Ammon Bundy

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Ammon Bundy im Januar 2016.

Ammon Edward Bundy (* 1. September 1975 in Bunkerville (Nevada)) ist ein Anti-Regierungsaktivist und Gründer des rechtsradikalen People’s Rights Network in den Vereinigten Staaten. Größere Bekanntheit erlangte er mit der Besetzung des Malheur National Wildlife Refuge.

Ammon Bundy wurde in eine fromme mormonische Familie geboren und hat dreizehn Geschwister. Er wuchs auf der Ranch der Familie in Bunkerville auf. Nach dem Ende seiner mormonischen Missionsarbeit zog er 1997 nach Las Vegas, um dort auf dem Bau zu arbeiten. Danach besuchte er ein College in Cedar City (Utah), brach das Studium aber nach ein paar Semestern ab. 2001 heiratete er und zog mit seiner Frau nach Arizona.[1] Mit Hilfe eines von der US-Regierung gesicherten Kredits gründete er 2010 in Tempe (Arizona) eine Reparaturwerkstatt für Kraftfahrzeuge. Neben der Werkstatt betrieb er einen Lastwagenverleih in Phoenix.[2] 2015 zog Ammon Bundy von Arizona nach Idaho, wo er sich in Emmett niederließ.[3]

Ammon Bundy ist verheiratet, aus der Ehe gingen sechs Kinder hervor.[4]

Aktivismus und Politik

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Ammon Bundy (rechts) mit seinem Vater Cliven Bundy 2014.

An einem bewaffneten Angriff auf Bundesbeamte 2014 nahe Bunkerville im Clark County (Nevada) durch seinen Vater Cliven Bundy über Weiderechte auf Bundesland[5] nahm Bundy teil.[6] Bundy und andere Beteiligte wurden später vor einem Bundesgericht freigesprochen, nachdem sich herausgestellt hatte, dass die Staatsanwaltschaft Beweismittel zurückgehalten hatte.[7]

Im Januar 2016 besetzten Milizangehörige unter Führung von Ammon Bundy und seinem Bruder Ryan Bundy das Gebäude des Malheur National Wildlife Refuge aus Protest gegen die Festnahme zweier Männer wegen Brandstiftung auf Bundesland. Die bewaffnete Besetzung dauerte 41 Tage und führte zum Tod eines der Milizmitglieder. Bundy und andere Angeklagte wurden im Oktober 2016 von der Anklage der Verschwörung und Verstoßes gegen Waffengesetze im Zusammenhang mit der Besetzung von einer Jury eines Bundesgerichtes freigesprochen.[8]

Während der COVID-19-Pandemie führte Bundy 2020 zahlreiche Proteste und baute das Netzwerk People’s Rights auf, das neben Idaho, Montana, Nevada, North Dakota, Oregon, Utah and Washington in fünf weiteren Staaten mit etwa 20.000 Mitgliedern organisiert war.[9] Über dieses der Milizbewegung zurechenbares Netzwerk wurden staatsübergreifend Coronaproteste koordiniert.[10] Mitglieder wurden in einer Datenbank erfasst und über Textnachrichten und E-Mails für Proteste aufgeboten.[11] Er selbst wurde zweimal bei Coronaprotesten im August 2020 im Idaho State Capitol festgenommen.[12] Bis zum April 2022 war die Zahl der Mitglieder des Netzwerkes aus Milizangehörigen wie den Proud Boys, Impfgegnern, Preppern und Verschwörungstheorieanhängern auf 33.000 angestiegen und erstreckte sich über 38 Bundesstaaten.[7]

Ammon Bundy trat als parteiloser Kandidat bei der Gouverneurswahl 2022 in Idaho an.[13] Bundy hatte dabei zunächst Gouverneur Brad Little in der republikanischen Vorwahl herausfordern wollen, war aber im Februar 2022 aus der Partei ausgetreten.[14] Er konnte unter anderem die Unterstützung des Country-Musikers Collin Raye im Wahlkampf gewinnen.[15] Er hatte versprochen im Falle seiner Wahl Abtreibungen ohne Ausnahme zu verbieten, die Eigentums- und Einkommenssteuern ersatzlos abzuschaffen, und öffentliches Land zu privatisieren. Sozialprogramme, öffentliche Schulen und öffentlichen Personenverkehr abzuschaffen, da diese sozialistisch seien.[16] Die Republikanische Partei warf ihm Nähe zur Black-Lives-Matter-Bewegung und die Unterstützung der Idee der Definanzierung der Polizei vor.[17] Bei der Wahl konnte Bundy 17,2 Prozent der abgegebenen Stimmen auf sich vereinigen.[18]

Commons: Ammon Bundy – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Sam Levin, Rebel cowboys: how the Bundy family sparked a new battle for the American west, The Guardian vom 29. August 2016.
  2. Robert Anglen, What made Ammon Bundy go from Arizona businessman to leader of the Oregon standoff?, AZCentral.com vom 9. Januar 2016.
  3. Roland Beres, Exclusive: One-on-one with Ammon Bundy on his plans to run for governor Idaho 6 News vom 20. Juni 2021.
  4. Ammon Bundy's wife: ‘The judge is very biased’, KTVB vom 4. Oktober 2016.
  5. Kirk Siegler, Cliven Bundy's Arrest Caps Years Of Calls For Government To Take Action, National Public Radio vom 11. Februar 2016.
  6. Kirk Siegler, Idaho militia leader Ammon Bundy is due back in court. But will he show up?, National Public Radio vom 10. Juli 2023.
  7. a b Sergio Olmos, How far-right figures like Ammon Bundy cause chaos in US politics, The Guardian vom 5. April 2022.
  8. Sam Levin, Bundy brothers found not guilty of conspiracy in Oregon militia standoff, The Guardian vom 27. Oktober 2016.
  9. Madelyn Beck, Idaho's Ammon Bundy Seizes On COVID-19 To Grow His Far-Right Network, Boise State Public Radio News vom 16. Oktober 2020.
  10. Richard Read, Ammon Bundy is leading an on-demand, anti-mask militia. Some members have ties to far-right organizations, Los Angeles Times vom 9. Februar 2021.
  11. AMMON BUNDY LAUNCHES NEW ANTIGOVERNMENT ORGANIZATION THAT TAKES ON CORONAVIRUS RESTRICTIONS, Southern Poverty Law Center vom 25. September 2020.
  12. Michael Ames, How Ammon Bundy Helped Foment an Anti-Masker Rebellion in Idaho, The New Yorker vom 25. September 2020.
  13. Mary Papenfuss, Ammon Bundy Files To Run For Governor Of Idaho, HuffPost vom 25. Mai 2021.
  14. Idaho governor candidate Ammon Bundy blasts 'corrupt and wicked' Republican party, drops from primary KTVB vom Februar 2022.
  15. Michael Deeds, He had 21 Top 10 country hits. Now he’ll sing in Idaho to raise money for Ammon Bundy, Idaho Statesman vom 8. Februar 2022.
  16. Clark Corbin, Ammon Bundy, Stephen Heidt among unconventional field challenging Idaho Gov. Brad Little, Idaho Capital Sun vom 7. November 2022.
  17. Zach Hagadone, Ammon Bundy announces gubernatorial campaign – State GOP: ‘Bundy is not suited to call himself an Idaho Republican let alone run for governor’, The Sandpoint Reader vom 23. Juni 2023.
  18. Ammon Bundy auf Ballotpedia.