Andrzej Maria Deskur
Andrzej Maria Kardinal Deskur (* 29. Februar 1924 in Sancygniów bei Kielce, Polen; † 3. September 2011 in der Vatikanstadt[1]) war ein Kurienkardinal der römisch-katholischen Kirche.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Andrzej Maria Deskur, Sohn einer französischstämmigen Familie, studierte an der Jagiellonen-Universität in Krakau Jura und wurde zum Doktor der Rechte promoviert. Während dieser Zeit leitete er als Generalsekretär die bedeutende polnische Studentenorganisation Bratniak. Später trat er in das Krakauer Priesterseminar ein und empfing 1950 nach dem Studium der Theologie und Philosophie durch Pierre-Marie Kardinal Gerlier das Sakrament der Priesterweihe. Er absolvierte anschließend ein Promotionsstudium an der Universität Freiburg im Üechtland in der Schweiz.
1952 trat Deskur in die Dienste des Vatikans. Von 1954 bis 1964 war er Untersekretär der Päpstlichen Kommission für Kino, Radio und Fernsehen, während des Zweiten Vatikanischen Konzils, in dessen Verlauf er verschiedenen Kommissionen angehörte, übernahm er Aufgaben in der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. 1973 ernannte ihn Papst Paul VI. zum Präsidenten der Päpstlichen Kommission für die sozialen Kommunikationsmittel. Am 17. Juni 1974 wurde er von Papst Paul VI. zum Titularbischof von Thenae ernannt. Die Bischofsweihe spendete ihm der Papst am 30. Juni 1974; Mitkonsekratoren waren der Offizial im Staatssekretariat, Erzbischof Giovanni Benelli, und der Sekretär der Kongregation für die Evangelisierung der Völker, Erzbischof Duraisamy Simon Lourdusamy.
Seit Beginn seiner Zeit in Rom arbeitete er in verschiedenen römischen Pfarreien in der Seelsorge. 1980 ernannte ihn Papst Johannes Paul II. unter Beibehaltung seines Titularbistums pro hac vice zum Titularerzbischof. Am 8. April 1984 trat er von der Leitung der Kommission für die sozialen Kommunikationsmittel zurück.
1985 wurde Andrzej Maria Deskur als Kardinaldiakon mit der Titeldiakonie San Cesareo in Palatio in das Kardinalskollegium aufgenommen und 1996 zum Kardinalpriester pro hac vice ernannt. Ab 1987 leitete er als Präsident die Pontifica Accademia dell’Immacolata. Er war Mitglied der Päpstliche Kommission für den Staat der Vatikanstadt.[2] Wegen Überschreitung der Altersgrenze von 80 Jahren nahm Kardinal Deskur nicht am Konklave 2005 teil.
Vor allem durch sein Engagement in der Pressearbeit erlangte er weithin Bekanntheit. Im asiatischen Raum hatte er großen Anteil am Aufbau des katholischen Rundfunksenders Radio Veritas.
Deskur starb am 3. September 2011 in seinem Appartement im Palazzo San Carlo im Alter von 87 Jahren.[1]
Ehrungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1983: Großkreuz des Ordens des Infanten Dom Henrique
- 2006: Orden des Weißen Adlers
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Eintrag zu Andrzej Maria Deskur auf catholic-hierarchy.org
- Eintrag zu Andrzej Maria Deskur auf gcatholic.org (englisch)
- Biografische Notiz zu Kardinal Deskur In: Presseamt des Heiligen Stuhls: Documentation – The College of Cardinals, abgerufen am 1. Mai 2023 (englisch)
- Deskur, Andrzej Maria. In: Salvador Miranda: The Cardinals of the Holy Roman Church. (Website der Florida International University, englisch)
- Eintrag über Andrzej Maria Deskur auf deskur.org (Webseite der Familie Deskur; englisch)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Deskur, Andrzej Maria. In: Salvador Miranda: The Cardinals of the Holy Roman Church. (Website der Florida International University, englisch)
- ↑ Nomine nello Stato della Città del Vaticano. In: Tägliches Bulletin. Presseamt des Heiligen Stuhls, 22. Februar 2001, abgerufen am 11. Dezember 2022 (italienisch).
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
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Edward Louis Heston | Präsident der Päpstlichen Kommission für die sozialen Kommunikationsmittel 1973–1984 | John Patrick Foley |
Personendaten | |
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NAME | Deskur, Andrzej Maria |
ALTERNATIVNAMEN | Deskur, Andrzej Maria Kardinal |
KURZBESCHREIBUNG | polnischer Kardinal |
GEBURTSDATUM | 29. Februar 1924 |
GEBURTSORT | Sancygniów, Polen |
STERBEDATUM | 3. September 2011 |
STERBEORT | Rom |
- Titularerzbischof
- Kardinal (21. Jahrhundert)
- Kardinal (20. Jahrhundert)
- Römisch-katholischer Bischof (21. Jahrhundert)
- Römisch-katholischer Bischof (20. Jahrhundert)
- Römisch-katholischer Theologe (21. Jahrhundert)
- Römisch-katholischer Theologe (20. Jahrhundert)
- Träger des Ordens des Infanten Dom Henrique (Großkreuz)
- Träger des Weißen Adlerordens
- Mitglied der Päpstlichen Akademie der Unbefleckten Empfängnis
- Pole
- Geboren 1924
- Gestorben 2011
- Mann