Amtsgericht Thedinghausen
Koordinaten: 52° 57′ 36,9″ N, 9° 1′ 42,5″ O Das Amtsgericht Thedinghausen war ein deutsches Amtsgericht mit Sitz in Thedinghausen.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Von der Märzrevolution bis zu den Reichsjustizgesetzen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Herzogtum Braunschweig waren die Ämter gleichzeitig Verwaltungsbehörde als auch Eingangsgericht. In Thedinghausen bestand das Amt Thedinghausen. Im Rahmen der Märzrevolution wurde 1848 auch die Trennung der Rechtsprechung von der Verwaltung gefordert. Diese wurde mit dem Gesetz, die Gerichtsverfassung betreffend vom 21. August 1849 umgesetzt. Die Kreise waren nun reine Verwaltungsorgane, die Gerichtsfunktion wurde zum 1. Juli 1850 speziellen Gerichten übertragen. An der Spitze stand das Obergericht Braunschweig, darunter bestand ein Kreisgericht in jedem Kreis und die Eingangsgerichte wurden als Stadt- bzw. Amtsgericht bezeichnet. Für den Landkreis Braunschweig entstand so das Kreisgericht Braunschweig und darunter das Amtsgericht Thedinghausen als eines von 22 Amtsgerichten des Herzogtums.[1] Der Sprengel des Amtsgerichts umfasste 1863 einen Flecken und 14 Dörfer mit 4513 Einwohnern.[2]
Ab 1879
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Rahmen der Reichsjustizgesetze wurden reichsweit einheitlich Oberlandes-, Land- und Amtsgerichte gebildet. Im Herzogtum Braunschweig entstand so das Oberlandesgericht Braunschweig und die Landgerichte Braunschweig und Holzminden. Das Amtsgericht Thedinghausen blieb bestehen und war nun eines der 16 Amtsgerichte, die dem Landgericht Braunschweig zugeordnet waren.[3] Am Gericht bestand 1880 eine Richterstelle. Das Amtsgericht war damit ein kleines Amtsgericht im Landgerichtsbezirk. Es wurden 4128 Gerichteingesessene gezählt.[4]
Im Jahre 1956 wurde das Amtsgericht Thedinghausen aufgehoben und sein Sprengel dem Amtsgericht Achim zugeteilt.[5]
Amtsgerichtsgebäude
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Amtsgerichtsgebäude (Am Burgplatz 6) wurde 1846/47 errichtet und steht unter Denkmalschutz.[6]
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Gesetz, die Gerichtsverfassung betreffend vom 21. August 1849; in: Gesetz- und Verordnungssammlung für die Herzoglich-Braunschweigischen Lande, S. 235 f., Digitalisat
- ↑ August Lambrecht: Das Herzogthum Braunschweig: geographisch, geschichtlich und statistisch, 1863, S. 365 f., Digitalisat
- ↑ Ausführungsgesetz zum deutschen Gerichtsverfassungsgesetz vom 1. April 1879; in: Gesetz- und Verordnungssammlung für die Herzoglich-Braunschweigischen Lande, S. 131 f., Digitalisat
- ↑ Carl Pfafferoth: Jahrbuch der deutschen Gerichtsverfassung, 1880, S. 399 online
- ↑ § 1 des Gesetzes über die Aufhebung der Amtsgerichte Coppenbrügge, Lutter a. Bbge. und Thedinghausen vom 21. Juli 1956, Niedersächsisches Gesetz- und Verordnungsblatt S. 97.
- ↑ Info über das Gebäude beim Landkreis