißenberg Schlag Weiler 49 47 42 9 15 47° 48′ 47,4″ N, 11° 3′ 35,8″ O
Peißenberg Schweiber Weiler 12 9 10 3 3 47° 48′ 20,6″ N, 11° 3′ 25,4″ O
Peißenberg Strallen Weiler 32 28 24 6 6 47° 48′ 38,5″ N, 11° 2′ 30,9″ O
Peißenberg Sulz Weiler 98 67 51 6 37 47° 48′ 5,9″ N, 11° 3′ 45,6″ O
Peißenberg Taigschuster Einöde 4 6 3 2 2 47° 48′ 19,2″ N, 11° 1′ 57″ O
Peißenberg Tritschenkreut Einöde 4 4 5 1 1 47° 48′ 37,9″ N, 11° 1′ 57″ O
Peißenberg Unterbuchau Weiler 10 5 7 3 3 47° 48′ 18,2″ N, 11° 2′ 33,4″ O
Peißenberg Windkreut Weiler 23 26 22 8 8 47° 48′ 53,2″ N, 11° 2′ 39,7″ O
Peißenberg Aschwald 5 Einöde 0 47° 48′ 47,9″ N, 11° 2′ 57,8″ O
2 
Gemeindeteil wurde zur Volkszählung 1987 nicht mehr als selbständiger Wohnplatz angesehen, sondern als mit dem Gemeindehauptort Hohenpeißenberg zusammengewachsen, daher wurden keine separaten mehr nachgewiesen.
3 
Der Gemeindeteil und Weiler Ammerhöfe ist ein Sammelname für die Einzelhöfe (Hausnummern)
  • Siglhof (1)
  • Moser (2)
  • Wieser (3, 4)
  • Steinle (5)
  • Lechner (7)
  • Reitner (8)
4 
Die Berghofsiedlung wurde zur Volkszählung 1961 noch nicht als amtlich benannter Gemeindeteil aufgelistet.
5 
Die Einöde Aschwald wurde zuletzt zur Volkszählung 1961 aufgelistet, damals bereits ohne Einwohner. Danach wurde Aschwald nicht mehr als amtlich benannter Gemeindeteil aufgelistet.

Der Name „Ammerhöfe“ wird erstmals 1752 erwähnt.[4]

Durch das Gemeindeedikt entstand 1818 die Gemeinde Ammerhöfen, die zum Landgericht Weilheim gehörte, später Landkreis Weilheim.

Während der Zeit des Nationalsozialismus gab es Planungen, die Gemeinde aufzulösen.[8] Letzter Bürgermeister der Ammerhöfe war von 1966 bis 1977 Friedrich Dollmann (SPD).[9]

Einwohnerentwicklung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Einwohnerentwicklungstabelle wird in der ersten Spalte jeweils die Einwohnerzahl der Gemeinde angegeben. In den weiteren Spalten steht, wie hoch die Einwohnerzahl in den einzelnen Gebieten war, die bei der Aufteilung der Gemeinde am 1. Januar 1978 an die dort aufgeführten Gemeinden abgetreten wurden.[1][2][4]

Datum Einwohner
der Gemeinde
Einwohner
Hohenpeißenberg
Einwohner
Oberhausen
Einwohner
Peißenberg
1840 361
1861 415
1880 503
1900 586
1919 853
1939 762
1946 1256
1957 1064 400 78 586
6. Juni 1961 1027 366 59 602
27. Mai 1970 923 284 34 605

Blasonierung: „In Blau ein silberner Schräglinksfluß, der beiderseits je von einem silbernen Bauernhof begleitet und in der Schildmitte von einer goldenen Brücke überdeckt wird; oben gekreuzt ein silberner Schlegel und silberner Bergmannshammer mit goldenen Stielen.“[10]

Das Wappen der Ammerhöfe, gestaltet vom Emil Werz, wurde ab dem Jahr 1955 verwendet.[10]

Klemens Stadler gab dazu eine Erläuterung: „Das Wappen gibt ein Bild von der geographischen Lage der von der Ammer durchflossenen Gemeinde, die fast nur Einzelhöfe aufweist, und damit auch einen Hinweis auf den Gemeindenamen. Schläge und Hammer als Bergmannswerkzeug versinnbildlichen den Bergbau am Peißenberg und dadurch auch die Erwerbstätigkeit des nichtbäuerlichen Anteils der Gemeindebevölkerung. Bei der einstigen starken Zersplitterung der Grundherrschaft in der Ortsflur war hier eine Anknüpfung an historische Wappen bestimmter früherer Klöster oder Adelsgeschlechter nicht möglich.“[10]

Persönlichkeiten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Söhne und Töchter der Gemeinde

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weitere mit dem Ort verbundene Persönlichkeiten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • Carl Spitzweg (1808–1885), Maler; er fasste bei einem Kuraufenthalt in Bad Sulz endgültig den Entschluss Maler zu werden[13]
  • Max Biller: Peißenberger Heimatlexikon. 2. erweiterte Auflage 1984

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, OCLC 311071516, S. 45–46, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat – Landkreis Weilheim; Fußnote 1).
  2. a b Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 595 (Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
  3. Max Biller: Peißenberger Heimatlexikon, zweite erweiterte Auflage von 1984, Seite 433 (Stichwort: Ortsgeschichte)
  4. a b c Siegfried Schramm (Hrsg.): Heimatbuch für den Landkreis Weilheim. (= Bayerische Heimatbücher, Band 1). Verlag H. Aigner, München 1958, S. 80 f.
  5. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 251 (Digitalisat).
  6. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 62 (Digitalisat).
  7. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 158–159 (Digitalisat).
  8. Max Biller: Hohenpeißenberger Heimat-Lexikon, Seite 219 (Stichwort: Gemeindegebiet/Gemeindegebietsreform)
  9. Max Biller: Peißenberger Heimatlexikon, zweite erweiterte Auflage von 1984, Seite 179
  10. a b c Max Biller: Peißenberger Heimat-Lexikon. Hrsg.: Markt Peißenberg. 3. Auflage. Peißenberg 1998, S. 576.
  11. Ehrenbürger. in: Max Biller: Hohenpeißenberger Heimatlexikon, 1998, Seite 178 f
  12. Max Biller: Hohenpeißenberger Heimatlexikon, 1998, Seite 414
  13. Max Biller: Peißenberger Heimatlexikon, 2. erw. Auflage von 1984, Seite 53