Amt Haynsburg
Das Amt Haynsburg war eine zum Hochstift Naumburg und zwischen 1656/57 und 1718 zum Sekundogenitur-Fürstentum Sachsen-Zeitz gehörige territoriale Verwaltungseinheit des Kurfürstentums Sachsen. Bis zur Abtretung an das Königreich Preußen im Jahre 1815 bildete das seit 1792 mit dem Amt Zeitz vereinigte Amt Haynsburg den räumlichen Bezugspunkt für die Einforderung landesherrlicher Abgaben und Frondienste, für Polizei, Rechtsprechung und Heeresfolge.
Geographische Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Amt Haynsburg lag im südlichen Sachsen-Anhalt im heutigen Burgenlandkreis und im nördlichen Thüringen, dem heutigen Saale-Holzland-Kreis.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Haynsburg fiel 1295 bzw. 1305 an das Bistum Naumburg-Zeitz. Ein Vogt ist erstmals 1466 in Haynsburg nachweisbar. Bis zum Anfang des 16. Jahrhunderts hat sich in Haynsburg ein eigenes Amt herausgebildet, das später zeitweilig mit Zeitz verwaltet wurde. 1792 fusionierte das Amt Haynsburg endgültig mit dem Amt Zeitz.
Amt Haynsburg
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nach der Leipziger Teilung 1485 kam das Hochstift Naumburg-Zeitz und seine Ämter unter die Vogtei des ernestinischen Kurfürstentums Sachsen. Im Zuge der Einführung der Reformation wurden die bisherigen katholischen Klöster aufgelöst. Seit 1542 stand dem Hochstift ein evangelischer Bischof vor.
Durch die Wittenberger Kapitulation im Jahr 1547 nahm der Einfluss der Ernestiner auf das Hochstift Naumburg-Zeitz gegenüber dem nun albertinischen Kurfürstentum Sachsen ab. Der albertinische Herzog und nunmehrige Kurfürst Moritz von Sachsen erhielt die Schutzherrschaft über das Stiftsland Naumburg-Zeitz.[1] Nach dem Tod des letzten Naumburger Bischofs Julius von Pflug im Jahre 1564 ging das Hochstift mit seinen Ämtern an den albertinischen Kurfürsten August I. von Sachsen als Administrator über.[2] Es wurde somit Nebenland des Kurfürstentums Sachsen, welches keinem kursächsischen Kreis zugeordnet war. Zwischen 1656/57 und 1718 gehörte das Amt Haynsburg zum wettinischen Sekundogenitur-Fürstentum Sachsen-Zeitz. Es wurde vom neuerrichteten Schloss Moritzburg an der Elster in Zeitz aus regiert.
Bestandteile
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Breitenbach
- Crossen
- Dietendorf
- Dobersdorf
- Goßra
- Haynsburg
- Katersdorf
- Koßweda
- Mannsdorf (1/2)
- Mödelstein, Vorwerk
- Nickelsdorf
- Nöben
- Raba
- Rosenthal
- Rossendorf
- Salsitz (1/2)
- Sautzschen
- Schkauditz (1/2)
- Schlottweh
- Tauchlitz[3]
Quellen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Aktenbestand des Amtes Haynsburg wird heute als Bestand D 18 im Ämterarchiv des Landesarchivs Sachsen-Anhalt in der Abteilung Magdeburg am Standort Wernigerode verwaltet.[4]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- E. Zergiebel: Chronik von Zeitz und den Dörfern des Zeitzer Kreises, Bd. 1–3, Zeitz 1892–1896
- Hanns Gringmuth-Dallmer, Berent Schwineköper, Manfred Kobuch: Gesamtübersicht über die Bestände des Landeshauptarchivs Magdeburg, Bd. IV, Halle (Saale) 1960, S. 52–54.
- Manfred Kobuch, Anni Scheibner: Ortsverzeichnis der Ämter, der Patrimonial- und der Stadtgerichte der in der späteren preußischen Provinz Sachsen vereinigten Gebiete um 1800, Halle (Saale) 1961, S. 13.
- Karlheinz Blaschke, Uwe Ulrich Jäschke: Kursächsischer Ämteratlas, Leipzig 2009, ISBN 978-3-937386-14-0.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Chronik der Stadt Naumburg
- ↑ Das Hochstift Naumburg-Zeitz in der Retrobibliothek
- ↑ Manfred Kobuch, Anni Scheibner: Ortsverzeichnis der Ämter, der Patrimonial- und der Stadtgerichte der in der späteren preußischen Provinz Sachsen vereinigten Gebiete um 1800, Halle (Saale) 1961, S. 13.
- ↑ Hanns Gringmuth-Dallmer, Berent Schwineköper, Manfred Kobuch: Gesamtübersicht über die Bestände des Landeshauptarchivs Magdeburg, Bd. IV, Halle (Saale) 1960, S. 52–54.