Andra Lauffs-Wegner

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Andra Lauffs-Wegner (*1954) ist eine deutsche Kunstsammlerin.[1] Als Tochter von Helga und Walther Lauffs führt sie die elterliche, bedeutende Sammlung moderner Kunst fort. Ihre Eltern, die mit Rabenhorst Fruchtsäften unternehmerisch erfolgreich waren, begannen in den 1960er Jahren – oft in enger Zusammenarbeit mit dem Krefelder Museumsdirektor Paul Wember – mit dem Sammeln moderner Kunst.[2][3]

Andra Lauffs-Wegner entwickelte schon früh ihre eigene Leidenschaft für Kunst, inspiriert durch die Sammlung ihrer Eltern.[4] Sie vertiefte ihre Kenntnisse durch ein Studium der Betriebswirtschaft und Kunstgeschichte. Sie begann während des Studiums, eigene Werke zu sammeln.[2] Während des Studiums schrieb Lauffs-Wegner eine Diplomarbeit über Moderne Kunst als Kapitalanlage.[5]

Ihre eigene Sammlung, die sich auf Skulpturen, Fotografien und Installationen konzentriert, umfasst rund 300 Werke von etwa 95 Künstlerinnen und Künstlern.[6] Sie ist mit dem Headhunter Olav Wegner verheiratet.[7][8]

Sammlung Lauffs

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Helga und Walther Lauffs haben eine Sammlung von über 500 hochkarätigen Werken zusammengetragen. Dazu gehören Arbeiten von Yves Klein, Joseph Beuys und anderen Wegbereitern der Avantgarde.[9] Diese Kunstwerke waren über Jahrzehnte ein Aushängeschild deutscher Sammlungskultur und haben die zeitgenössische Kunstszene maßgeblich beeinflusst.[10] Darüber hinaus hat die Familie Lauffs ihre Sammlung durch Netzwerke mit Galerien und Museen international vernetzt, so dass die Sammlung auch außerhalb Deutschlands Anerkennung gefunden hat.[11]

Privatmuseum Haus Hedwig in Bad Honnef

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Seit mehr als zehn Jahren präsentiert Andra Lauffs-Wegner ihre Sammlung in ihrem Privatmuseum „KAT_A“ in einer Villa – Haus Hedwig – neben dem Haus im Turm, in Bad Honnef.[12] Das in einem historischen Gebäude untergebrachte Museum bietet auf 400 Quadratmetern Künstlern und Besuchern einen Rahmen fernab des traditionellen „White-Cube“-Erlebnisses.[13] In jährlich wechselnden Ausstellungen zeigt sie Werke international etablierter und aufstrebender Künstlerinnen im Dialog mit Werken aus der elterlichen Sammlung.

Umgang mit der Sammlung

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Der Tod von Helga Lauffs im Jahr 2016 löste Debatten über die Zukunft der Sammlung aus.[14] Während ein Teil der Werke im Familienbesitz verblieb, wurde ein anderer Teil verkauft. Dies sorgte insbesondere in Krefeld, wo ein Teil der Werke entfernt wurde, für Kontroversen.[15][16][17] Trotz dieser Auseinandersetzungen bleibt die Sammlung Lauffs ein bedeutendes Kulturgut der modernen Kunstgeschichte in Deutschland.[18][19]

Einzelnachweise

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  1. General-Anzeiger Bonn: Rheinland für Entdecker: Stelldichein mit Jeppe Hein. 15. Juli 2019, abgerufen am 21. November 2024.
  2. a b Das Privileg des Sammelns | ART COLOGNE. Abgerufen am 28. Oktober 2024.
  3. Bedeutende Werke der Nachkriegskunst: Teile der Sammlung Lauffs werden versteigert. Abgerufen am 28. Oktober 2024.
  4. Christiane Fricke: Spiegel einer Lebensgeschichte. (PDF) Handelsblatt, 5. Juli 2024, abgerufen am 28. Oktober 2024.
  5. Mit der Pistole gemalt. 8. Februar 2019, abgerufen am 28. Oktober 2024.
  6. The privilege of collecting | Art Cologne. Abgerufen am 28. Oktober 2024 (englisch).
  7. Westdeutsche Zeitung: Düsseldorf: Die schwierige Suche nach einem neuen Chef. 30. Dezember 2016, abgerufen am 28. Oktober 2024.
  8. RP ONLINE: Düsseldorf: Museumschef verzweifelt gesucht. 21. Januar 2017, abgerufen am 28. Oktober 2024.
  9. German gallery tries to block sale of works by Joseph Beuys. 30. April 2008, abgerufen am 28. Oktober 2024.
  10. Property from the Helga and Walther Lauffs Collection. 1. Oktober 2021, abgerufen am 28. Oktober 2024 (englisch).
  11. Sammlung Lauffs zum Verkauf: Werke, unterwegs von Krefeld nach New York. 7. April 2008, abgerufen am 28. Oktober 2024.
  12. Christiane Fricke: Sammlung Lauffs-Wegner – Spiegel einer Lebensgeschichte. In: Handelsblatt. 1. Juli 2024, abgerufen am 28. Oktober 2024.
  13. Km570: kunstverein mittelrhein: Ausstellungsbesuch im KAT_A, Rhöndorf. In: kunstverein mittelrhein. 19. Februar 2017, abgerufen am 28. Oktober 2024.
  14. RP ONLINE: Krefeld: Helga Lauffs gestorben – Streit um Sammlung bleibt im Gedächtnis. 25. Februar 2015, abgerufen am 28. Oktober 2024.
  15. Susanne Schreiber: Raus aus dem Haus und unter den Hammer. In: Handelsblatt. 16. Januar 2021, abgerufen am 28. Oktober 2024.
  16. Mäzen verprellt. In: Die Welt. Abgerufen am 28. Oktober 2024.
  17. Sammlung Lauffs zum Verkauf: Werke, unterwegs von Krefeld nach New York. In: Frankfurter Algemeine Zeitung. 7. April 2008, abgerufen am 28. Oktober 2024.
  18. Westart vom 01.06.24 aus der Sammlung Andra Lauffs-Wegner in Bad Honnef. 27. Mai 2024, abgerufen am 28. Oktober 2024.
  19. deutschlandfunkkultur.de: Einen Schatz in den Händen. 13. Mai 2008, abgerufen am 28. Oktober 2024.