Andreas Goldbeck

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Andreas Goldbeck, auch Anders Goldbeck, Andres Goltbeck oder Andreas Goltheck[1] (* 15. oder 16. Jahrhundert; † im 16. Jahrhundert) war ein früher Buchdrucker, der um 1539 in Braunschweig nachweisbar ist.[2]

Über Goldbecks Herkunft, Tätigkeit vor und Verbleib nach 1539 ist nichts bekannt. Er war wohl ein Zeitgenosse des ebenfalls im frühen 16. Jahrhundert in Braunschweig ansässigen Buchdruckers Hans Dorn, der dort von 1505 bis 1530 tätig war. Wie andere Buchdrucker seiner Zeit, hat auch Goldbeck religiöse Schriften gedruckt, deren Autoren der Reformation zugewandt waren (Einführung der Reformation in Braunschweig 1528 durch Johannes Bugenhagen). Lediglich zwei Drucke Goldbecks scheinen erhalten zu sein:[1] So von 1539 die in Minden gehaltene Predigt Wie man die falschen Propheten erkennen, ja greiffen mag, Ein predig, zu Mynden jnn Westphalen gethan, durch Urbanum Rhegium[3] des im nahen Celle wirkenden protestantischen Geistlichen Urbanus Rhegius.[4] Gedruckt zu Brun[n]swick durch Anders Goldbeck.[1] Es handelt sich dabei um einen Druck in hochdeutscher Sprache. Der Holzschnitt auf dem Titelblatt stellt in polemischer Form die „falschen Propheten“ dar, nämlich zwei Wölfe, die als Canonicus und als Mönch gekleidet sind und über ein Schaf herfallen. Zuvor hatte Goldbeck bereits das in Niederdeutsch verfasste, seinerzeit beliebte Erbauungswerk[5] Etlike Trostspröke vor de förchtsamen vnd swacken gewetten tho hope gebracht dorch D. Johan Briefsman, Gedruckt tho Brunswick dorch Andres Goltbeck. M.D.XXXIX des in Königsberg wirkenden evangelischen Theologen und Reformators Johann Briesmann gedruckt.[6]

Einen unmittelbaren Nachfolger scheint Goldbeck in Braunschweig nicht gehabt zu haben. Daniel Büring (auch Byring), der nächste in der Stadt tätige Buchdrucker, Maler und Formschneider ist erst ab 1584 nachweisbar.[7]

Einzelnachweise

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  1. a b c Christoph Reske: Die Buchdrucker des 16. und 17. Jahrhunderts im deutschen Sprachgebiet. Auf der Grundlage des gleichnamigen Werkes von Josef Benzing. (= Beiträge zum Buch- und Bibliothekswesen, herausgegeben von Michael Knoche und Sven Kuttner, Band 51), 2. überarbeitete und erweiterte Auflage, Harrassowitz, Wiesbaden 2015, ISBN 978-3-447-10416-6.
  2. Hans-Joachim Behr: Volkssprachliche Literatur. In: Horst-Rüdiger Jarck, Gerhard Schildt (Hrsg.): Die Braunschweigische Landesgeschichte. Jahrtausendrückblick einer Region. 2. Auflage. Appelhans Verlag, Braunschweig 2001, ISBN 3-930292-28-9, S. 417.
  3. Theodor Legge: Flug- und Streitschriften der Reformationszeit in Westfalen 1523–1583. In: Reformationsgeschichtliche Studien und Texte. Bände 58–62, Aschendorff, Paderborn 1933, S. 6. R 2022 im VD 16.
  4. Johann Michael Reu: Quellen zur Geschichte des kirchlichen Unterrichts in der evangelischen Kirche Deutschlands zwischen 1530 und 1600. 1. Teil. Olms, Hildesheim 1976, ISBN 3-487-06128-7, S. 1107.
  5. Luitgard Camerer, Ulrike Fischer: Der Buchdruck in der Stadt Braunschweig vor 1671. S. 5.
  6. Richard Moderhack: 450 Jahre Braunschweiger Druckgewerbe. S. 4. B 8301 im VD 16.
  7. Luitgard Camerer, Ulrike Fischer: Der Buchdruck in der Stadt Braunschweig vor 1671. S. 7.