Anabargolf
Anabargolf | ||
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Südküste des Anabargolfs | ||
Gewässer | Laptewsee | |
Landmasse | Nordasien | |
Geographische Lage | 73° 42′ N, 114° 0′ O | |
Breite | 76 km | |
Tiefe | 67 km | |
Zuflüsse | Anabar | |
Laptewsee u. a. mit Anabargolf (rechts), Anabarbucht (darunter), Nordwikbucht (mittig), Chatangagolf (links), Groß-Begitschew-Insel (oben mittig) und großer Taimyrhalbinsel (links oben) |
Der Anabargolf (russisch Анабарский залив, Anabarski Zaliw) ist ein nördlich von Sibirien und Russland (Asien) gelegener Golf der zum Nordpolarmeer gehörenden Laptewsee und enthält in seinem Südwestteil den Anabarbucht (Анабарский Губа, Anabarski Guba) genannten Ästuar (Mündungstrichter) des Flusses Anabar, einem Strom des Nordsibirischen Tieflands.
Geographische Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Anabargolf liegt im Südwestteil der arktischen Laptewsee und grenzt im Westen und Süden an das Festland der nordostrussischen Republik Sacha (Jakutien). Nach Norden und Nordosten geht er nahtlos in die eigentliche Laptewsee über. Südlich des Golfs liegt der Ostteil des Nordsibirischen Tieflands mit dem Höhenzug Prontschischtschew-Rücken und der Mündung der Pestschanaja als östliches Golfende. Nach Westen leitet die schmale und langgestreckte Nordwikhalbinsel zur jenseits davon befindlichen Nordwikbucht über. Nördlich der Halbinsel, an deren Nordende das Kap Paksa als Nordwestabschluss des Golfs liegt, leitet die in Richtung Westen in den Chatangagolf führende Wostotschny-Meerenge zur Groß-Begitschew-Insel über.
Der Meeresgolf, der auf etwa 67 km[1] Länge in das Festland reicht, ist an seiner Öffnung zur Laptewsee 76 km[1] und am Übergang zur Anabarbucht 7 bis 9 km[1] breit. An seinem Übergang zur Laptewsee ist der sonst zwischen 3 und 12 m[1] tiefe Golf rund 17 m[2] bis 20 m tief. Die Hügel an der Südküste des Golfs sind in direkter Meeresnähe maximal 57 m[3] hoch und jene an seiner Westküste erreichen im äußersten Norden der Nordwikhalbinsel bis 55 m[3] Höhe.
Flora, Klima und Eisgang
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Hinterland der vegetationslosen Küsten des Anabargolfs herrschen Tundra mit Moosen und Flechten vor, wobei Frostschuttwüsten bis an die Strände reichen. Die Winter sind lang und extrem kalt, die Sommer kurz und kalt. Etwa von Oktober bis Juli[1] ist der Golf von Eis bedeckt. Wenn im Sommer Eis und Schnee schmelzen, treibt der Anabar oftmals Hochwasser durch die Anabarbucht in den Golf.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der russische Polarforscher Eduard Toll (1858–1902), der erste Forscher der Landschaften zwischen Anabar und westlichem Popigai sowie Anabar und östlichem Olenjok kartierte, erforschte die Anabarbucht im Jahr 1893 und drang dabei bis an den Anabargolf vor.
Ortschaften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In der Zeit der Sowjetunion gab es am Übergang des Anabargolfs zur Anabarbucht die südöstlich des Kap Chorgo (⊙ )[3] gelegene Ansiedlung Chorgo[3]. Derzeit liegen am Golf keine Ortschaften.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c d e Artikel Anabargolf in der Großen Sowjetischen Enzyklopädie (BSE), 3. Auflage 1969–1978 (russisch)
- ↑ Topographische Karte (1:1.000.000, Bl. S-49,50, Ausg. 1987), Anabargolf (mittig) mit Anabarbucht (darunter) und dortiger Anabar-Mündung u. a. mit Nordwikhalbinsel, Nordwikbucht und Groß-Begitschew-Insel (alle auch mittig), Chatangagolf (links), Taimyrhalbinsel mit Byrrangagebirge (links oben), Laptewsee (rechts oben) und Olenjok-Mündung (rechts unten) auf mapr47.narod.ru (mit Höhen über Meer)
- ↑ a b c d Topographische Karte (1:200.000, Bl. S-49-XXIII,XXIV, Ausg. 1987), Anabargolf (Laptewsee; rechts oben) u. a. mit Nordwikhalbinsel (mittig oben), Nordwikbucht (links oben) und Anabarbucht-Nordteil (rechts unten) auf maps49.narod.ru (mit Höhen über Meer)