Andreas Wesling
Andreas Wesling, auch: Wißling, Wissling, Wisling, Wessel, Weslingus (* Osnabrück; † 4. Januar 1577 in Rostock) war ein deutscher Philologe und evangelischer Theologe.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wesling war der Sohn von Johannes Wessel. Er hatte an der Universität Köln studiert und dort den akademischen Grad eines Magisters erworben. Am 15. November 1540 wechselte er an die Universität Wittenberg, wo er am 7. April 1545 in den Senat der philosophischen Fakultät der Wittenberger Hochschule berufen wurde. Während dieser Zeit hatte er die Möglichkeit gehabt, sich mit dem Gedankengut von Philipp Melanchthon und Martin Luther vertraut zu machen. Ende 1546 ging er an die Universität Königsberg, wo er Professor griechische Sprache wurde. In Königsberg etablierte er sich als Gegner von Andreas Osiander und wurde daher Anfang 1551 aus diesem Dienstverhältnis entlassen. Wesling kehrte nach Wittenberg zurück, wo er im Wintersemester 1551/52 Dekan der philosophischen Fakultät wurde. Im Juli 1553 ging er als Professor der hebräischen Sprache an die Universität Rostock.
1556 hielt er sich abermals in Wittenberg auf, wo er am 8. April für ein Rostocker Predigtamt ordiniert wurde. In Rostock arbeitete er trotz seines vorgerückten Alters mit jugendlicher Frische und Kraft für das Gedeihen der Universität. In Rostock trat er als Dekan der philosophischen Fakultät im Sommersemester 1566, 1568, 1572 und 1576 in Erscheinung. Besondere Verdienste erwarb er sich in Rostock, als er die vernachlässigten Studien der hebräischen Sprachstudien förderte und sie als ein notwendiges Glied der theologischen Wissenschaften etablierte. So konnten in Rostock auch die alttestamentlichen Studien betrieben werden. Daher unterstützte er die Studenten auch nach seinem Tod, indem er ein Stipendium für drei Studierende einrichtete. Johann Freder errichtete für ihn ein Epitaph.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Daniel Heinrich Arnoldt: Ausführliche und mit Urkunden versehene Historie der Königsbergischen Universität. 2. Teil, Johann Heinrich Hartung, Königsberg in Preußen 1746, S. 358.
- Hermann Freytag: Die Preußen auf der Universität Wittenberg und die nichtpreußischen Schüler Wittenbergs in Preussen von 1502–1602. Duncker und Humblot, Leipzig, 1903, S. 96.
- Otto Krabbe: Die Universität Rostock im fünfzehnten und sechzehnten Jahrhundert. Verlag Adlers Erben, Rostock, 1854, S. 547 (urn:nbn:de:bvb:12-bsb10703011-8).
- Wisling (Andreas). In: Christian Gottlieb Jöcher (Hrsg.): Allgemeines Gelehrten-Lexicon. Band 4: S–Z. Johann Friedrich Gleditsch, Leipzig 1751, Sp. 2023–2024 (Textarchiv – Internet Archive – ohne Lebensangaben).
- Paul Bahlmann: Wesling, Andreas. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 42, Duncker & Humblot, Leipzig 1897, S. 139.
- Adolph Hofmeister: Die Matrikel der Universität Rostock II. (Mich. 1499 - Ost. 1611). Rostock 1891 (rosdok.uni-rostock.de).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Literatur über Andreas Wesling in der Landesbibliographie MV
- Eintrag zu Andreas Wesling im Catalogus Professorum Rostochiensium
Personendaten | |
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NAME | Wesling, Andreas |
ALTERNATIVNAMEN | Wißling, Andreas; Wissling, Andreas; Wisling, Andreas; Wessel, Andreas; Weslingus, Andreas |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Philologe und evangelischer Theologe |
GEBURTSDATUM | 15. Jahrhundert oder 16. Jahrhundert |
GEBURTSORT | Osnabrück |
STERBEDATUM | 4. Januar 1577 |
STERBEORT | Rostock |