Angola (Schiff, 1912)
Die Angola bei ihrem Eintreffen in Dili 1945
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Die Angola war ein Passagierschiff der portugiesischen Reederei Companhia Nacional de Navegação. Sie wurde im Dezember 1912 von der Societé Cockerill in Hoboken als Albertville an die Compagnie Belge Maritime du Congo in Antwerpen geliefert.[1]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Von 1914 bis 1915 wurde die Albertville als Hospitalschiff genutzt.[2] Am 24. April 1923 kaufte die Companhia Nacional de Navegação das Schiff und nannte sie in Angola um. Am 16. Juni wurde sie von Antwerpen nach Lissabon überführt.[1][2] Die Angola hatte Luxuskabinen für zwölf Personen und „Semi-Luxuskabinen“ für 50. 123 Passagiere fanden Platz in der 2. Klasse, 136 in der 3. Klasse und 200 in der 4. Klasse. 150 Mann stellten die Besatzung.[2]
Vom 11. Juli bis 30. August 1938 benutzten General Carmona, Präsident Portugals, und Kolonialminister Francisco José Vieira Machado die Angola für eine Dienstreise in die Kolonien São Tomé und Príncipe und Angola.[2][3] 1939 fuhr die Angola das erste Mal über den Atlantik nach Brasilien. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Angola von einem deutschen Kriegsschiff auf offener See gestoppt und durfte erst nach 24 Stunden ihre Reise fortsetzen.[2] Am 4. Mai 1941 nahm die Angola bei den Kapverdischen Inseln 43 Überlebende des vom deutschen U-Boot U 103 versenkten britischen Frachters Wray Castle auf.[4] Im August 1942 rettete die Angola 89 Überlebende von zwei versenkten britischen Schiffen und brachte sie nach Lourenco Marques.[5]
Am 3. September 1945 verließ die Angola als Truppentransporter Lourenco Marques, um Soldaten nach Portugiesisch-Timor zu bringen.[6] Die Kolonie war von den Japanern während der Schlacht um Timor von 1943 bis 1945 besetzt worden. Nach der Kapitulation Japans gegenüber den Alliierten übernahm Portugal wieder die Kontrolle über seine Kolonie. Am 27. September trafen die portugiesischen Kriegsschiffe Bartolomeu Dias und Gonçalves Zarco in Dili ein. Zwei Tage später erreichte die Angola die koloniale Hauptstadt. Neben 2000 Soldaten (Infanterie, Pioniere und Artillerie) brachten die Schiffe Nahrungsmittel und Baumaterial.[7] Am 27. November brachte die Angola nach Australien 562 evakuierte Portugiesen nach Dili zurück.[8] Danach kehrte die Angola nach Lissabon zurück, wo sie am 15. Februar 1946 ankam. Mit an Bord waren portugiesische Zivilisten, die in das Mutterland zurück wollten.
1946 wurde das Schiff in Nova Lisboa umbenannt, dem kolonialen Namen der angolanischen Stadt Huambo, um den Schiffsnamen Angola für das nächste Schiff freizumachen. Weitere vier Jahr fuhr die Nova Lisboa nach Afrika und einmal nach Mittelamerika. 1950 wurde das Schiff an die British Iron & Steel Corporation verkauft und im Juli 1950 als Bisco 3 zum Abbruch zur Hughes Bolckow Shipbreaking Company in Blyth gebracht.[1][2]
Namensgleiche Schiffe
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das erste portugiesische Schiff mit Namen Angola fuhr für die „Empreza Nacional de Navegação“. Es war 1881 zu Wasser gelassen worden und bis 1909 im Dienst. Die zweite Angola wurde 1906 in Liverpool gebaut, 1911 von der Empreza Nacional de Navegação gekauft und bis 1917 in Verwendung. Ihr folgte die 1912 gebaute Angola und schließlich die Angola von 1948.[2]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Die Schiffe der Companhia Nacional de Navegação auf simplonpc.co.uk (englisch)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c Miramar Ship Index
- ↑ a b c d e f g Restos de Colecção: Paquete "Angola", abgerufen am 2. Mai 2021.
- ↑ Arquivo Histórico da Presidência da República: Viagem oficial do Presidente da República, Óscar Carmona, a S.Tomé e Príncipe e Angola, entre 11 de Julho e 30 de Agosto de 1938., abgerufen am 2. Mai 2021.
- ↑ “Angola” found survivors from the “Wray Castl”, abgerufen am 2. Mai 2021.
- ↑ PORTUGUESE SHIP RESCUES 89, In: The Royal Gazette and Colonist Daily, Hamilton, 19. August 1942.
- ↑ Salazar, Timor, and Portuguese Neutrality in World War II, abgerufen am 2. Mai 2021.
- ↑ Geoffrey C. Gunn: History of Timor ( des vom 26. Dezember 2019 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , verfügbar vom Centro de Estudos sobre África, Ásia e América Latina, CEsA der TU-Lissabon (PDF-Datei; 805 kB).
- ↑ Vadim Damier und Kirill Limanov: History of Anarchism in Timor Leste, 16. November 2017., abgerufen am 8. November 2018.