Angelus Merula

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Angelus Merula, auch Engel Willemsz. de Merle, Engel van Merlen (* 1482 in Brielle; † 26. Juli 1557 in Bergen op Zoom) war ein evangelischer Märtyrer und Reformator.

Merula studierte seit 1504 an der Sorbonne und erwarb dort am 24. März 1508 den Grad des Magisters und des Lizentaten der Theologie. Im Utrechter Dom wurde er 1511 zum Priester geweiht, wurde Pfarrer in seinem Heimatort und seit 1530 in Heenvliet. In diesen Jahren befasste er sich eifrig mit dem griechischen Neuen Testament und mit den Kirchenvätern.

Ohne Tumult wollte er die Kirche reformieren. Von der Position Erasmus von Rotterdams kam er immer mehr zur evangelischen Überzeugung und vertrat den Grundsatz des allgemeinen Priestertums in weit reichender Korrespondenz. Von der römischen Kirche wollte er sich nicht trennen. Obwohl er ein stiller Gelehrter war, kam er in den Verdacht der Ketzerei. 1553 ging die Inquisition gegen ihn vor. Er wurde zum Tode auf dem Scheiterhaufen verurteilt, doch bevor er ihn bestieg, ereilte ihn der Tod.

Der holländische Rechtsgelehrte, Bibliothekar und Historiker Paulus Merula (1558–1607), der 1604 die Leidensgeschichte von Angelus Merula mit dessen Thesen und Anmerkungen veröffentlichte, war sein Großneffe.

27. Juli im Evangelischen Namenkalender.[1]

  • Paulus Merula: Fidelis et succincta rerum adversus Angelum Merulam tragice ante XLVII. Annos, quadriennium et quod excurrit, ab inquisitoribus gestarum commemoratio, auctore Paullo G.F.P.N. Merula, Leiden: Louis Elsevier 1604
  • Paulus Merula: Kort ende getrou verhael van alle ’t gene den tijdt van vier jaeren ende meer, bitterlick deur de ketter-meesters gehandelt is tegen Angelum Merulam, inzijn leven pastoor van de Edele Heere van Cruninghen, Heenvliet, Haserswoude etc., Leiden: Jan Claesz. van Dorp 1604

Einzelnachweise

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  1. Frieder Schulz: Das Gedächtnis der Zeugen – Vorgeschichte, Gestaltung und Bedeutung des Evangelischen Namenkalenders. In: Jahrbuch für Liturgik und Hymnologie, Band 19. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1975, S. 69–104, Namenliste S. 93–104 (Digitalisat)