Andreas Böhm (Philosoph)
Andreas Böhm (* 17. November 1720 in Darmstadt; † 16. Juli 1790 in Gießen) war ein deutscher Philosoph, Mathematiker und Aufklärer.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nachdem er von 1737 bis 1740 an der Universität Marburg Philosophie bei Christian Wolff studiert hatte, wurde er im Jahr 1740 zum Doktor der Philosophie promoviert. Er hielt in Marburg zunächst Vorlesungen als Privatdozent. Im Jahr 1744 wurde er als ordentlicher Professor für Metaphysik und Logik an die Universität Gießen berufen. Zwei Jahre später wurde er dort außerdem Professor für Mathematik. Er war 1756 und 1771 Rektor der Universität.
Im Laufe seiner Karriere wurde er zum Inspektor der Universität, Professor primarius, wirklichen Bergrath und im Jahr 1778 zum wirklichen Geheimen Rath ernannt.[1]
Verschiedene wissenschaftliche Gesellschaften, so zum Beispiel in Erfurt[2], Frankfurt an der Oder, Gießen und Vlissingen nahmen ihn als Mitglied auf. Außerdem war er Mitglied der Freimaurerloge Zu den drey Löwen in Marburg.[3]
Er gründete auch das Gießener Wochenblatt.
Schriften (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Logica. Heinrich Ludwig Brönner, Frankfurt am Main u. a. 1749, (Digitalisat).
- Metaphysica. Krieger, Giessen 1753, (Digitalisat).
- Gründliche Anleitung zur Meßkunst auf dem Felde, samt zweyen Anhängen vom Wasserwägen und von der unterirdischen Meß- oder Markscheidekunst, zum Nutzen derer, denen an der Ausübung dieser Wissenschaften gelegen ist, hauptsächlich aber zum Gebrauche seiner Zuhörer aufgesetzt. Heinrich Ludwig Brönner, Frankfurt am Main u. a. 1759, (Digitalisat).
- als Herausgeber: Magazin für Ingenieur und Artilleristen. Bd. 1, 1777 – Bd. 11, 1789, ZDB-ID 515471-6.
- als Herausgeber mit Franz Karl Schleicher: Neue militärische Bibliothek. 4 Bändchen. Neue akademische Buchhandlung, Marburg 1789.
„Seine zahlreichen Schriften haben in der Folge der fortgeschrittenen Wissenschaft meist Ihre frühere Bedeutung verloren.“[1]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Karl Bader: Lexikon deutscher Bibliothekare im Haupt und Nebenamt bei Fürsten, Staaten und Städten. Harrassowitz, Leipzig 1925 (Zentralblatt für Bibliothekswesen, Beiheft; 55), S. 20–21.
- Karl Bernhardi: Böhm, Andreas. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 3, Duncker & Humblot, Leipzig 1876, S. 61 f.
- Herman Haupt, Georg Lehnert: Chronik der Universität Gießen, 1607–1907. Alfred Tölpelmann, Gießen 1907, S. [55] (Digitalisat).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Böhm, Andreas. Hessische Biografie. (Stand: 15. April 2021). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b ADB, Bd. 3., S. 62
- ↑ Mitglieder der Akademie Gemeinnütziger Wissenschaften zu Erfurt ( vom 12. Juni 2008 im Internet Archive)
- ↑ Stefan Redies: Freimaurer, Tempelritter und Rosenkreuzer. Zur Geschichte der Geheimbünde in Marburg im 18. Jahrhundert. Tectum-Verlag, Marburg 1998, ISBN 3-8288-9002-4, S. 8.
Personendaten | |
---|---|
NAME | Böhm, Andreas |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Philosoph und Mathematiker |
GEBURTSDATUM | 17. November 1720 |
GEBURTSORT | Darmstadt |
STERBEDATUM | 16. Juli 1790 |
STERBEORT | Gießen |